Neue Broschüre hilft durch den Schlankheitsmitteldschungel

Abspecken tut oft nur das Geldbörsel – Vorsicht vor Versandprodukten
Der Markt ist überschwemmt mit Schlankheitsmitteln – bloß meist ist nur das Geld und nicht der Speck weg. Das zeigt eine neue Broschüre “Wundermittel gegen Übergewicht”, in der die AK über 50 Schlankheitshilfen bewertet hat. Einige wenige wirken unterstützend, die meisten sind nutzlos, einige sogar gefährlich. “In Inseraten hingegen wird das Blaue vom Himmel versprochen”, kritisiert AK Ernährungsexpertin Petra Lehner, “abnehmen tut nur das Geldbörsel.” KonsumentInnen sollten auch unbedingt die Finger von Versandprodukten lassen. Sie erfahren so gut wie nie, mit wem sie es zu tun haben. “Geld zurück, wie häufig garantiert, ist nicht durchsetzbar, weil Postfächer nicht geklagt werden können”, so Lehner.

Die AK Konsumentenschützer haben im Frühjahr über 50 der derzeit angebotenen Schlankhilfen genauer unter die Lupe genommen. Die Palette reicht von verschreibungspflichtigen Medikamenten über Nahrungsergänzungen und Magnetpflaster bis hin zu Schlankheitshosen oder –schlapfen. Ernüchterndes Ergebnis: In keinem Fall purzeln die Kilos einfach so, wie in den Inseraten versprochen wird. Einige wenige Produkte können beim Abnehmen unterstützen, die meisten sind völlig nutzlos. Und manche Mittel reißen die Kilos wirklich runter – aber mehr Wasser als Speck und auch nur dann, wenn man sich an die wichtigste Regel hält: hungern. Lehner rät zur Vorsicht: “Nach Crashdiäten können Verbraucher oft einige Wochen später dicker sein als vorher.”

KonsumentInnen sollten bei Versandprodukten achtsam sein, vor allem, wenn nur eine Telefonnummer oder ein Postfach angegeben ist. Mit Schadenersatzforderungen bleiben sie im Regen stehen. “Für die Geld-zurück-Garantie müsste die Anbieterfirma gefunden werden, was fast unmöglich ist”, betont Lehner. “Die Anbieter wissen genau, dass man Postfächer nicht klagen kann”, so die AK Expertin, “hier schützt der Datenschutz die falschen.” Und andererseits müssten VerbraucherInnen auch beweisen, dass sie alle Auflagen eingehalten und trotzdem nicht abgenommen haben. Außerdem sind viele Mit-tel illegal am Markt, da auch Melde- und Kennzeichnungsregeln ignoriert werden. Schlankmachende Werbung ist nur zulässig, wenn sie stimmt. Und das trifft meist nicht zu.

Appetitzügler, Abführmittel oder Entwässerungspillen sind nur unter ärztlicher Aufsicht und dann nur für kurze Zeit ratsam. “Bei falscher Anwendung drohen schwere Nebenwirkungen”, warnt Lehner. Auch Fettabsaugungen sind gefährlich und für Menschen mit moderatem Übergewicht ungeeignet. “Und die harmloseren Mittel wie Schwitzhoserl, Schlankschlapfen oder Hypnose-CD’s sind bestenfalls ein guter Scherz”, beanstandet Lehner, “doch beim Blick auf den Preis kann einem das Lachen vergehen.”

SERVICE: Die AK Broschüre ist kostenlos zu bestellen: Bestelltelefon: 01 501 65 401; per e-mail: bestellservice@akwien.at.

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