Die Zeit der kurzen, nasskalten Tage ist
angebrochen. Damit verbunden sind häufig eine triefende Nase, ein
schmerzender Hals, Husten, Heiserkeit und Fieber. Dazu kommen oft
noch Magenbeschwerden, Stress und depressive Verstimmungen.
Übervorsichtige Menschen greifen beim ersten Halskratzen, leichten
Unwohlgefühl oder bei kleiner Magenverstimmung sofort zur Pille.
Dabei wirkt der richtige Tee zur rechten Zeit manchmal kleine Wunder.
Die Natur ist reich an Heilkräutern und jedes hat seine eigene
Wirkung. Aber welches Kraut ist gegen welche Beschwerden gewachsen?
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat eine Auswahl an
Kräutern zusammengestellt, die bei Erkältungskrankheiten, Magen-Darm
Beschwerden und Stress helfen.
Erkältungen stellen große Anforderungen an das Abwehrsystem des
Körpers. Holunder, Mädesüß- oder Lindenblüten unterstützen das
körpereigene Abwehrsystem und regen das gesunde Schwitzen an. Auch
Johannisbeer- und Pfefferminztee und Tee aus Oregano bieten bei
Erkältung Linderung. Mit Thymian, Primel, Spitzwegerich oder Süßholz
wird das Abhusten angeregt. Bei Reizhusten sorgen Eibisch oder
Isländisch Moos für eine wohltuende Schutzschicht auf den
Schleimhäuten der Atemwege. Speziell gegen Halsentzündungen hilft das
Gurgeln mit Salbei oder Kamillentee.
Auch gegen Beschwerden wie Appetitlosigkeit oder Völlegefühl hält
die Natur die richtigen Kräuter bereit. Scharfgarbe, Wermut, Enzian,
Tausendgüldenkraut oder Löwenzahn können hier helfen, denn ihre
Bitterstoffe fördern die Magensaftproduktion. Wer unter Blähungen
leidet, sollte eher auf die ätherischen Öle aus Anis, Pfefferminze
oder Fenchel setzen. Krampflösend wirken Fenchel, Anis und Kümmel.
Entspannend und schlaffördernd wirken Tees aus Baldrian,
Passionsblume, Hopfen, Melisse und Lavendel. Bei leichten
Depressionen wird auch dem Johanniskraut lindernde Wirkung
zugesprochen. Damit die Wirkung von Entspannungstees aber spürbar
wird, ist es nötig, sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum zu
trinken.
Der Genuss einer dampfenden Tasse Kräutertee bedeutet immer eine
erholsame Pause in der Hektik des Alltags und kann für mehr
Wohlbefinden sorgen. Ein Allheilmittel ist es aber nicht. “Achten Sie
deshalb darauf, ob ihre Beschwerden womöglich eine ernstere Ursache
haben”, rät KBV-Pressesprecher Dr. Roland Stahl. “Wenn sich die
Beschwerden nach einigen Tagen nicht bessern, sehr stark sind oder
regelmäßig wiederkehren, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Arzt
aufsuchen.”