Zeckenalarm – was tun?

Tipps von der Asklepios Klinik Sankt Augustin

Mit dem Beginn des Frühlings steigt wieder das Risiko durch einen Zeckenbiss mit Krankheitserregern infiziert zu werden. Auf Gräsern, Sträuchern oder Büschen lauern die Parasiten auf einen geeigneten Wirt. Haben sie den gefunden, beißen sie sich durch die oberste Hautschicht und beginnen mit dem Blutsaugen. Wie man sich und seine Kinder schützen kann und was nach einem Biss zu beachten ist, darüber gibt Dr. Friedrich Herrmann Auskunft. Er ist Oberarzt der Abteilung Allgemeine Kinderheilkunde an der Asklepios Klinik Sankt Augustin.

Es gibt zwei Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden und unterschiedliche Erkrankungen auslösen können: Die Borrelien und die FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Borrelien sind Bakterien, die verschiedene Organe befallen können. Bei Kinder ist am häufigsten die Haut betroffen. Dabei breitet sich ringförmig um die Bissstelle die sogenannte „Wanderröte“ aus. Durch Borrelien können auch Gesichtsnervenlähmungen und eine besondere Form der Hirnhautentzündung hervorgerufen werden. Selten findet man bei Kindern durch Borrelien ausgelöste Gelenkerkrankungen. Borrelien werden überall in Deutschland durch Zecken übertragen. Eine Impfung hat sich nicht bewährt. Allerdings lässt sich eine Borreliose erfolgreich mit einem Antibiotikum behandeln.

Ganz anders dagegen die FSME. Sie wird durch ein Virus übertragen, das in Deutschland auf bestimmte Gebiete in Hessen, Thüringen, Bayern oder Baden-Württemberg beschränkt ist. Die Krankheit beginnt oft mit grippe-ähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Dann kommen Übelkeit, Erbrechen und Apathie bis zum Koma hinzu. Bleibende Hirnschäden können die Folge sein. Im Kindesalter sind die Krankheitsverläufe jedoch meistens milde. Gegen FSME gibt es eine Impfung.

„Die Gefahr einer Infektion wird umso größer, je länger die Zecke auf der Haut sitzt. Daher sollte man die Haut der Kinder regelmäßig auf Zecken absuchen – auch am Kopf und zwischen den Zehen. Hat man eine Zecke entdeckt, sollte diese z.B. mit einer Pinzette oder einem Faden möglichst weit vorne direkt über der Haut gefasst und mit einem beherzten Ruck abgezogen werden. Längere Manipulationen an der Zecke oder das Bestreichen mit Öl oder Klebstoff sind unbedingt zu vermeiden. Die Bissstelle sollte circa vier Wochen auf Anzeichen einer Wanderröte beobachtet und gegebenen Falls ein Arzt aufgesucht werden. Wer in einem Risiko-Gebiet für FSME lebt oder dort hinfährt sollte sich und die Kinder impfen lassen. Da für einen sicheren Schutz mehrere Impfungen nötig sind, sollte man damit mindesten vier Wochen vor Reiseantritt beginnen“, so Dr. Herrmann.

Weitere Infos gibt es auch im Internet unter www.zecken.info

Sende
Benutzer-Bewertung
0 (0 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.