Äpfel, Bülle, Wein & Co.
Zur Erntezeit, wenn Winzer, Obstbauern und Landwirte die Früchte ihrer Arbeit eintragen, verwandelt sich die internationale Bodenseeregion in ein Schlemmerparadies. Mit verschiedensten kulinarischen Angeboten und Herbstfesten allerorten laden die Seegemeinden dann zum Feiern und Genießen.
Apfelwochen am deutschen und Schweizer Bodensee
Ganz im Zeichen des Apfels stehen zur Erntezeit zahlreiche Gemeinden in den Apfelanbaugebieten am Bodensee. Vom 24. September bis 9. Oktober 2011 laden sie gemeinsam – von Uhldingen bis Wasserburg – zu den traditionellen „Apfelwochen am Bodensee“. Führungen und Rundfahrten durch die Obstanlagen, Besichtigungen von Keltereien und Obstgroßmärkten, Schaumosten, Kinderbacken am Holzofen sowie ein Apfel-Aktionstag auf der Insel Mainau und ein Steinzeit Apfelfest im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen stehen dann auf dem Programm. Gastronomen, Hofläden, Besenwirtschaften und Vesperstuben kredenzen schmackhafte Apfelvariationen. Auch am Schweizer Bodenseeufer wird im Thurgauer Apfelland die rotbackige Frucht gefeiert. Vom 3. bis 17. September lädt hier das Dorf Altnau zu seinen Apfelwochen. In den Restaurants und Beizlis sind Apfelmenüs im Angebot, Dorfläden und bäuerliche Direktvermarkter verkaufen Apfelsträuße, Apfelgebäck und Apfelshampoos. Beim abschließenden Herbstmarkt am letzten Tag geht es bei Schaumosten, Apfelschäl-Wettbewerben, Flaschenfischen und Rössli-Fahrten hoch her.
Felchenvielfalt am Untersee
Am westlichen Bodensee schöpfen die Köche während der „Felchenwochen am Untersee“ vom 12. September bis 9. Oktober 2011 aus dem heimischen Gewässer und verwöhnen ihre Gäste mit variantenreichen Felchenrezepturen. Zu einem einheitlichen Preis von 19,50 Euro auf deutscher Seite und 33 Franken auf Schweizer Seite servieren die 26 beteiligten Restaurants individuelle dreigängige Menüs rund um den schmackhaften Bodenseefisch. Von klassisch bis kreativ scheint die Bandbreite der Zubereitungsvarianten dabei unerschöpflich. Einzige Gemeinsamkeit der phantasievollen Menüs: Der Preis und die fangfrischen Felchen. Erst am Morgen sind sie den Untersee-Fischern in die Netze gegangen.
Zwiebliches Allerlei auf der Höri
„Bülle“ wird auf der Halbinsel Höri am Untersee die dort angepflanzte rotbraune Zwiebel mit ihrer charakteristischen flachgedrückten Form genannt. Alljährlich, am ersten Sonntag im Oktober, wird in Moos der scharfen Knolle das „Büllefest“ gewidmet. Die Hörianer wissen ihre Bülle nicht nur zu Büllesuppe, Büllebrot und Bülledünne zu verarbeiten. Sie sind auch besonders kunstfertig im Flechten von Zöpfen und Kränzen aus dem Grün der gelben und roten Knollen. Dieses spezielle Kunsthandwerk wird an über 40 festlich dekorierten Ständen präsentiert. 2011 findet das Büllefest am 2. Oktober im Mooser Ortsteil Weiler statt.
Weinfeste im Blauburgunderland
Das Schaffhauser Blauburgunderland, das sich rechts des Rheins vom Bodensee bis zum Schwarzwald erstreckt, besitzt die größte zusammenhängende Weinanbaufläche der Deutschschweiz – und an drei von vier Rebstöcken wächst die Blauburgundertraube. Zur Zeit der Lese von September bis Mitte Oktober wird hier an fast jedem Wochenende gefeiert. Weithin bekannt sind die Trottenfeste in Löhningen am 24. und 25. September und in Osterfingen am 8. und 9. Oktober. Sie finden in den großen Scheunen statt, in denen früher die Trauben gepresst wurden. Gefeiert wird aber auch beim Siblinger Räbhüslifest am 11. September, beim Wilchinger Herbstsonntag am 1. und 2. Oktober sowie am 2. Oktober beim Gächlinger Herbstfest und bei der Dörflinger Chilbi mit Weinstraße am 23. Oktober. Einen Höhepunkt im Weinfestkalender bilden die Hallauer Herbstumzüge am 2. und 9. Oktober, bei denen phantasievoll gestaltete Wagen durch Hallau, die größte Rebbaugemeinde der Deutschschweiz, ziehen.