Deutsche lieben regionale Produkte

Regionale Produkte: Frisch vom Bauern schmeckt‘s am besten

Parallel zum flächendeckenden Öko-Boom entsteht derzeit ein wachsender Markt für regionale Produkte. Nachhaltigkeit scheint mehr als nur ein Modewort zu sein und öffnet offensichtlich die Augen der Verbraucher für die Vorzüge heimischer Lebensmittel. Doch wie werden diese in einzelnen Aspekten vom Verbraucher auf dem hart umkämpften Lebensmittelmarkt wahrgenommen? Im November 2008 befragte das Aachener Marktforschungsunternehmen Dialego 1.000 Bundesbürger zu regionalen Produkten.

Zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) sagen ja zu Lebensmitteln aus regionaler Herstellung und greifen beim Einkaufen bewusst danach. Vor allem die älteren Bundesbürger über 50 legen Wert darauf. „Heimische Erzeugnisse haben ihren festen Platz in deutschen Einkaufskörben“ berichtet Andera Gadeib, Alleinvorstand und Gründerin von Dialego. Allerdings kauft nach wie vor knapp ein Drittel (28 Prozent) keine regionalen Waren – zumindest nicht bewusst. Mehr als der Hälfte von ihnen (55 Prozent) ist es völlig gleichgültig, ob die Produkte, die sie kaufen, aus regionaler oder überregionaler Produktion stammen. Einem weiteren Viertel (24 Prozent) ist der Aufwand zu hoch, regionale Produkte zu beschaffen und 19 Prozent empfinden regionale Waren als zu teuer.

Doch wer regionale Waren kauft, hat dafür meist triftige Gründe. So wollen drei Viertel (76 Prozent) der Verbraucher, die aus der Region kaufen, damit Betriebe in der Nähe unterstützen, ein weiteres Kaufargument ist für 68 Prozent die Frische dieser Waren. Außerdem zeigt sich mehr als die Hälfte der Verbraucher, die regional kaufen (54 Prozent), sehr umweltbewusst: Sie kaufen, um lange Transportwege zu vermeiden. Andera Gadeib: „Die Bereitschaft, regionale Produkte zu kaufen, ist beim Verbraucher eindeutig vorhanden. Auch Supermarktketten und Discounter könnten versuchen bei Verbrauchern in Sachen Nachhaltigkeit zusätzlich zu punkten, indem sie ihre Sortimente noch deutlicher um diese Produkte erweitern und dies auch gezielt kommunizieren.“

Der Blick in die Einkaufskörbe zeigt, dass in erster Linie Obst und Gemüse (79 Prozent), Eier (74 Prozent) sowie Fleisch und Milchprodukte regional (jeweils 58 Prozent) gekauft werden. Die beliebtesten Einkaufsstätten dafür sind Super- (64 Prozent) und Wochenmarkt (61 Prozent); immerhin 50 Prozent nehmen sogar Umwege in Kauf und decken ihren Bedarf direkt beim Erzeuger.

Produkte aus der Region wandern bei knapp der Hälfte derer, die regional kaufen (48 Prozent), mindestens einmal wöchentlich in den Einkaufswagen, bei 22 Prozent sogar mehrfach. „Die hohe Kauffrequenz ist ein Trend mit Zukunft“, kommentiert Andera Gadeib, „in den letzten 12 Monaten haben 26 Prozent dieser Verbraucher häufiger als vorher auf Qualität aus der Umgebung gesetzt. Möglicherweise entsteht hier gerade ein neues Marktsegment so wie wir es vor einigen Jahren bei Bio-Produkten erlebt haben.“

Nicht unbedingt eine Frage des Einkommens

Beim Blick auf das Verhältnis zwischen Einkommen und Kaufhäufigkeit erweist sich, dass sowohl einkommensstarke wie einkommensschwächere Verbraucher regelmäßig regionale Waren kaufen. Bemerkenswerterweise kaufen sowohl die Verbraucher mit einem Einkommen von über 3.000 Euro (30 Prozent) als auch die einkommensschwächste Gruppe mit weniger als 1.250 Euro (24 Prozent) mehrmals pro Woche regionale Ware. Die Gruppe mit einem Einkommen zwischen 2.000 und 3.000 Euro bildet die größte Gruppe (32 Prozent) derer, die mehrmals im Monat regionale Ware kaufen.

Andera Gadeib abschließend über die Studie: „Wir haben es hier derzeit mit einem wachsenden Segment zu tun. Wir sind gespannt, wie sich regionale Ware im Rahmen der nächsten Umfrage schlagen wird.“

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