Porto klingt nach Wein, aber auch nach Musik. Mísia, eine der renommiertesten zeitgenössischen Fadosängerinnen, wurde in der reizvollen Stadt an der Douro-Mündung geboren. Hier steht seit kurzem auch die beeindruckende Casa da Música: ein kühnes Konzerthaus, entworfen von dem Rotterdamer Stararchitekten Rem Kohlhaas. Moderne und Tradition paaren sich in Porto aufs Beste.
Wenige Kilometer nördlich, in der Region Porto e Norte warten weitere Schätze, viele davon noch weitgehend unbekannt. Die einsame Bergregion Trás-os-Montes lädt zum Hiken und Biken ein, bei Viana do Castelo locken ruhige, weite Strände zum Baden und Relaxen. Steinzeitliche Höhlenmalereien warten ebenso darauf, entdeckt zu werden wie historische Landgüter und Herrensitze (Quintas), die gern Fremde als Übernachtungsgäste willkommen heißen. Wellness betrieben in der thermenreichen Region schon die alten Römer. Städtchen wie Chaves oder Vidago (mit seinem herrlich restaurierten Jugendstilhotel) sowie die Bischofsstadt Braga sind Zeugen dieses jahrtausendealten Wohlfühlkonzepts. Der Norte ist auch die Heimat des berühmten spritzigen Weins “vinho verde”; vor allem im Minho-Gebiet wird er angebaut. Portugals Wahrzeichen, der “galo”, ein bunt bemalter tönerner Hahn, stammt ebenfalls aus der fruchtbaren Region zwischen den beiden Flüssen: aus Barcelos, wo jeden Donnerstag einer der größten Wochenmärkte des Landes stattfindet. In der heutigen Region Porto e Norte stand übrigens auch die Wiege Portugals: In Guimaraes, dem Geburtsort des ersten portugiesischen Königs. Am dortigen Wehrturm, dem „Torre de Menagem“ steht in großen Lettern zu lesen: „Aqui nasceu Portugal“ (hier wurde Portugal geboren). 1140 erklärte sich der Graf von Portucale, Afonso Henriques, in Guimaraes, zum König und machte die Siedlung zu Füßen der Burg zur ersten Hauptstadt. Die älteste Nation Europas war geboren.