Köche Ausbildung “Bio”

Bio macht Schule: Berufskolleg präsentiert fachdidaktischen Leitfaden für die Köche-Ausbildung
Berufsschüler werden zu Multiplikatoren der Gesundheitsförderung ausgebildet

“Eine ausgewogene und bewusste Ernährung steht beim Verbraucher hoch im Kurs. Umso wichtiger ist es, unsere zukünftigen Köche auf die veränderten Bedürfnisse vorzubereiten und zu Multiplikatoren einer gesunden Ernährung auszubilden”, sagt Peter Döntgen, zuständig für den Bereich Lebensmitteltechnik am Sophie-Scholl-Berufskolleg in Duisburg. Am Donnerstag präsentierte das Berufskolleg erstmalig einen fachdidaktischen Leitfaden zur Gesundheitsförderung und zum Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der Köche-Ausbildung. Partner des Modelvorhabens sind der DEHOGA Nordrhein e.V., das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH. Dem Leitfaden vorausgegangen war das Pilotprojekt “Voll wertvoll – voll Bio”, dass in diesem Jahr an dem Berufskolleg bereits zum zweiten Mal erfolgreich umgesetzt wurde. Der Leitfaden fasst auf über 60 Seiten die Ergebnisse des Pilotprojektes zusammen und gibt anderen Berufsschulen eine detaillierte Anleitung zur eigenen Umsetzung an die Hand.

“Der fachdidaktische Leitfaden ist in dieser Form einmalig”, betont Sabine Jörg, verantwortlich für das Öko-Marketing der CMA. Damit sei der Grundstein gelegt, um das Thema Bio-Lebensmittel in der Ausbildung stärker zu verankern. Ziel ist es, den zukünftigen Köchen praxisnah den Einsatz von Bio-Produkten sowie eine ausgewogene Ernährung näher zu bringen. “Wir möchten das ökologische Bewusstsein der Schüler und Schülerinnen nachhaltig fördern”, erklärt auch Projektleiterin Jeannette Musch, verantwortlich für den Köche-Nachwuchs am Sophie-Scholl-Berufskolleg. Mit dem Projekt sei es gelungen, die Schüler für die Themen zu sensibilisieren, ja sogar dafür zu begeistern.

Auch in diesem Jahr nahmen alle drei Klassen des zweiten Ausbildungslehrjahres, insgesamt 62 Azubis, an den Projektwochen “Voll Bio – voll wertvoll” teil. Immerhin sechs Schüler und Schülerinnen erklärten sich bereit, ihr neu erworbenes Wissen als Multiplikatoren an andere weiter zu geben.

Mit zu dem Erfolg beigetragen hat Bio-Mentor Ullrich Langhoff, Chef des Restaurants Lippeschlösschen in Wesel. Zum Auftakt der Projektwochen stimmte der erfahrende Bio-Gastronom die Klassen auf das Thema ein und verriet wertvolle Tipps und Tricks zu Einsatz und Vermarktung von Bio-Lebensmitteln. “Das motivierte und machte viele Azubis neugierig”, sagt Musch. Anschließend ging es an die Aufgabenstellung: In Teams von drei bis fünf Mitgliedern planten die Schüler ein Buffet für 60 Personen, mit Produkten aus ökologischem Landbau und nach den Grundsätzen einer ausgewogenen Ernährung. Aber auch ein geeignetes Marketingkonzept war zu erstellen. Eine umfassende Aufgabe, für die die Schüler nur drei Wochen Zeit hatten, also nur drei Berufsschultage. Mit dem Startschuss mussten die Schüler nach geeigneten Rezepten suchen, die Speisenmengen bestimmen und kalkulieren, Speisenpläne und Werbematerialien kreieren und – sicher nicht immer einfach – sich als Gruppe finden. Anschließend ging es im Blockunterricht an die praktische Umsetzung, der Zubereitung des Buffets mit einer öffentlichen Präsentation der schmackhaften Ergebnisse, zu der Schüler, Lehrer, Eltern und Lehrbetriebe herzlich eingeladen waren.

“In vielen Ausbildungsbetrieben lernen die angehenden Köchinnen und Köche zwar einzelne Arbeitsprozesse, bekommen allerdings sehr selten die Gelegenheit, die einzelnen Schritte wie Einkauf, Vor- und Zubereitung, Gästeinformation zu einem Ganzen zusammenzufügen”, erläutert Musch den Projektansatz. Mehr zu dem didaktischen Vorgehen und dem Projekt finden Interessierte in dem Leitfaden “Voll wertvoll – voll Bio”, der ab sofort unter der Homepage www.bio-mirzuliebe.de und unter www.oegs.de als Download zur Verfügung steht. Weitere Informationen zu dem Berufsschulprojekt und der CMA-Kampagne gibt es unter der Servicenummer 069-977 819-29.

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