Natellas Reisetagebuch: Bolivien in 5 Tagen

Weltreise mit dem Motorrad in USA, Mittelamerika, Südamerika und Afrika. Das Reisetagebuch von Natella. Tag 71, 72, 73, 74 und 75

Natella und Marc-Hungrig in Bolivien

Intensives Peru

Es ist der 15 März 2023 und morgen geht es nach Bolivien. Die 16 Tage in Peru waren sehr hart. Das intensive Peru Erlebnis sitzt in den Knochen. Schlaflose Nächte, Heimweh, Erkältung, Herpesvirus auf der ganzen oberen Lippe, Magenprobleme wegen des Essens, drei Tage lang gefroren, weil immer über 3500 Tausend Meter hoch, bei 0 Grad Temperatur und Hotels hatten keine Heizung! Ich bin nicht optimistisch, dass es die nächsten Tage besser werden, denn wir gehen nach Bolivien…

Schlimmer geht immer

Perus Städte sind Impulsive, temperamentvolle und schnell lebende Städte. Kein bisschen Entschleunigung war zu spüren, nur Stress. Ich bin froh, dass es weiter geht mit Bolivien, wo wir nur 5 Tage bleiben. Einige aus unserer Gruppe waren schon in Bolivien und meinten, es sei ein sehr spezielles Land, ebenso die dort lebende Menschen. Und die hatten sowas von Recht, schlimmer geht immer… Jedenfalls werde ich nie wieder eine Grenze zur Bolivien überqueren. Nicht freiwillig zumindest…

Wer sind diese Bolivianer?

In Bolivien habe ich vieles vermisst. Gute Straßen, das Essen, gute Hotels, Tankstellen und nette, adäquate Menschen. Fünf Tage Stress, Verzweiflung, Bauchschmerzen und Angst. Tja, schlimmer als in Peru, Kolumbien, Nicaragua und Guatemala. Hier in Bolivien zahlen Ausländer an der Tankstelle mehr für den Sprit als die Einheimischen. Angeblich werden nur die Einheimischen subventioniert. Aber in der Tat, freuen sich die Einheimischen, uns kein Sprit auszuhändigen. Oder zumindest kommt es so rüber, wenn die Tankwarte auf das Kennzeichen schauen und dir ins Gesicht lächelnd auf Spanisch „No Gasolina“ sagen. Mitleid sieht ganz anders aus, man würde sich entschuldigen und auf das Gesetz verweisen oder so…

Aber wenn es wirklich so ist, dann ist das Mentalität von Bolivianern sehr entfernt von dem, was man „Kultur Mensch“ nennt. Ethisch gesehen, für Europäer, völlig daneben. 

Wir wurden regelrecht von einer zu der nächsten Tankstelle gejagt, in der Hoffnung, dass es dort vielleicht einen Tankwart gibt, der zu uns gnädig ist und uns betankt.

Einmal, war es so kritisch, da ich kaum Sprit hatte und sogar fast bereit war mich hinzuknien, um zu betteln. Ich war so verzweifelt und wütend und wollte nur verstehen, warum diese Tankwartin mich so hasst!? 

Diesen Hass habe ich noch nie im Leben gespürt, das hat mir Angst gemacht… Was wäre, wenn die Dame eine Waffe in der Hand hätte und in deren Gesetzt stehen würde, Ausländer kriegen kein Benzin und wenn sie sich nicht benehmen bist du berechtigt, Selbstjustiz zu verüben… Horrorvorstellung.

Andererseits kann man es verstehen. Die Armut in Bolivien übersteigt alle Dimensionen. Ich habe nicht so viel über das Land gelesen, weil erstmal nur meinem subjektiven Eindrucke zählen, aber es ist eine Nummer schwieriger als in Peru, dass für mich ganz schlimm war. 

Unser erstes Hotel in der Stadt Oruro, war laut booking dot com, ein Fünf Sterne Hotel. Die weiteren Hotels, waren in etwa genauso schlimm, ob es Essen oder Service angeht. Schade, denn die Natur und die Landschaften wo diese Hotels lokalisiert waren, sind spektakulär. 

Phänomen Bolivien

Das Land werde ich nie wieder betreten, zumindest nicht freiwillig. Ich verzichte somit freiwillig auf die Salar de Uyuni – größte Salzpfanne der Erde, die aus dem All, wie die chinesische Mauer zu sehen ist, ich verzichte freiwillig auf La Paz – höchstgelegene Stadt der Welt, das bei Dämmerung so wunderschön ist, das es dir den Atem raubt, ich verzichte freiwillig auf den Titicacasee – der so unglaublich groß ist: wie ein Ozean. Man kann sich nicht vorstellen, wie so viel Wasser ganz oben in den Bergen überhaupt hinkommen kann. Ich verzichte freiwillig auf die wunderschönsten Tiere – Vikunjas, die nicht domestiziert werden können und die teuerste Wolle auf der Erden hergeben. 

Ich verzichte zumindest so lange darauf, bis die Bolivianer es verstehen, dass man nur zum Besuch in Bolivien ist und diese wunderschöne Natur wird Bolivianern immer gehören. 

Apropos, waren es 2021 offiziell 266 Deutsche nach Bolivien ausgewandert und 228 kamen im gleichen Jahr wieder zurück. Liebe Bolivianer, wir sind Touristen und bringen Geld in das Land, gibt uns bitte bisschen Benzin! LoL

Ich habe mal auf den Straßen von Bolivien einen, europäisch aussehenden jungen Mann gesehen, der während der roten Ampel Phase mit den Bällen jongliert hat, das war bestimmt einer der 38 Deutschen, die in Bolivien geblieben sind… 

Komfortzone verlassen

Als Globetrotter müsste man endlich anfangen kosmopolitisch zu denken und andere Kulturen tolerant und mit viel Verständnis war zunehmen. Ich bin seit 20 Jahre in Europa und es fällt mir schwer, wieder mal in einem unterentwickelten Land wie Bolivien zu sein. Ja man ist ein Gewohnheitstier. Alles, was gut ist, will man nicht missen. In dem man auf so eine Reise geht, muss es dir selbst bewusst sein, dass du eben die Komfortzone für eine Weile verlassen wirst. 

Das Essen

Kapitel Essen bleibt dieses Mal, sehrmager. Die leckeren schönen bolivianischen Nationalgerichte wie Majedito, Masaco, Seltenas und Pique Macho, habe ich gar nicht probiert. Es gab keine Restaurants, um es zu probieren! Dadurch dass mein Spanisch nicht so gut ist und die Bolivianer „no Inglesias“ gesprochen haben, habe ich mich nie getraut, unterwegs nach Essen zu fragen. Also gabt es bei uns nur die selbstgemachten Sandwiches aus dem Buffetts vom schon gebuchten Hotelfrühstücks. Und selbst die müsste man unter dem Tisch verstecken. Genau so mit dem Abendessen: man musste tricksen, weil Du nicht mehr als eine Frikadelle auf dem Teller (und das war das Buffett!!!) von der Wärterin kriegen konntest.

Bald geht es nach Chile und Argentinien. Ich habe mir sagen lassen, es wird nur gut. Dann werde ich Steak satt essen und vergessen, wie unterernährt ich in Bolivien war. LoL

Natellas Reisetagebuch

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Zusammenfassung

Natellas Reisetagebuch: Bolivien in 5 Tagen – Weltreise mit dem Motorrad in USA, Mittelamerika, Südamerika und Afrika. Das Reisetagebuch von Natella. Tag 71, 72, 73, 74 und 75

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