Stevia als Verhütungsmittel für Männer

Immer mehr Menschen nutzen Süßkraut Stevia zum Süßen

Obwohl Stevia nicht als Lebensmittel oder Süßstoff zugelassen ist, blüht der
Verkauf im Internet

Viele Menschen suchen nach kalorienfreien
Alternativen zum Zucker. Das Honigkraut Stevia ist für viele Verbraucher das
Mittel der Wahl zum Süßen, wie Medizinjournalist Sven-David Müller vom
Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet. Stevia ist auch als
Süßkraut, Süßblatt oder Honigkraut bekannt. Der botanische Name der Stevia
Pflanze, die zur Gattung der Stevien gehört, ist Stevia rebaudiana. Das
Süßkraut Stevia stammt ursprünglich aus Südamerika, und die süßen
Inhaltsstoffe der Pflanze finden vor allem in Asien als Zuckerersatz
(Süßstoff) Verwendung. In den Ländern, in denen Stevia zugelassen ist, kommt
vor allem Steviosid als Süßstoff zum Einsatz. Steviosid ist der wichtigste
süß schmeckende Anteil der Blätter der Stevia-Pflanze. Inzwischen gewinnt
die chemische Industrie Steviosid im großen Maßstab. In der Europäischen
Union (EU) und damit auch in Deutschland dürfen Stevia und Steviosid in
keiner zum Verzehr bestimmten Form in den Handel gelangen, da sie nicht als
Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoff zugelassen sind.

Stevia als Verhütungsmittel für Männer
In Brasilien und Paraguay hat Stevia auch eine Tradition als Heilmittel. Die
paraguayischen Indianer verwenden Stevia seit Jahrtausenden als
Verhütungsmittel für Männer. In einigen Studien zeigt sich auch bei der
Ratte eine sterilisierende Wirkung des süßen Krautes Stevia. Dieser Effekt
zeigt sich aber nur bei extrem hohen Dosen. Damit ist Stevia wahrscheinlich
nur unwesentlich oder überhaupt nicht gefährlich. Die mittlere letale (=
tödliche) Dosis von Steviosid für Nagetiere liegt bei mehr als 15 Gramm pro
Kilogramm Körpergewicht. Es ist fraglich, ob die im Tierversuch gefundenen
negativen Wirkungen von Stevia und Steviosid überhaupt auf den Menschen zu
übertragen sind. Die vorliegenden Daten reichen zur Zulassung von Stevia und
Steviosid in der Europäischen Union noch nicht aus. Im Gegensatz dazu sind
die acht in der EU zugelassenen Süßstoffe gesundheitlich bei Unterschreitung
der Höchst-Aufnahme-Werte (ADI-Werte) unbedenklich:

1.Acesulfam-Kalium (E-950), 130 – 200 x süßer als Zucker, entdeckt von Karl
Clauß (1967)
2.Aspartam (E-951), 200 x süßer als Zucker, entdeckt von James M. Schlatter
(1965)
3.Aspartam-Acesulfam-Salz (E-962), 350 x süßer als Zucker
4.Cyclamat (E-952), 30 – 50 x süßer als Zucker
5.Saccharin (E-954), 300 – 500 x süßer als Zucker, entdeckt von Constantin
Fahlberg / Ira Remsen (1878)
6.Sucralose (E-955), 600 x süßer als Zucker, entdeckt von Shashikant Phadnis
(1975)
7.Thaumatin (E-957), 2.000 – 3.000 x süßer als Zucker, Erstbeschreibung 1855
8.Neohesperidin-Dihydrochalcon (E-95), 400 – 600 x süßer als Zucker,
entdeckt von Horowitz und Gentili (1963)

Schnell abnehmen mit Süßstoff?
Grundsätzlich gilt aus ernährungsphysiologischer Sicht, dass der süße
Geschmack nicht zu übertreiben ist. Die Gewöhnung an den süßen Geschmack
sollte weder durch Zucker noch durch andere Süßungsmittel oder Süßstoffe
geschehen. Viel besser ist es, weniger Süßungsmittel zu verwenden.

Die
meisten Menschen verwenden Süßstoffe, um nicht zuzunehmen oder leichter
abzunehmen. Diätfrei abnehmen ist auch mit kalorienfreien Süßungsmitteln wie
Stevia ein Traum. Aber im Gegensatz zu Zucker sind Stevia und Süßstoffe
kalorienfrei und machen somit das gesunde Abnehmen leichter.

