DLG testet 620 Fruchtgetränke

Fruchtige Qualität im Glas?
Internationale Qualitätsprüfung in Groß-Umstadt – Erstmals Produktgruppe „Smoothies“ im Test

Wenn es um den Konsum von Fruchtsäften und -nektaren geht, gelten die Deutschen als Weltmeister dieses Faches. Mit einem aktuellen Durchschnittsverbrauch von rund 40 Litern pro Kopf und Jahr ist der Durst auf die fruchtigen Erfrischungen aus der Flasche hierzulande unübertroffen. Ob gut gekühlt aus der Flasche oder gemischt mit anderen Getränken, die Vielseitigkeit macht den Reiz dieses Produktes und dessen Akzeptanz aus. Sie gelten als Inbegriff von phantasievoller Erfrischung und hohem Wellness-Anspruch. Die Experten des DLG-Testzentrums Lebensmittel nehmen in diesem Jahr 620 Fruchtgetränke unter die Qualitätslupe, darunter Fruchtsäfte, Nektare und Schorlen, ein Anmelderekord, der auch die Vielfalt im Markt widerspiegelt. Das innovative Potenzial der Fruchtgetränke unterstreicht auch die neue Produktgruppe Smoothies, die zum ersten Mal im Rahmen der Qualitätsprüfung getestet wird. Im Mittelpunkt steht die sensorische Qualität, die durch Labortests ergänzt wird. Produkte, die die DLG-Tests bestehen, erhalten eine DLG-Prämierung in Gold, Silber oder Bronze. Die Internationale Qualitätsprüfung für Fruchtgetränke findet am 9. Mai in Groß-Umstadt statt. Die Ergebnisse werden im Internet unter www.DLG.org/Fruchtgetraenketest ab Ende Mai veröffentlicht.

Die Geschichte des Fruchtsaftkonsums in der Bundesrepublik begann recht bescheiden in den 50er Jahren mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,9 Litern im Jahr. In den folgenden Jahrzehnten verdoppelte sich der Konsum nahezu alle zehn Jahre. 1970 waren es bereits 9,9 Liter im Jahr, zehn Jahre später 19,4 Liter. Erst in den 90er Jahren startete ein Boom, der Durst nach Fruchtigem erreichte die 40-Liter-Grenze und überschritt diese sogar zeitweise. An der Rangfolge der beliebtesten Säfte hat sich in den letzten Jahren nichts geändert. Nach wie vor rangiert Apfelsaft mit rund 12 Litern unangefochten an erster Stelle. Rund neun Liter Orangensaft markieren den zweiten Platz in der Verbrauchergunst, Multivitaminsaft (3,8 Liter) und Traubensaft (1,3 Liter) folgen mit Abstand.

Qualitative Merkmale entscheidend für den Kauf

Qualitative Merkmale sind beim Kauf von Fruchtsaft insgesamt gesehen wichtiger als zum Beispiel der Preis, so eine Studie der TNS Emnid (Bielefeld), die Fruchtsaftkonsumenten zu ihren Präferenzen beim Kauf von Fruchtsaft befragte. Qualität und Inhaltsstoffe werden als wichtigste Entscheidungskriterien für den Fruchtsaftkauf genannt. Zwei von drei Befragten trinken am liebsten Direktsaft (63 Prozent). 51 Prozent stufen die Mehrweg-Verpackung als sehr oder ziemlich wichtiges Entscheidungskriterium ein.

Wachsende Produktvielfalt

Doch die deutschen Weltmeister im Fruchtsaftkonsum bekommen Geschmack auf mehr: Aus sich verändernden Konsumgewohnheiten und neuen Ernährungstrends resultieren innovative Getränke-Kreationen, die verstärkt mit Deutschlands liebsten Fruchtsäften, Apfelsaft und Orangensaft, um die Gunst der Verbraucher konkurrieren. Zu diesen Getränkegruppen zählen seit einigen Jahren auch Fruchtschorlen, hier vor allem Apfelsaftschorlen, die hohe Wachstumsraten aufweisen. Im Trend liegen ebenfalls exotische Fruchtgeschmacksrichtungen wie Granatapfel oder Passionsfrucht. Interessante Geschmackserlebnisse versprechen Kombinationen aus Kräutern und Gewürzaromen mit verschiedenen Fruchtaromen. Hier spielt vor allem der „Wellness“-Gedanke eine tragende Rolle in der Innovationspolitik der Fruchtgetränkehersteller. Das Geschmackspotential bei den Fruchtsaftklassikern wird ebenfalls ausgeschöpft. So genießen zurzeit milde Orangensäfte und Direktsäfte eine hohe Verbrauchergunst.

DLG-Test: Sensorische Qualitätsbewertung

In den DLG-Qualitätsprüfungen steht die sensorische Qualitätsbewertung im Zentrum. Die getesteten Fruchtgetränke oder Produkte müssen die visuellen (z.B. Farbe), olfaktorischen (Geruch) und gustatorischen (Geschmack) Qualitätskriterien erfüllen. Die DLG hat Standards entwickelt, die auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse nachvollziehbare Ergebnisse für die sensorische Bewertung der Produktqualität liefern. Im ersten Schritt bewerten die DLG-Experten die Farbe der Fruchtgetränke nicht im Glas, sondern in einer neutralisierten Flasche. Denn nur wenn eine ausreichende Menge an Flüssigkeit vorhanden ist, können die Prüfer bewerten, ob das Getränk die produkttypische Farbe, Klarheit oder auch Trübung besitzt. Nach der visuellen Kontrolle werden die Produkte auf die Qualitätskriterien Geruch und Geschmack hin bewertet. Dumpfe, muffige Töne beim Geruch führen ebenso zu Punktabzügen wie übersüßer Geschmack. Aus den Ergebnissen der sensorischen Prüfung und den Laboranalysen wird dann eine Gesamtpunktzahl errechnet, die ausschlaggebend für eine DLG-Prämierung ist.

DLG-Testzentrum Lebensmittel

Dank seiner Fach- und Methodenkompetenz ist das DLG-Testzentrum führend in der Qualitätsbewertung von Lebensmitteln. Ein neutrales Experten-Netzwerk sowie Prüfmethoden auf Basis aktueller wissenschaftlich abgesicherter und produktspezifischer Qualitätsstandards garantieren Neutralität und Qualitätstransparenz. Im Rahmen der Qualitätsprüfungen verleiht das DLG-Testzentrum Lebensmittel die Auszeichnungen „DLG-prämiert“ in Gold, Silber oder Bronze.

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