Explodierende Rohstoff- und Energiepreise sowie wachsende Verbraucheransprüche kennzeichnen das Jahr 2007/2008

Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie e. V. (BOGK) stellte anlässlich seiner Mitgliederversammlung die aktuellen Fakten des Jahres 2007 vor. Die Branche konnte das wirtschaftliche Ergebnis im Vergleich zu 2006 trotz explodierender Kostenfaktoren konstant halten. Mit einem Gesamtumsatz der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie von 3.503 Mio. Euro und 1.109 Mio. Euro der kartoffelverarbeitenden Industrie steht diese Branche an sechster Stelle der deutschen Ernährungs­industrie. „Unsere gesamte Produktpalette steht mit im Mittelpunkt des Verbraucherinteresses“, betont der Vorsitzende des BOGK, Konrad Linkenheil, „denn Obst-, Gemüse- und Kartoffelprodukte entsprechen aktuellen Ernährungstrends und kommen Empfehlungen von DGE und WHO für eine ausgewogene Ernährung nach. Es wird deshalb auch weiterhin unser Bestreben sein, qualitativ hochwertige und innovative Produkte auf den Markt zu bringen“. Die unverändert hohe Exportquote von 16 Prozent zeigt, dass die Angebote der Branche auch im Ausland ein hohes Ansehen haben.

Steigende Kostenfaktoren und Konzentration im Handel
Die im vergangenen Jahr explodierten Rohstoffpreise und die kontinuierlich steigenden Kosten für Energie, Verpackung, Fracht oder Löhne haben die Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeitungsindustrie wie auch andere Branchen der Ernährungsindustrie in eine schwierige Situation gebracht. Trotz aller Bemühungen, diese Kostensteigerungen im Handel über entsprechende Preissteigerungen aufzufangen, konnte kein Ausgleich geschaffen werden.

Die zunehmende Konzentration im Lebensmittelhandel erschwert dringend benötigte Preiserhöhungen. Zugleich erwarten Handel und Verbraucher ein umfassendes Angebot, das kontinuierlich auf aktuelle Ernähungstrends innovativ eingeht und den wachsenden Qualitätsansprüchen gerecht wird. Sollen diese Erwartungen erfüllt werden, müssen die Unternehmen der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie nicht nur kostendeckende Preise erzielen, sondern auch entsprechende Investitionen tätigen können. Im EU-Vergleich fällt auf, dass eine hohe Konzentration im Lebensmittelhandel auch mit einem hohen Verbraucherpreisniveau und starken Preissteigerungen einhergeht. Im Durchschnitt erzielten die Unternehmen in Deutschland für verarbei­tetes Obst und Gemüse Preissteigerungen von 1,8 Prozent beim Verkauf an den Handel – und damit etwa nur die Hälfte der Preiserhöhungen in der EU insgesamt. „Für mich ist die zunehmende Konzentration des Lebensmittelhandels“, so das Fazit von Konrad Linkenheil, „eine bislang unterschätzte und zu wenig diskutierte Gefahr für die Preisstabilität in Deutschland“.

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