Slow Food begrüßt SPD-Nein zur Lockerung des Gentechnikrechts

Zu dem jüngsten Beschluss der SPD-Sprecher für Landwirtschaft im Bund, den Ländern und im Europäischen Parlament zur Gentechniknovelle erklärt der Vorsitzende von Slow Food Deutschland, Otto Geisel:

"Es ist zu begrüßen, dass sich mit der SPD nunmehr eine der beiden Regierungsparteien klar dazu bekannt hat, eine Lockerung der Bestimmungen im Gentechnikgesetz nicht mitmachen zu wollen. Die Forderung nach einem Mindestabstand von 300 Metern zwischen Feldern mit gentechnischen verändertem und konventionellem Mais, die volle Haftung für diejenigen, die gentechnisch verändertes Saatgut benutzen und die uneingeschränkte Offenlegung der Standortregister sollten eigentlich das Mindeste sein. Zu begrüßen ist auch, dass die SPD volle Transparenz bei der Verwendung von Futtermitteln auf der Basis von gentechnisch veränderten Pflanzen verlangt.

Bundesminister Horst Seehofer ist aufgefordert, nicht nur in Nebensätzen seine persönliche Abneigung gegen die Agro-Gentechnik kund zu tun sondern auch danach zu handeln. Und die FDP, die mit ihrer jüngsten Anfrage zu den Wirkungen von Genmais – vermutlich unbeabsichtigt – erreicht hat, dass die Bundesregierung die schädlichen Folgen für nützliche Insekten einräumen musste, sollte endlich umdenken und aufhören, die Menschen mit Genfood beglücken zu wollen.

Slow Food wendet sich weltweit ausdrücklich nicht gegen die biotechnologische Forschung, hält es aber für einen Irrweg, Jahrtausende erfolgreicher Züchtung von Nutzpflanzen innerhalb weniger Jahre durch manipulative Eingriffe in das Erbgut über den Haufen zu werfen. Die Risiken für die Ökosysteme sind nicht absehbar. Absehbar aber sind ein Verlust an biologischer Vielfalt, eine zunehmende Abhängigkeit der Bauern von wenigen Saatgutherstellern und der Verlust an Wahlfreiheit für den Verbraucher."

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