Eisbär Knut bekommt besseres Essen als die Kinder am Besucherzaun

Großer Freizeitpark-Test: Bei der Ernährung hört der Spaß auf!

Das perfekte Vergnügen für die ganze Familie –
damit werben Spaßlandschaften in ganz Deutschland, von Hansa-Park bis
Legoland. Die Wahrheit ist: Beim Essen hört der Spaß auf! Vor allem
Kinder werden zu ungesunder Ernährung verführt. Das zeigt eine große
Untersuchung von HEALTHY LIVING. Die Gesundheitszeitschrift hat in
Zusammenarbeit mit der bekannten Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm bundesweit Freizeitpark-Gastronomien überprüft und kommt zu
erschreckenden Ergebnissen.

– Das Nahrungsangebot in den meisten Parks ist viel zu fett, zu
süß und zu einseitig.
– Freizeitparks unterstützen falsche Ernährungsgewohnheiten gerade
bei Kindern.
– Die meisten Parkbetreiber werden ihrer Verantwortung für die
Gesundheit der Kinder nicht gerecht.

Auf der Hitliste der meist-konsumierten Speisen rangieren
wahlweise Pommes, Pizza, Würstchen, Eis und Waffeln auf den ersten
Rängen. Allein beim Branchenriesen Europa-Park Rust werden jährlich
275 Tonnen Pommes Frites konsumiert. "Knut, der kleine Eisbär aus dem
Berliner Zoo, verputzt dagegen so vitaminreiche und gesunde Kost, als
hätte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung seinen Speiseplan
zusammengestellt", sagt HEALTHY LIVING-Chefredakteur Walter Dreher.
"Währenddessen tropfen vor dem Gehege Schoko-Eis und Pommes-Sauce auf
Kinderhände. Dieses alarmierende Missverhältnis steht leider für
einen bundesweiten Gesamttrend. Und das in Zeiten, in denen
Ernährungsexperten die alarmierend steigende Zahl übergewichtiger
Jugendlicher beklagen."

Insgesamt bleibt das Ernährungsangebot in den getesteten
Vergnügungszentren eklatant hinter allen Standards für gesundes Essen
zurück. Insbesondere die Kinderkarte besteht in der Regel nur aus
Kalorienbomben: Meist fehlt die Salat- oder Gemüsebeilage auf dem
Kinderteller ganz. Auch auf der Getränkekarte finden sich fast
ausnahmslos zuckerhaltige Dickmacher; gesunde Schorlen, Tees oder
frisch gepresste Obstsäfte suchen Eltern dagegen vergebens.

Trotz des insgesamt ungesunden Essens in Freizeitparks lässt die
HEALTHY LIVING-Untersuchung ein paar rühmliche Ausnahmen erkennen:
Etwa den Tierpark Arche Warder, der zu 80 Prozent Bio-Küche anbietet,
oder den Hansa-Park. Weitere Betreiber haben ihre Angebotspalette um
den Aspekt "gesund" erweitert: Das Ravensburger Spieleland ist ein
kompletter Nichtraucherpark, das Phantasialand lockt seine Gäste
nicht nur mit Süßigkeiten, sondern auch mit frischen Früchten.

Getestet wurde das Speise-Angebot folgender Parks (Stichproben)
auf seinen Wert für die Gesundheit: Arche Warder, Hansa-Park,
Heide-Park Soltau, Zoo Berlin, Phantasialand Brühl, Belantis,
Legoland Günzburg, Europa-Park und Ravensburger Spieleland. Die
Redaktion wertete zunächst die Daten der Freizeiteinrichtungen zum
jeweiligen gastronomischen Angebot aus und entsandte zusätzlich
Test-Familien, die jeden Park auf 30 Kriterien überprüften. Grundlage
dafür war eine ernährungswissenschaftliche Checkliste von Dagmar von
Cramm.

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