Neues in der Wiener Gastronomie

Jede Menge Neueröffnungen prägen dieses Jahr die Wiener Gastronomieszene. Von der Wurstbude bis zum Sternerestaurant tut sich einiges in der Wiener Gastronomie.

Café Restaurant Kaan in Wien.© Lisa Rastl

2023 ist das Jahr der Übernahmen in Wien. Bestehende Lokale werden mit neuen Konzepten und/oder neuen Namen in die Zukunft geführt. Ein Glück, wenn für besonders schöne Räumlichkeiten wie das ehemalige „Das kleine Paradies“ neue Pächter gefunden werden. Das neue Restaurant in dem architektonischen Schmuckstück hat den Namen Creo. und bietet Fine-Dining-Küche. In dem alten, denkmalgeschützten Schreibmaschinengeschäft aus der Kaiserzeit werden Tasting-Menüs serviert.

Im ehemaligen Café Stadtkind in der Nähe der Universität Wien setzt man jetzt ebenfalls auf Fine Dining. Das nach den beiden Betreibern benannte Restaurant Schatz Imhof bietet gehobene Küche, die auch perfekt zu dem coolen Interieur mit den bekannten Stadthallen-Sesseln von Roland Rainer passt.

In den früheren Villon Weinkeller ist das Glückskind eingezogen. Der so genannte Cocktail-Kitchen-Club befindet sich auf drei Etagen tief unter der Erde in einem rund 500 Jahre alten Keller, ausgeleuchtet mit bunten Farben. Essen, Cocktails und danach noch tanzen, im Glückskind ist das möglich.

Neues im MuseumsQuartier

Im Wiener MuseumsQuartier haben die beiden Architekt:innen und Pritzker-Preisträger:innen Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal vor vielen Jahren ein Lokal gestaltet, in dem nun das türkische Restaurant Kaan eingezogen ist – passend zu den Mustern der Deckenfliesen der türkischen Künstlerin Asiye Kolbai-Kafalier.

Ebenfalls im MuseumsQuartier angesiedelt, hat auch das mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig eine neue Betreiberin für sein Lokal bekommen: Das Café-Bistro Food’Amour bietet französisch-marokkanische Köstlichkeiten aus biologischen oder regionalen Produkten.

Kaffeehaus-Neuigkeiten

Peggy Strobel, ehemalige Restaurantleiterin im Sternerestaurant Mraz & Sohn, hat das frühere Café Naber in der Wipplingerstraße übernommen. Das charmante Lokal im 50er-Stil heißt nun Die Cafetière. Dass hier sowohl der Toast als auch das selbst gemachte Eis besser schmeckt als gewöhnlich, hat mit den Verbindungen zur Sterneküche im Mraz zu tun.

Auch dem ehemaligen Café Maria Treu am wunderschönen Piaristenplatz wurde neues Leben eingehaucht. Die Betreiber der Szenelokale Ramasuri und Drechsler haben das Café unter dem Namen Treu am Platzl wiedereröffnet. Kulinarisch liegt der Fokus auf Frühstück und Brunch, der Gastgarten zählt zu den schönsten Wiens.

Das SiL ist ein neuer Frühstückstempel für Wien. Tempel im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Lokal ist sehr groß und weitläufig. Frühstück wird den ganzen Tag angeboten, die Gerichte eignen sich auch als kleine Snacks für zwischendurch.

Das legendäre Café Engländer eröffnet im September 2023 einen Ableger am Praterstern. Dafür wurden die Räumlichkeiten des Restaurants Pure übernommen, inklusive des vom Wiener Architekturbüro KENH gestalteten Interieurs. Das Lokal wird Engländer Praterstern heißen und Wiener Küche bieten.

Das Hotel Almanac in einem exklusiven Palais an der Ringstraße ist ein Neuzugang in der Wiener Hotellerie. Das hoteleigene Restaurant Donnersmarkt setzt auf „Plantforward-Küche“: Regionales und saisonales Gemüse steht im Vordergrund. Fleisch und Fisch spielen nur eine Nebenrolle. Der Name des Restaurants entstand in Anlehnung an den Bauherren des Palais Hugo Henckel von Donnersmarck und der Wiener Tradition der Wochenmärkte. Das Ambiente ist top, auch eine Cocktailbar und Café laden zu einem Besuch ein.

Das Haubenrestaurant DiningRuhm, bekannt für seine japanisch- peruanische Fusionsküche, die so genannte Nikkei-Küche, bekommt einen Ableger: Im neuen ZentRuhm im 1. Bezirk liegt der Fokus auf internationalen Tapas-Gerichten in legerem Bistro-Style (aktuell als Pop-Up, Vollbetrieb ab Oktober 2023).

Auf Tapas-Küche setzt auch das Aspic. Die Gerichte in dem nüchtern gehaltenen Lokal sind kreativ, selbst Fermentiertes kommt hier stark zum Einsatz. Ein Klassiker: der Schweinebauch mit Kimchi. Die Gerichte sind zum Teilen gedacht, das kommt vor allem bei der jüngeren Generation gut an.

Auch beim beliebten Kutschkermarkt im 18. Bezirk gibt es ab September einen Neuzugang bei den Restaurants. Das Kutsch versteht sich als klassisches Marktrestaurant, wo mit frischen Produkten direkt vom Markt gekocht wird.

