Bier-Weltreise

Globales O’zapfen: mit Ancestry.de auf Bier-Weltreise

Ein Münchner Oktoberfest ganz ohne Bier? Da wäre die Stimmung in den Festzelten auf der Theresienwiese wohl im Eimer. Die frisch gezapfte Maß, ordentlich eingeschenkt wohlgemerkt, gehört zur zünftigen Wiesn wie Brezn, Hendl, Dirndl und Lederhosen. Feststeht: Unser heimisches Bier erfreut sich bei den Gästen aus aller Welt höchster Beliebtheit. Grund genug für die Ahnenforscher von Ancestry.de, zur Wiesn 2007 dem Germanentrank einmal nachzuspüren und die eigenen digitalen Quellen „anzuzapfen“. Das Ergebnis: Deutsche Auswanderer ließen oft sämtliches Hab und Gut zurück, aber das Geheimnis deutscher Braukunst nahmen sie mit!

Im Gepäck der Emigranten gelangte die berühmte deutsche Braukunst in die ganze Welt. Das Team von Ancestry.de hat Bierbrauereien in Amerika, Afrika und sogar in China entdeckt, die allesamt deutsche Wurzeln haben.

Mit großem Durst über den großen Teich: Etliche amerikanische Bierbrauer haben deutsche Wurzeln. So wurde die älteste Bierbrauerei der USA, D.G. Yuengling & Son, 1829 von einem Deutschen gegründet. Bierbrauer David G. Jüngling verließ im Jahre 1823 das beschauliche, württembergische Aldingen, um in den Vereinigten Staaten sein Glück zu suchen. Seine Yuengling Eagle Brewery in Pottsville, Pennsylvania, gibt es bis heute, ebenso wie die gleichermaßen beliebten amerikanischen Brauereien Anheuser-Busch, Miller, Coors und Best. Alle fünf haben eins gemeinsam: Sie wurden von deutschen Emigranten gegründet und sind noch immer erfolgreich im Beer-Business.
Beim Brauen blieb man übrigens gerne unter sich. Zum Beispiel bei Best und Anheuser: 1844 gründete der deutsche Emigrant Jacob Best die Best Brewery, die sein Sohn Phillip später übernahm. Dessen Tochter heiratete Frederick Pabst, einen weiteren deutschen Auswanderer, der sich in der schwiegerväterlichen Firma bis zum Vorstand hocharbeitete. Nicht viel anders ging es bei den Anheusers zu: Auswanderer Eberhard Anheuser kaufte 1860 die Bavarian Brewery, nannte sie in E. Anheuser & Co. um und legte los. Ein Jahr darauf heiratete seine Tochter Lillie einen gewissen Adolphus Busch, der ebenfalls aus Deutschland stammte. Auch dieser Schwiegersohn stieg erfolgreich ins Business des Schwiegerpappas ein – ab 1879 hieß die Firma dann folgerichtig Anheuser-Busch Brewing Association. Die Wege der Brauereigründer über den Ozean ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ihre berufliche Karriere und ihre familiären Verhältnisse können in den Online-Datenbanken auf www.ancestry.de verfolgt werden.

Land des Lächelns dank deutscher Braukunst? Auch in China wollten die Deutschen nicht ohne ihr Bier sein und gründeten im Jahre 1904 in Qingdao, dem damaligen kolonialen Marinestützpunkt des Kaiserreichs, eine der größten und bis heute erfolgreichsten Brauereien Chinas. Diese wurde 1915 durch zwei einheimische Geschäftsleute übernommen, die täglich mehrere Eimer frischen Biers vor die Tore der Brauerei stellten – zur kostenlosen Bedienung! Bald hatten die cleveren Unternehmer eine stattliche Kundschaft – und das Bier eroberte ganz China.

Heiße Sonne – kühler Gerstensaft! Auf dem schwarzen Kontinent braut seit 1920 die Namibia Breweries Limited ihr Bier, das vor zwei Jahren sogar den härtesten Biertest der Welt, den DLG Qualitätswettbewerb, mit Auszeichnung bestand. Die Brauerei wurde von den beiden deutschen Auswanderern Hermann Olthaver aus Ostfriesland und Carl List aus Berlin gegründet. Ihr Unternehmen ist heute übrigens der größte Getränkehersteller des Landes. Der Erfolg liegt sicher auch an der umfassenden Ausbildung des Nachwuchses: Jeder Lehrling wird nach der Grundausbildung in Windhuk auf eine Berufsschule in Deutschland geschickt.

War mein Ururopa etwa Bierbrauer in Übersee?
Die Spur der beiden Afrikaauswanderer findet sich in den Hamburger Passagierlisten, die unter www.ancestry.de einsehbar sind. Dort kann man die Originalunterschriften der erst 25jährigen Abenteurer entdecken. Olthaver reiste am 14. Juli 1909 auf dem Reichspostdampfer Elisabeth nach Kapstadt, List nahm bereits am 1. April 1905 das Dampfschiff Ernst Wörmann mit dem Ziel Swakopmund. Auch die deutsch-amerikanische Brauereizunft trifft man auf den Hamburger Passagierlisten wieder. Die erfolgreichen Unternehmer besuchten nämlich gerne die alte Heimat. So zum Beispiel Frederick Pabst, der sich 1899 einen Trip nach Deutschland gönnte und über Hamburg nach New York zurückreiste. Wer also nach eigenen Ahnen sucht, die in die Ferne aufbrachen, kann hier mit etwas Glück fündig werden!

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