Bierverkauf in West-Europa

Bierverkauf in West-Europa schreibt in der ersten Hälfte 2009 nüchterne Zahlen

Der Bierverkauf
ging in West-Europa in der ersten Jahreshälfte 2009 um mehr als 4%
zurück – dies entspricht 580 Millionen Litern oder mehr als eine
Milliarde weniger Bier-Pints in Grossbritannien – laut der führenden
Bierforschungstelle ‘Canadean’s Quarterly Beverage Tracker’.

Alkoholische Getränke im Allgemeinen schnitten nicht viel besser ab.
Bei Erfrischungs- und Milchgetränken sind die Zahlen um 1% gesunken,
während bei heissen Getränken ein kleiner Anstieg festgestellt wurde
und der allgemeine kommerzielle Getränkekonsum um etwa mehr als 1%
abnahm. (Anm.: Die Tatsache, dass durch das Schaltjahr in 2008 ein
weiterer Tag zu Buche steht, wird einen leicht negativen Einfluss auf
die Ergebnisse des vergleichbaren Zeitraums haben.)

Der Bierverkauf wurde stark beeinträchtigt, weil Kunden in der
ganzen Region sparen und, Bars, Kneipen und Restaurants meiden.
‘Cocooning’ ist ein Begriff, der seit des wirtschaftlichen Abschwungs
in den frühen 90iger Jahren nicht mehr verwendet und nun aus der
Versenkung geholt wurde, um den Trend von Konsumenten zu beschreiben,
die zwecks Unterhaltung von Familie und Freunden lieber zu Hause
bleiben, anstatt auszugehen oder sich im Lokal zu treffen. In einigen
Bereichen haben Rauchverbot und zunehmende Steuern dazu beigetragen,
die Abstinenz zu verstärken. Dieses Phänomen kann am besten in den
Niederlanden beobachtet werden, wo die Verbrauchersteuer erhöht wurde
und das Rauchverbot in den Cafés zu einer nennenswerten Abnahme des
Bierkonsums von 9% in der ersten Hälfte 2009 geführt hat.

Der Erfrischungsgetränkekonsum ist vergleichsweise weniger davon
betroffen. Wie beim Bier hat die Rezession auch den Verkauf im
HoReCa-Kanal betroffen. Jedoch wurde ein grosser Mengenumfang an die
Supermärkte umgeleitet. Bier hat nicht von der Änderung der Lokalität
profitiert; die Menschen trinken weniger Bier, wenn sie weniger oft
ausgehen. Dieser Faktor hat vermutlich der Kategorie der heissen
Getränke geholfen, weil Menschen, die zu Hause bleiben, anstelle von
Bier lieber Tee und Kaffee trinken. Heisse Getränke stellen auch eine
relativ wirtschaftliche Art dar, um sich zu erfrischen, und schneiden
in finanziell schwierigen Zeiten oft relativ gut ab.

Während das Absatzvolumen von Erfrischungsgetränken einigermassen
läuft, trifft dies nicht zu, was den Wert anbelangt, weil Konsumenten
ihr Haushaltsbudget einschränken. Berater von Canadean berichten,
dass mit Ausnahme von Belgien, Finnland, Schweden und Griechenland
private Handelsmarken in allen Bereichen besser abschneiden als
Markenprodukte. Billiganbieter profitieren davon und dehnen ihr
Verkaufsnetz in der ganzen Region aus; sogar die Kanarischen Inseln
sind davon betroffen und ein Billiganbieter eröffnet dort demnächst
eine Verkaufstelle.

Das dritte Quartal ist der stärkste Zeitraum für den
kommerziellen Getränkeverkauf und das Abschneiden in diesem Quartal
wird die Jahresbilanz bestimmen. Heisse Temperaturen im Juli und
August oder ein milder Altweibersommer im September könnten die
Bilanz respektabler gestalten. Berater von Canadean gehen im
Vergleich zum vorjährigen Zeitraum von einer geringen
Absatzverbesserung für kommerzielle Getränke aus; in der zweiten
Hälfte 2008 wurde das Auge eines finanziellen Sturms durchschritten.
Voraussichtlich wird der Bierverkauf zum Ende des Jahres um 3%
sinken. Dagegen sollten die Zahlen für die Erfrischungsgetränke nur
geringfügig schwächer ausfallen. Insgesamt wird erwartet, dass der
Getränkekonsum um mehr als 1% fallen wird.

Die Grafik unter: http://www.canadean.com/Default.aspx?TabId=190§ion=Press_Rele
ases&newsId=1121&cat=1&title=West_European_Beer_Sales_in_the_First_Ha
lf_of_2009

Sende
Benutzer-Bewertung
0 (0 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.