Nachhaltiges Frühstücken in Wiener Cafés auf Erfolgskurs

Tag des Kaffees: Fair-Trade-Kaffee für einen guten Start in den
Tag

“Bio zum Frühstück – Bio, Regional, Fair – So
‘nachhaltig’ frühstücken Sie nur bei uns!” – sechs Wiener
Kaffeehäuser nahmen am Pilotprojekt der Stadt Wien in Kooperation mit
der ÖGUT und GUTESSEN CONSULTING teil. Nach einem Jahr wurde heute –
anlässlich des Tages des Kaffees – Bilanz gezogen. Das Angebot an
einem biologischen und nachhaltigen Frühstück erfreut sich bei den
Gästen großer Beliebtheit, einige Kaffeehäuser adaptieren nach einer
Probephase ihr Angebot. Im Café Sperl und im Café Prückel steht das
nachhaltige Frühstück aufgrund der guten Nachfrage weiter auf der
Karte. Doch auch die anderen Kaffeehäuser setzen neue Akzente und
bieten einzelne Speisen, wie Bio-Eier, Bio-Gauda oder
Fairtrade-Kaffee weiterhin an. Das Café Weimar geht jetzt noch einen
Schritt weiter und arbeitet an der Umsetzung der Kriterien für das
Österreichische Umweltzeichen für Gastronomiebetriebe. “Ich freue
mich über das Interesse der KaffeehausbesucherInnen am nachhaltigen
Frühstück und vor allem auch an der Bereitschaft der Kaffeehäuser,
bei diesem Projekt mitzumachen. Es ist sicher auch logistisch nicht
immer einfach und daher freue ich mich, dass es in etlichen Wiener
Kaffeehäusern auch künftig faire Produkte zum Frühstück gibt”, so
Umweltstadträtin Ulli Sima.

Gäste wollen nachhaltige Produkte
Anfang dieses Jahres befragte das Projektteam der ÖGUT
(Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik) insgesamt 530
BesucherInnen in den teilnehmenden Kaffeehäusern Hummel, Landtmann,
Mozart, Prückel, Sperl und Weimar. 90 Prozent aller Befragten
begrüßten ein Frühstück mit regionalen Bio-Lebensmitteln und fair
gehandelten Produkten in ihrem Wiener Kaffeehaus. Über 70 Prozent der
Gäste wollten es auch gerne selbst ausprobieren. Das Angebot an
regionalen und fair gehandelten Bio-Produkten in einem klassischen
Wiener Kaffeehaus empfanden die Stammgäste als gute Idee, die im
Trend der Zeit liegt. Besonders hoben sie den “guten Geschmack” von
Bio-Produkten hervor.

Was ist ein “nachhaltiges Frühstück”?
Als Antwort auf diese Frage entwickelte das Projektteam der ÖGUT
gemeinsam mit GUTESSEN CONSULTING spezielle Kriterien: biologische
Produktion, fairer Handel, regionale oder heimische Erzeugung
und/oder umweltschonende Verarbeitung und Verpackung der Produkte.
Zusätzlich wurde auf Produktionsschwerpunkte wie regionale
Verfügbarkeit geachtet. Die KaffeesiederInnen erhielten eine
individuelle Beratung im Betrieb über Sortimentsauswahl, logistische
Lösungsmöglichkeiten und die Auslobung der einzelnen Produkte auf der
Speisekarte. In gemeinsamen Workshops lernten sie nachhaltige
Produkte sowie deren Produzenten und Lieferanten kennen und erhielten
weitere Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Im Sinne der
Nachhaltigkeit wurden als Produktanforderungen biologische
Produktion, fairer
Handel, Regionalität und umweltschonende Verarbeitung/Verpackung
(Mehrweggebinde) festgelegt. Die Kriterien sind auch abgestimmt auf
Produktionsschwerpunkte und regionale Verfügbarkeit.

Die Betriebe wurden über den gesamten Produkteinführungsprozess
von der Entwicklung, Beschaffung und Logistik bis hin zur Bewerbung
individuell und vor Ort beraten. Ein Qualifizierungsprogramm für
MitarbeiterInnen wurde entwickelt und den Betrieben geeignete
Marketing- und Kommunikationstools vorgestellt.

Kurze Transportwege – weniger CO2 und Feinstaub
Regionale Produkte haben den Vorteil kurzer Transportwege. Weit
gereiste Lebensmittel belasten die Umwelt mit Lärm, Abgasen,
Energieverbrauch und klimaschädlichem CO2. Ein Frühstück mit
saisonalen Produkten aus der Region hat nur einen Bruchteil der
Transportkilometer eines “Langstrecken-Frühstücks” mit importierten
Lebensmitteln hinter sich. Mit einer Kiwi aus Neuseeland kommen neben
20.000 Kilometern auf dem Schiff noch weitere 1.250 Straßenkilometer
dazu. Ein Kilo Erdbeeren, eingeflogen aus Israel, verbraucht fast
fünf Liter Erdöl – ein Kilo Erdbeeren vom heimischen Feld nur 0,2
Liter.

Klar ist, dass Kaffee oder Bananen nicht vor der Haustüre
wachsen. Bei Lebensmitteln aus dem Süden garantiert das
FAIRTRADE-Gütesiegel faire Preise für die ProduzentInnen, die ihnen
eine Existenzgrundlage und den Aufbau von Schulen und medizinischer
Versorgung ermöglichen. Durch naturnahen Anbau werden außerdem
Gewässer und Regenwälder geschützt.

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