Die besten Olivenöle Italiens

Die besten Olivenöle Italiens: Toskana Top, Ligurien flop

Die strengste Selektion italienischer Olivenöle kommt jedes Jahr von Merum, der Zeitschrift für Wein und Olivenöl aus Italien. Die unabhängigen und kritischen Verkoster von Merum haben auch heuer 529 Top-Olivenöle aus ganz Italien unter die Lupe genommen und ihr Fazit ist klar: Die Toskaner haben buchstäblich die Nase vorn, während manche berühmte Olivenöl-Regionen völlig versagt haben.

529 italienische Olivenöle wurden dieses Jahr für die Verkostung bei Merum eingeschickt, 109 davon wurden als echte Extra Vergine klassifiziert. Die restlichen 424 sind geringfügig bis stark fehlerhaft. Publiziert werden die Ergebnisse in einem handlichen, 87seitigen Taschenführer, den man unter www.merum.info für 5 Euro bestellen kann. Sieger sind die Öle aus der Toskana: 66 aller klassifizierten Öle stammen von dort. Als vermeintlich gut geltende Olivenöl-Regionen wie Ligurien, Kalabrien oder Apulien schlugen sich dagegen mehr schlecht als recht.

Gemeinsam mit den professionellen Olivenöl-Verkosterinnen Fiammetta Nizzi Grifi (Agronomin) und Farida Furini (Chemikerin) verkostete und klassifizierte Merum-Redakteur Jobst von Volckamer in vierwöchiger Arbeit blind die 529 eingereichten Muster geordnet nach Regionen und Sorten. Nach der Vorselektion nahm sich Jobst von Volckamer die selektionierten Öle ein weiteres Mal vor und unterteilte sie in gute, sehr gute und hervorragende Extra Vergine.

Dass die Selektion am Schluss so mager ausfällt, hat seinen Grund: Die Gesetzgebung sah zwischen 1991 und 2002 wohlweislich eine – wenn auch viel zu große – Toleranz vor. Das bedeutete für die Verkoster, dass gewisse Fehlaromen toleriert werden durften und ein Öl deswegen nicht deklassiert werden musste. Seit der EU-Verordnung 796 von 2002 jedoch muss ein Öl bereits mit minimalsten Fehlaromen abgestuft werden. Das ist nicht nur für die Produzenten und den Handel ein großes Problem, sondern auch für die Verkoster selbst.

Dass trotz dieser strengen Gesetzgebung die schlimmsten Lampantöle vom Lebensmittelhandel als Extra Vergine angeboten werden, liegt alleine daran, dass diese Öle von Verkosterpanels bewertet werden, die entweder unfähig oder nicht unabhängig sind, und die Lebenskontrolle nicht in der Lage ist, mit den gegebenen Rechtsmitteln diesem Missbrauch einen Riegel zu schieben. Die Situation ist, dass der Gesetzgeber an Extra Vergine extrem hohe Ansprüche stellt, auf der anderen Seite die Kontrolleure aber nicht in die Lage versetzt, diesem Gesetz zu Respekt zu verhelfen. Das Resultat ist, dass nur vielleicht fünf Prozent der als solche bezeichneten Extra Vergine den gesetzlichen Anforderungen entsprechen!

Mehr zu Merum und dem Taschenführer Olivenöl finden Sie unter www.merum.info .

Merum ist an der Prowein. 21. bis 23. März in Düsseldorf, Halle 4, Stand 4B41.

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