ÖKO-TEST: Grillkohle und Grillbriketts

ÖKO-TEST-Magazin Juni 2009

ÖKO-TEST Grillkohle und Grillbriketts
Brennstoff mit Macken

Ob es ein entspannter Grillabend wird oder nicht, hängt eindeutig auch davon ab, zu welchem Sack Grillkohle oder Briketts man gegriffen hat. Zu diesem Ergebnis kommt eine große ÖKO-TEST-Untersuchung von 19 Marken aus Bau- und Supermärkten. Demnach gibt es große Unterschiede dabei, nach welcher Zeit man die ersten Würste auf den Grill legen kann und wie lange es sich mit den Produkten grillen lässt.

So gibt es “sehr gute” Grillkohle, die schon nach 15 Minuten durchgeglüht ist und dann eine Stunde lang die leckersten Würstchen gart. Oder “mangelhafte”, die fast eine halbe Stunde zum Durchglühen braucht, aber 20 Minuten später schon am Ende ist und zudem starken Rauch entwickelt.

Unterschiede gibt es aber auch bei der Wahl der Rohstoffe. So stellten die von ÖKO-TEST beauftragten Labore fest, dass für Produkte, die mit der Aufschrift “kein Tropenholz” werben, tatsächlich doch Laubholz aus subtropischem Klima verwendet wurde.

Die aktuelle Ausgabe vom ÖKO-TEST-Magazin Juni 2009 gibt es ab dem 29. Mai 2009 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

Hintergrund

Kleine Warenkunde

Grillholzkohle besteht idealerweise aus hartem Laubholz ohne weitere Zusätze. Im Verkohlungsprozess werden dem Holz Feuchtigkeit und flüchtige organische Bestandteile weitgehend entzogen und so sein Potenzial, Wärmeenergie zu erzeugen, erhöht. Geerntet und verkohlt wird das Holz größtenteils in Südamerika und Afrika. In Europa ist Polen ein großer Lieferant. Anbieter der fertigen Produkte sind aber häufig deutsche Firmen.

Holzkohlebriketts werden – unromantisch formuliert – aus zusammengefegtem Staub zusammengepresst und geklebt. Als Kleber sind nur pflanzliche Mittel wie Stärke erlaubt.

Grillbriketts: Seit einigen Jahren bekommen die Holzkohlebriketts verstärkte Konkurrenz durch Produkte auf Braunkohlebasis, die häufig weniger kosten. Sie heißen häufig Grillbriketts und haben beim Grillen keine weiße, sondern eher eine bräunliche Asche.

Schadstoffe beim Grillen vermeiden

Wer falsch grillt, riskiert, dass eine Menge Schadstoffe in Fleisch und Würstchen landen. So bilden sich krebserzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), wenn Fett aus Fleisch, Fisch oder Marinade in die Glut oder auf die Heizstäbe des Elektrogrills tropfen, oder wenn die Kohle noch nicht richtig durchgeglüht ist und Flammen zum Fleisch hochschlagen. Im Fleisch selbst bilden sich weitere krebsverdächtige Stoffe wie heterozyklische aromatische Amine, wenn zu lange bei großer Hitze gegrillt wird. Einige einfache Maßnahmen helfen, diesen hausgemachten Giftcocktail zu umgehen:

– Das Grillgut nicht direkt auf dem Rost grillen, sondern in Grillschalen aus Aluminium oder mehrfach verwendbaren feuerfesten Materialien wie emailliertem Stahlblech.

– Einen Grill wählen, bei dem die Kohle das Grillgut von den Seiten her anstatt von unten gart (Vertikalgrill).

– Beim “indirekten Grillen” im Kugelgrill schichtet man die Kohle an den Seiten auf und stellt in die Mitte unter das Grillgut eine Abtropfschale.

– Fleisch und Fisch nur leicht braun und niemals schwarz werden lassen.

ÖKO-TEST-Magazin Juni 2009
Ab dem 29.05.2009 überall im Handel erhältlich
Preis: 3,80 Euro

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