Nahrungsmittel sind keine Preistreiber

 

In jüngster Zeit hat der Anstieg der Nahrungsmittelpreise, vor allem durch Preiserhöhungen bei Milcherzeugnissen, spürbar zum Anstieg der Inflationsrate beigetragen. Im November stiegen die Preise für Nahrungsmittel (einschließlich alkoholfreie Getränke) um 5,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat. „Dennoch“, so Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, heute in Berlin: „Nahrungsmittel sind keine Preistreiber.“

Das Gegenteil sei der Fall: „Die Verbraucherpreise für Lebensmittel in Deutschland sind über viele Jahre hinweg deutlich langsamer gestiegen als die Verbraucherpreise insgesamt. Sie haben damit maßgeblich zur Dämpfung des Anstiegs der Lebenshaltungskosten beigetragen.“ Der jährliche Verbraucherpreisanstieg für Nahrungsmittel (einschließlich alkoholfreier Getränke) habe zwischen 1991 und 2006 bei 0,9 % gelegen, während die Verbraucherpreise insgesamt in diesem Zeitraum um jährlich 2 % zunahmen. Selbst die Preissteigerungen der letzten zwölf Monate seien bei den Nahrungsmitteln moderat ausgefallen im Vergleich zum Verbraucherpreisindex insgesamt.

Experten haben folgende Beiträge der Nahrungsmittelpreise zur Inflationsrate ermittelt:

Zeitraum

12-Monatszeitraum
Dez 06 – Nov 07

5-Jahreszeitraum 2002 – 2006

Inflationsrate

2,0 %

1,5 %

Beitrag Nahrungsmittelpreise

< 0,3 %-Punkte

< 0, 05 %-Punkte !

Angesichts dieses geringen Anteils der Nahrungsmittelpreise an den Preissteigerungen insgesamt, möchte ich vor vorschnellen Rückschlüssen bezüglich der Lebensmittelpreise warnen. Man muss die Preisentwicklung über einen längeren Zeitraum beobachten“, erklärte der Minister. Vor allem bei den Milchprodukten lasse der Preisanstieg aktuell bereits wieder nach, da sich die Situation auf dem Milchmarkt entspanne. Seehofer weiter: „Wir werden sicherlich in Zukunft durch die Liberalisierung der Agrarmärkte und der geräumten Interventionslager die Funktion des Preises als Indikator für das Verhältnis von Angebot und Nachfrage eher zu spüren bekommen. Dennoch sind viele Nahrungsmittel immer noch billiger als vor 20 Jahren.“

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