Kuba setzt massiv auf Tourismus

Kubas Tourismusindustrie wird
massiv investieren: 185 Mio. Dollar sollen für den Ausbau bereits
bestehender Resorts und touristischer Anlagen fließen, berichtet der
Branchendienst Focus on Travel News. Die Regierung der karibischen Insel
will damit dem leicht schwächelnden Tourismusmarkt massiv
entgegenwirken: Im Vorjahr fiel nämlich die Zahl der Besucher um mehr
als 100.000 auf 2,2 Mio. Besucher.

Immer noch ist es US-Bürgern nicht gestattet, die Zuckerinsel zu
besuchen. Die wenigen Amerikaner, die dennoch wagen, die Karibikinsel zu
besuchen, müssen umständliche Umwege auf sich nehmen. Bei den Europäern
genießt Kuba http://www.cubainfo.de aber bereits seit Jahren steigende
Beliebtheit. Diese Tatsache will Tourismusminister Manuel Marrero auch
ausnutzen. So sollen 162 Mio. Dollar zum Upgrade von Golfplätzen,
Marinas und anderer touristischer Infrastruktur verwendet werden.
Weitere 50 Kleinhotels sollen über die Insel verstreut errichtet und das
marode Straßennetz soll erneuert werden. Marrero macht auch keinen Hehl
daraus, ausländische Investoren für den Ausbau der Infrastruktur zu
suchen.

Die Regierung hüllt sich allerdings in Schweigen, was die Zahl der
Ankünfte in der ersten Jahreshälfte 2007 betrug. Der Minister gab jedoch
an, dass dies das vierte aufeinander folgende Jahr sein werde, in dem
die Ankunftszahlen bei über zwei Mio. liegen werden. Anderen Quellen
zufolge lagen die Ankünfte in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres
um sieben bzw. 13 Prozent unter denen des Vorjahres. Ein Grund, warum
die Touristen ausblieben, waren unter anderem hohe Gebühren, die etwa
beim Geldumtausch eingehoben wurden. Auch sonst gab es zahlreiche
Beschwerden über die hohen Kosten. Marrero gibt die Schuld am schlechten
Abschneiden des Fremdenverkehrssektors allerdings den hohen Ölpreisen,
dem Terrorismus und dem Klimawandel.

Kubas Regierung hat bereits angekündigt, auch bei den Flughäfen mit den
Kapazitäten deutlich nach oben zu gehen und die Infrastruktur
auszubauen. Heriberto Prieto, Vizepräsident der kubanischen
Zivilluftfahrtbehörde erklärte, dass fast ein Dutzend neuer Flugzeuge
zur kubanischen Passagierflotte dazugekommen sei. Zudem wurden die
Landegebühren der Flughäfen gesenkt. Seit dem Zerfall der Sowjetunion
und dem Stopp der Hilfszahlungen gehört der Tourismus zu den wichtigsten
Einnahmequellen Kubas.

Zwar ist die Konkurrenz anderer Karibikdestinationen groß geworden, aber
Kuba übt wegen seiner einzigartigen Kultur einen besonderen Reiz auf die
Touristen aus. Im Vorjahr haben aber auch die anderen karibische Inseln
– besonders die Kleinen Antillen – kräftig dazu gewonnen, denn für
Reisende aus Euro-Ländern präsentiert sich die Region aufgrund der
niedrigen Dollarkurse zunehmend als Schnäppchen. Das gilt auch für
teurere Destinationen wie etwa die British Virgin Islands
http://www.britishvirginislands.de , die bisher in erster Linie von
US-Touristen besucht wurden. Auch die hochpreisigen Bermudas
http://www.bermudatourism.com – die zwar geografisch nicht zur Karibik
gehören, aber dennoch Mitglied der Caribbean Tourism Organisation
http://www.doitcaribbean.com sind – melden Rekordwerte bei den
Besucherzahlen. Die Ankünfte stiegen von 2005 auf 2006 um 22,9 Prozent.
Der Großteil der Gäste kam aus den USA. (Wolfgang Weitlaner)

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