TV-Werbung für Kinder zu süß!

Fernsehen ist für viele Kinder eine wesentliche Freizeitbeschäftigung. Die AK hat deshalb das Nachmittagsprogramm von ORF1, ATV+, KI.KA und Super-RTL analysiert. Dabei zeigt sich: Gut zehn Prozent der Sendezeit gehen für Werbung drauf, bei den Privaten gar zwanzig. Wird mit Essen geworben, so bewerben zwei von drei Spots ungesunde Kost, etwa Naschereien oder süße Limonaden. Die AK fordert daher in der EU-Fernsehrichtlinie ein Werbeverbot für Süßes und Fettes in Kinderprogrammen.

„Kinder bestimmen vermehrt selbst, was sie oder ihre Eltern kaufen“, sagt AK Ernährungsexpertin Petra Lehner, „damit sind sie eine begehrte Zielgruppe für Werbung geworden.“ Wenn Kinder vor der Glotze sitzen, sind sie auch der Werbung ausgesetzt. Vor allem Jüngere haben Probleme, Werbung als solche zu erkennen. „Die Zahl dicker Kinder steigt in Europa jährlich um 400.000 an“, betont Lehner, „wenn überwiegend Dickmacher beworben werden, ist das dem Kampf gegen Übergewicht wahrlich nicht förderlich.“

Die AK Konsumentenschützer haben daher insgesamt 240 Stunden Programm genauer unter die Lupe genommen, das wochentags und am Wochenende zwischen 13.00 und 19.00 Uhr auf ORF1, ATV+, KI.KA und Super-RTL gesendet wird.

Die AK Analyse ergab: Gut zehn Prozent der Sendezeit am Nachmittag sind Werbung. Von der Werbezeit entfallen 30 Prozent auf Nahrungsmittelwerbung, und davon wiederum sind zwei Drittel Spots für „Ungesundes“ wie Naschereien, süße Getränke oder Junk-Food. „Es werden also vor allem Produkte beworben, die laut Ernährungsempfehlungen seltener konsumiert werden sollten“, stellt Lehner fest. Gesundes, beispielsweise Obst und Gemüse, bekommen Kinder kaum zu sehen.

Die AK Analyse zeigt auch: Beim ORF gibt’s zehnmal weniger Werbung als bei den privaten Sendern. KI.KA ist werbefrei und daher für Kids in dieser Hinsicht am Besten. Beim ORF bewirbt jeder fünfte, auf ATV+ jeder vierte und auf Super-RTL jeder dritte Spot Lebensmittel. So sehen bei Super-RTL Kinder in einer durchschnittlichen Fernsehstunde zwölf Lebensmittelspots!

Tipps der AK Konsumentenschützer für Eltern
KI.KA ist werbefrei und daher für Kinder besser geeignet als werbestarke Privatsender.
Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind TV, und besprechen Sie gesehene Werbebeiträge.
Vergessen Sie nie: Werbung will verkaufen, auch wenn bestimmte Produkte als besonders „cool“, „in“ oder „ideal für Kinder“ angepriesen werden.

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