Fine Dining

Im Oktober 2023 geht ein neues Fine-Dining-Restaurant an den Start: Haubenkoch Stefan Doubek eröffnet sein gleichnamiges Restaurant Doubek und kocht hier an einer eigens für ihn entwickelten Feuerküche, die nur mit Holz beheizt wird. Das Restaurant hat nur acht Tische, das Interior-Design stammt von dem Wiener Studio Riebenbauer.

Auch das Steinhart in einem alten Backsteingebäude, wo sich früher die Gösserhalle befand, setzt ab 14. September abends auf Fine Dining. Aktuell läuft das Lokal im Soft-Opening-Betrieb mit Mittagstisch und abends mit Drinks, Wein, Tapas und Schmankerl. Eine spannende Neueröffnung im Stadtentwicklungsgebiet „Neues Landgut“.

Restaurant Servus Wien (c) Fabian Orner

Wiener Küche

Die Feinkosterei am Judenplatz ist ein auf österreichische und Wiener Küche spezialisiertes Tapas-Restaurant. Nun gibt es auch eine Dependance am neu gestalteten Neuen Markt. Ideal für Menschen, die sich durch die Vielfalt der Wiener Küche kosten möchten.

Das Servus setzt ebenfalls auf Wiener Küche. Der Küchenchef legt einen Fokus auf regionale Produkte und so stehen auf der Speisekarte sogar die Wiener Schnecken aus der Gugumuck Schneckenmanufaktur.

Ausflugsziele

Im Wiener Außenbezirk Mauer ist ein Traditionsgasthaus wiederauferstanden. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Schwammerlwirts wurden modernisiert und renoviert, das Gasthaus wird nun unter dem Namen Das Prost mit empfehlenswerter Wiener Küche geführt. Die 124-jährige Geschichte ist noch zu spüren.

Das Häuserl am Roan war schon immer ein bekanntes Ausflugsgasthaus an der Wiener Höhenstraße. Nun hat ein junges Paar das Gasthaus übernommen und als Am Roan wiedereröffnet. Die Renovierung ist äußerst gelungen und seit Sommer 2023 können Besucher:innen auf hochwertige österreichische und Wiener Küche einkehren, vieles in Bio-Qualität. Inklusive bestem Blick auf Wien.

Bei der Marina Wien, dem örtlichen Hafen für Yacht- und Motorboote an der Donau, gibt es ebenfalls ein neues Gastrokonzept. Der Maya Garden ist neben Restaurant zugleich ein Beach Club. Der Maya Garden ist im Boho-Style angelegt. Die Anreise erfolgt bequem über die U2-Station Donaumarina. Für mediterranes Flair sorgen Terrassen am Wasser mit Blick auf die Donau.

Moderne Weinlokale

Es gibt auch neue Heurigen und Buschenschanken, wenn auch nicht immer so, wie man diese kennt. Am Spittelberg hat mit Hertz & Seele ein moderner Stadtheuriger eröffnet, wo es neben Essen auch Cocktails und DJ-Sets gibt. Das Jausenbrettl kann auch vegan bestellt werden und der Gastgarten am Spittelberg ist ein Hit.

Der WEIN[:Garten:] ist eine neue Buschenschank im Stammersdorf, einer bei Wiener:innen sehr beliebten Heurigengegend. Vier Quereinsteiger:innen und Hobbywinzer:innen haben sich damit einen Traum realisiert. Aufstrichbrote ergänzen das Weinangebot.

Neue, interessante Wurstbuden

Wiens erster biozertifizierter Würstelstand im 8. Bezirk hat einen Bruder bekommen – und zwar auf der Platte beim U4/U6-Knotenpunkt Spittelau. Der Wiener Würstelstand ist alles andere als gewöhnlich. Der Hotdog namens Bologna Wü etwa kommt mit gebratener Fenchel-Salsiccia, Rucola und Oliven-Tapenade daher. Die Produkte sind handwerklich top. Die Nähe zu Clubs wie Grelle Forelle oder das Werk sorgen vor allem an den Abendstunden für Frequenz. Und weil hier rundherum keine Wohngegend ist, können auch DJs den Würstelstand mit ihren Sounds bespielen.

Das Extrawürstel in der Taborstraße setzt ebenfalls auf ein hochwertiges Angebot (teilweise hat man die gleichen Lieferanten wie der Wiener Würstelstand) und bietet auch Besonderheiten wie Kimchi Bosna an. Vegetarische und vegane Optionen stehen ebenfalls am Programm.

Und auch einen spannenden Neuzugang in der Wiener Barszene gibt es zu vermelden. Marco Pani ist einer der bekanntesten Barkeeper Wiens, er hat sich heuer mit seiner eigenen Bar Pani selbständig gemacht. Sein Signature Drink namens Thai Massage ist eine große Empfehlung.

Pigalle ist eine französisch inspirierte Cocktailbar auf zwei Etagen. Viel Rot, viel Samt sollen an das gleichnamige Rotlichtviertel an Paris erinnern. Auch die Karte gibt sich Französisch – von Crémant über französische Cocktailnamen bis zu landestypischem Bar Food.

Neue Adressen der Wiener Gastronomie:

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Wiener Gastronomie

Zusammenfassung

Wiener Gastronomie: Jede Menge Neueröffnungen und Neuübernahmen prägen dieses Jahr die Wiener Gastronomieszene. Von der Wurstbude bis zum Sternerestaurant tut sich einiges in der Wiener Gastronomie.

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