Weihnachtsgeschenke von Beschenkten gering geschätzt

Ungeliebte Präsente als volkswirtschaftlicher Effizienzverlust

Einer wirtschaftswissenschaftlichen
Untersuchung des Rats für Wirtschaft- und Sozialdaten
http://www.ratswd.de zufolge, sind Weihnachtsgeschenke den meisten
Beschenkten weniger wert als sie tatsächlich gekostet haben. Wenn den
Beschenkten allerdings jemand das Geschenk abkaufen möchte, verlangen
sie einen deutlich höheren Preis. Für die Studie, die im Schmollers
Jahrbuch http://www.schmollersjahrbuch.de erschienen ist, wurden mehr
als 500 Studenten der Ruhr-Universität Bochum verschiedener
Fachrichtungen befragt.

Der Preis, den der Beschenkte selbst für ein erhaltenes
Weihnachtsgeschenk zu zahlen bereit wäre, lag durchschnittlich etwa zehn
Prozent unter dessen Marktpreis. Würde man ihnen jedoch anbieten, das
Geschenk wieder abzukaufen, dann würden Beschenkte einen Preis
verlangen, der durchschnittlich fast 20 Prozent über dem Marktpreis
liegt. Experten sehen im Schenken einen volkswirtschaftlichen
Effizienzverlust. Das heißt, dass die Beschenkten mehr davon gehabt
hätten, wenn sie den Gegenwert des Geschenks in bar erhalten hätten.

Subjektive Wertschätzung hängt vom Schenkenden ab

Die subjektive Wertschätzung eines Geschenks hängt vom Schenkenden ab.
Die Forscher haben herausgefunden, dass Minderschätzung bei
Weihnachtsgeschenken von Großeltern und anderen Verwandten am größten
ist. Das bedeutet, dass ihre Geschenke deutlich niedriger als deren
Marktpreis bewertet werden. Sie liegen also mit ihrem Geschenk häufiger
“daneben”.

Offenbar hängt die Abweichung zwischen der Zahlungsbereitschaft für ein
Geschenk und dem geforderten Weiterverkaufspreis nicht von der
emotionalen Distanz zwischen Schenkendem und Beschenktem ab. Sie ist für
alle Gruppen relativ konstant. Auch der Preis des Geschenks spielt für
die unterschiedlichen Bewertungen keine Rolle.

Weihnachtsgeschäft: Bedeutender Anteil an wirtschaftlicher Aktivität

Geht es um die ökonomischen Aspekte von Weihnachtsgeschenken, stehen in
der öffentlichen Wahrnehmung zumeist nur die konjunkturellen Wirkungen
des vorweihnachtlichen Konsumrauschs im Vordergrund. Die Ausgaben für
Geschenke stellen einen nicht zu vernachlässigenden Anteil der
wirtschaftlichen Aktivität eines Jahres dar. Eine Kaufzurückhaltung
während der Weihnachtszeit wirkt dämpfend auf das gesamtwirtschaftliche
Aktivitätsniveau.

Nach Berechnungen des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels
http://www.einzelhandel.de betrug der Einzelhandelsumsatz 2006 rund 392
Mrd. Euro. 19,1 Prozent oder knapp 75 Mrd. Euro entfielen auf die Monate
November und Dezember, hat das Statistische Bundesamt erhoben. Wolfgang Weitlaner

pdf-Datei der Studie:
http://schmollersjahrbuch.diw.de/schmollersjahrbuch/webcontent/2009/Bauer_Schmidt.pdf

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