Wer mit offenen Augen durch Burgund, diese Sehnsuchtslandschaft jedes Weinliebhabers reist, entdeckt, dass große Burgunder, wie bei der Domaine Comte de Georges Vogüé nicht nur Produkt inspirierter Schöpferkraft sind. Dass Weinbau vor allem schwere Arbeit und solides Handwerk ist, wird viel zu selten gewürdigt. Im Bordeaux lässt sich dies bei der Arbeit der Küfer beobachten. Ohne das Eichenfass sind die edelsten Weine unserer Zeit nicht mehr denkbar. Dies und mehr in FINE Das Weinmagazin, der ersten Ausgabe im neuen Jahr.
Mit seinen dreihundert Einwohnern ist Chambolle-Musigny das ursprünglichste burgundische Winzerdorf an der gesamten Côte de Nuits geblieben: eine Kirche, eine Schule, ein Kindergarten, gleich daneben das Rathaus, ein Hotel, zwei Restaurants und eine Spenglerei, sonst nichts. Von hier stammen die glanzvollen Burgunder der Domaine Comte de Georges Vogüé: Weine wie Samt und Seide. Nicht nur die Pinot Noirs des Weinguts sind Spitzenprodukte der Bourgogne, auch der Musigny Blanc spielt seine extravagante Rolle.
Die Fassmachereien in den Weinbaugebieten um Bordeaux liegen dicht an den legendären Gütern. Dort wird das Geheimnis um das noch immer mysteriöse Zusammenspiel von Wein und Holz gelüftet, welches beginnt wenn die Lese beendet ist und der Most in den Fässern gärt. Zwar wird das Holzfass schon seit zweieinhalb Jahrtausenden als Behälter und Transportmittel genutzt, aber erst in den letzten fünfzig Jahren wurde die Kunst der Küfer zum bewusst eingesetzten zentralen Werkzeug beim Ausbau der Weine. Die Qualität des Holzes und der Grad der Toastung, wie die Fässer also über offenem Feuer angeröstet werden, sind für die aromatische Tiefe, die Farbe und das Alterungspotential der Weine mit entscheidend.
Die Erste Lage Kirchspiel bei Westhofen in Rheinhessen spielt in der Champions League des Rieslings mit. FINE hatte zu einer verdeckten Vergleichsprobe von neun Jahrgängen Riesling Großes Gewächs eingeladen. In der Vertikale standen die Weine der drei wichtigsten VDP-Weingüter dieser Lage, Wittmann, Keller und K. F. Groebe. Blind verkostet, aus Karaffen eingeschenkt: Beherzt stellen sich die drei rheinhessischen Winzer Philipp Wittmann, Klaus-Peter Keller und Friedrich Groebe im Mainzer Restaurant Buchholz mit ihren Rieslingen aus dem Westhofener Kirchspiel dem Urteil der Verkoster.
Weitere Themen in FINE 01/2012:
Marchese Nicolò Incisa della Rocchetta hat auf der Tenuta San Guido in Bolgheri einst eine neue Epoche der italienischen Weingeschichte begonnen. Der Sassicaia ist einer der feinsten Weine Italiens, jahrzehntelang bewährt, ein Supertuscan.
Perfezione. Perfektion, das ist es, was Luciano Sandrones Arbeit und den Charakter seiner Weine auszeichnet. Sein Name ist Synonym für magische Barolos. Sandrone freilich ist ein bescheidener Mann geblieben, er weiß, dass man sich dem perfekten Barolo nur annähern kann.
Eine Semester-Abschlussfahrt des Staatlichen Weinbauinstituts in Freiburg hatte 1978 die nicht allzu ferne Bourgogne zum Ziel. Dort fand Bernhard Huber Gefallen an den faszinierenden Pinot Noirs. In den hochberühmten Weinbergen fand er Muschelkalkverwitterungsboden – wie zu Hause in Malterdingen, der Heimat seines Wildensteiner Spätburgunder R.
Sauvignon Blanc zwischen Euphorie und Kritik: Stuart Pigott über neuen Modewein im traditionsbelasteten Deutschland.
Wein und Speisen: Jürgen Dollase bei Andreas Krolik und Karl-Heinz Schopf im Park-Restaurant in Brenners Parkhotel in Baden Baden.
Wie Wein gedeiht (I): Im ersten Teil der neuen Serie berichtet Christian Göldenboog von der Kaltmazeration.