Süßstoffe industriell hergestellt
Der Glaube, dass Stevia im Gegensatz zu anderen Süßstoffen nicht den Labors
der Chemiefabriken entstammt, ist aber falsch. Industriell hergestellte
Stevia-Produkte haben mit süß schmeckenden Blättern einer Pflanze nicht
wirklich viel zu tun. Inzwischen gibt es eine große Stevia- und
Steviosid-Industrie. Diese hat eine Lobby, die zur Verunsicherung der
Bevölkerung beitragen kann. Auch andere Süßungsmittel, in diesem Falle
amtlich zugelassene Süßstoffe, sind natürlichen Ursprungs. Der zugelassene
Süßstoff Thaumatin wird aus der Katamfefrucht gewonnen,
Neohesperidin-Dihydrochalcon aus den Schalen von Bitterorangen und Aspartam
aus zwei natürlichen Eiweißbausteinen.

Stevia bald legal erhältlich?
Die Zucker- und Süßstoffindustrie kann die Zulassung von Stevia kaum noch
erwarten, da sie sich mit Süßkraut neue Marktchancen erhofft. Stevia hat ein
so positives Image, dass die „süßen Lobbyisten“ sehnsüchtig auf die
Zulassung und Vermarktung von Stevia warten – insbesondere die
Zuckerindustrie. Die multinationalen Konzerne würden neben den bereits
zugelassenen Süßstoffen, dem Zucker und den Zuckeraustauschstoffen auch
gerne Stevia und Steviosid anbauen, verarbeiten und vermarkten.

Momentan ist
es zwar verboten, Stevia als Lebensmittel oder Süßstoff in den Handel zu
bringen, aber als Kosmetikum kann es für die Händler gefahrlos an Kunden
abgegeben werden. Süßstoffe und Stevia können jedoch Zucker (Saccharose)
nicht ersetzen, da sie keine konservierenden Eigenschaften (beispielsweise
wichtig für das Einkochen von Konfitüre) haben und auch die
Backeigenschaften von Teigen nicht positiv beeinflussen.

Süßstoffe, Zucker und Zuckeraustauschstoffe aus einer Hand
Einige große Zuckerfirmen vermarkten gleichzeitig Zucker,
Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe. Nur so können sie praktisch alle
Konsumenten erreichen. Wer glaubt, dass sich die Zucker- und Süßstofflobbys
bekämpfen, der reibt sich oftmals die Augen, denn beide lecken sich die
Finger nach der Zulassung von Stevia: Der Zuckerabsatz geht immer weiter
zurück und Fruchtzucker hat durch verschiedene Studien an positivem Image
verloren. Da kommt das Süßkraut Stevia gerade recht, den Umsatz der
„Süßindustrie“ zu retten. Es gibt sogar schon Versuchsanbaufelder in
Deutschland. Die Industrie und die Süßlobby brauchen endlich wieder
Süßungsmittel mit positivem Image, um sich die Bilanz zu versüßen.

Pflanzlich aus dem Urwald heißt nicht immer gesund
Allein aus dem Ursprung eines Lebensmittels oder Süßstoffes auf die
Ungefährlichkeit oder die Gesundheit schließen zu wollen, ist nicht möglich:
Auch Tiger kommen wie Stevia aus dem Urwald und Schlafmohn ist wie Stevia
rebaudiana eine Pflanze. Aber ein Tiger ist gefährlich und Opium aus
Klatschmohn macht abhängig – da ist es kaum nachvollziehbar, dass manche
Verbraucher Stevia automatisch als gesund einschätzen. Die Akten über Stevia
sind noch nicht geschlossen. Es ist erstaunlich, dass Menschen freiwillig
Produkte wie Stevia verwenden, die nicht zugelassen sind und dadurch
gegebenenfalls sogar die Gesundheit gefährden könnten. Die Experten des
Gesundheitsportals imedo.de raten zum sparsamen Süßen, denn wer zu viel
süßt, versalzt sich das Leben.

In den imedo-Gesundheitsnews erfahren Sie alles über den Süßstoff Aspartam:
„Süßstoff Aspartam besteht aus natürlichen Eiweißbausteinen“
www.gesundheitsnews.imedo.de/news/1013173-susstoff-aspartam-besteht-aus-naturlichen-eiweisbausteinen

Ein anderer süßer Mythos, über den die imedo-Gesundheitsredaktion
informiert, ist der Mythos Cola:
www.gesundheitsnews.imedo.de/news/1011994-mythos-cola

Im Medizinlexikon von imedo finden Sie unter „Süßstoffe“ ausführliche
Erklärungen und weitere Links zum Thema:
www.imedo.de/medizinlexikon/suessstoffe

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