Sojabohnen gegen Schlaganfall?!

Sojabohnen gegen Schlaganfall?!

Die Gabe von isolierten Isoflavonoiden aus Sojabohnen kann einer aktuellen Studie an asiatischen Patienten zufolge die endotheliale Dysfunktion nach einem Schlaganfall verbessern. Inwieweit dieses Ergebnis auf europäische Patienten übertragbar ist, bleibt vorerst offen.

Frühere Studien weisen bereits den Nutzen von Sojaproteinen und extrahierten Isoflavonoiden – hauptsächlich Genistein und Daidzin – bei gesunden Probanden auf das Herz-Kreislaufsystem nach. Die Forschergruppe um Yap-Hang Chan von der Universität Hongkong zeigt nun, wie sich eine Supplementierung bei Patienten nach einem Schlaganfall auswirken kann. Dazu werteten die Wissenschaftler Daten von 102 Patienten, die einen ischämischen Schlaganfall erlitten, aus. Knapp 50 Prozent der Studienteilnehmer erhielt zwölf Wochen täglich 80 Milligramm Isoflavonoide aus Sojabohnen, die übrigen Probanden ein Placebo-Präparat. Es stellte sich heraus, dass sich in der Isoflavonoid-Gruppe die Funktion der Gefäßendothelzellen erheblich verbesserte. Des Weiteren ging innerhalb von 12 Wochen die Konzentration des hochsensitiven C-reaktiven Proteins (hs-CRP) deutlich zurück. Hs-CRP ist ein Entzündungsmediator, welcher einen Faktor in der Entwicklung der Arteriosklerose darstellt. Bislang nicht eindeutig geklärt ist, wie die Isoflavonoide diese Veränderungen auslösten, räumten die Forscher ein. Ein möglicher Ansatz liegt in der chemisch-strukturellen Ähnlichkeit zu Östrogenen und einer daraus resultierenden schwach hormonellen Wirkung.

Laut den Autoren war diese Untersuchung die erste randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie, welche den Effekt von Isoflavonoiden auf die vaskuläre Funktion bei Patienten mit einer bestehenden kardiovaskulären Erkrankung untersuchte. Eine Ernährung mit einem höheren Soja-Gehalt könnte zu einer Verbesserung der endothelialen Dysfunktion führen. Diese Beobachtung ist jedoch nicht ohne Weiteres auf alle Bevölkerungsgruppen zu übertragen, da in dieser Studie lediglich asiatische Patienten teilnahmen, die bekanntermaßen andere Essgewohnheiten sowie veränderte Stoffwechselwege aufweisen. Interessant wäre zu sehen, wie sekundäre Pflanzenstoffe auf die endotheliale Dysfunktion bei Europäern wirkt.

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