Ein Prosit auf die Stoppelrübe: Die Wildschönau feiert ihr Super-Gemüse

Krautingerwoche in den Kitzbüheler Alpen: Trachten, Traditionen und Rüben-Kreationen

Sie legen ihre besten Trachten an, die Frauen flechten das Haar zu kunstvollen Zöpfen und die Männer in historischen Monturen, die „Sturmlöda“ greifen zu den Mistgabeln – mehr als 400 Talbewohner formieren sich am 2. Oktober in der Wildschönau zur Prozession, mit der die Einheimischen sich für die reiche Ernte bedanken. Vor allem für die Krautingerrübe, die im Hochtal sprießt und die nur hier zu herrlichem und heilsamem Hochprozentigen gebrannt werden darf – so beschloss es Kaiserin Maria Theresia Mitte des 18. Jahrhunderts. Mittlerweile rauscht die Stoppelrübe aber nicht nur als Schnaps durch die Kehle, sondern streichelt in feinen, manchmal frechen Kreationen und sogar als Haute Cuisine den Gaumen. Während der Krautingerwoche vom 2. bis 8. Oktober können Urlauber mit den Einheimischen auf die Superrübe anstoßen, Vitaminbomben à la Wildschönau genießen und gleichzeitig die lustig-leichte Lebensweise des authentischen Tiroler Tals kennenlernen. Buchbar ist die Genusswoche mit sieben Übernachtungen inklusive Halbpension und Extras wie geführten Wanderungen schon ab 275 Euro pro Person.

Zahlreiche Höfe laden während der Festwoche zu Führungen und Kostproben ein, bei denen man sich auch über unterschiedliche Brennmethoden einen Überblick verschaffen kann. „Jeder kocht den Rübensaft anders ein und auch die Gärtemperatur wirkt sich auf den Geschmack aus“, erklärt Josef Thaler vom Steinerhof, der Koch und zugleich einer von 16 Krautingerbrennern in der Wildschönau ist. Sie alle blicken mit Spannung auf den großen Abschlussball am 8. Oktober, bei dem sich das ganze Hochtal im uralten Bergbauernmuseum z’Bach versammelt, um den besten Krautinger der Saison zu küren. Erstmals wird übrigens auch eine Prinzessin gewählt, die den Superstar unter den Wildschönauer Gemüsesorten repräsentieren darf.

Bevor es aber soweit ist, tanken Einheimische und Talbewohner erstmal Vitamine: Kredenzt wird das gesunde Gemüse in traditionsreichen Gerichten wie etwa der Krautingersuppe. Aber es taucht auch in kreativen Varianten wie Rüben-Carpaccio, als Parfait, Gratin oder Mus auf den Speisenkarten auf. Zum Höhenflug der Rübe hat übrigens auch Hans Haas beigetragen. Der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Spitzenkoch aus der Wildschönau, der das Münchner Szene-Restaurant „Tantris“ betreibt, hat das Gemüse unter wahren Gourmets bekannt gemacht.

Besonderer Tipp: Nach der Erntedank-Prozession am 2. Oktober verwandelt sich das Bergbauernmuseum in einen Marktplatz. Besucher haben hier auf überschaubarem Raum Gelegenheit, die kulinarischen Köstlichkeiten der Region zu probieren, Handwerkern über die Schultern zu schauen und traditionellen Klängen der Musikkapellen zu lauschen.

Weitere Informationen: Wildschönau Tourismus, Hauserweg, Oberau 337,
A-6311 Wildschönau, Tel. 0043/(0)5339 8255-0, Fax 0043/(0)5339 8255 50,
info@wildschoenau.com, www.wildschoenau.com

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