ÖKO-TEST: Vogelfutter

Finger weg! – Bayrischer Gesundheitsminister warnt

Vogelfutter ist ganz offensichtlich eine der Hauptursachen für die Verbreitung der hochallergenen Ambrosia-Pflanze: Von 18 untersuchten Produkten waren lediglich drei gänzlich frei von Ambrosia-Samen, warnt das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST. Wer das belastete Vogelfutter etwa im Garten verstreut, muss damit rechnen, dass er sich die problematische Pflanze vor die Haustür holt – und sie kaum wieder loswird. Die vollständigen Untersuchungsergebnisse von 18 Vogelfutterprodukten – Sonnenblumenkerne wie auch Futtermischungen – ist in der aktuellen Dezember-Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins veröffentlicht. Das Heft kostet 3,50 Euro und steht im Zeitschriftenhandel.

Das wird viele Verbraucher überraschen: Ausgerechnet im Fressen für die Piepmätze steckt die Ursache für schlimme gesundheitliche Probleme. Denn Ambrosia-Pollen gelten als die potentesten Allergene weltweit. Eine Pflanze kann bis zu einer Million davon produzieren. Und schon geringste Dosen reichen aus, um bei Allergikern Heuschnupfen bis hin zu Asthma auszulösen. Und zu allem Übel blüht die Ambrosia erst ab Anfang August, wodurch sich die Leidenszeit der Betroffenen bis zum ersten Herbstfrost ziehen kann.

Wie die Ambrosia-Samen ins Vogelfutter kommen? Auf ungarischen Sonnenblumenfeldern wächst die Ambrosia üppig – die Samen geraten bei der Ernte zwischen die Sonnenblumenkerne und somit ins Vogelfutter. ÖKO-TEST rät daher dringend von Vogelfutter ab. Naturschützer halten die Winterfütterung ohnehin für unnötig: Heimische Vögel können sich im Winter selbst ernähren.

Otmar Bernhard, Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Bayern, warnt vor der Ambrosia-Gefahr: “Wenn wir das Kraut nicht in den Griff bekommen, drohen enorme gesundheitliche und finanzielle Belastungen.” Um die Ausbreitung der Ambrosia zu verhindern, sollte nach den Worten des Ministers Vogelfutter aus deutschem Anbau verwendet und beim Händler speziell nach Ambrosia-freiem Futter gefragt werden.

ÖKO-TEST-Magazin Dezember 2007

Frei von Ambrosia-Samen: Prestige Gestreifte Sonnenblumenkerne.
Frei von Ambrosia-Samen: Royal Animal Sonnenblumenkerne gestreift.
Frei von Ambrosia-Samen: Vogelpick Winter Fettfutter.
Am höchsten belastet: Die Winterfit Sonnenblumenkerne der Firma Agros Trading enthielten 284,5 Ambrosia-Samen pro Kilo.

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