Neue bio-dynamische Möhrensorte – Oxhella

Die biologisch-dynamische Erhaltungszucht hat eine neue Möhrensorte
hervorgebracht, die jetzt exklusiv über den Naturkostgroßhandel
Phönix in Bioläden des Rhein-Maingebiets angeboten wird. Die
“Oxhella” zeichnet sich durch ihren anregend-aromatischen Geschmack
aus und fällt durch die kurze, etwas bauchige Form im Gemüseregal
sofort auf. Sie ist eine Entwicklung aus der alten, fast schon
vergessenen Sorte “Oxheart”, die völlig vom Markt verschwunden ist.

Thomas Heinze, Züchter bei Kultursaat e.V., erinnert sich immer
noch begeistert an seine erste Begegnung: “Diese Möhre musst du
probieren”, hatte ihm ein Gärtner gesagt – und da wird ein
Möhrenzüchter, dem Geschmack und Bekömmlichkeit besonders wichtig
sind, natürlich hellhörig. Das Ausgangssaatgut stammte aus England
und aus der Genbank Braunschweig/Völkenrode. Schon der erste Nachbau
– wie es züchterisch heißt – sorgte für Begeisterung: ein
außergewöhnlich aromatischer und angenehm leicht herber Geschmack,
der mit etwas Süße verbunden ist.

In einem mehrjährigen
Züchtungsgang wurde die traditionelle Sorte “Oxheart” zuerst durch
Dieter Bauer (Dottenfelderhof Bad Vilbel) und später durch Thomas
Heinze (Lindewerra) so weiter entwickelt, dass sie eine echte
Ergänzung für das Möhrenangebot in der Direktvermarktung und im
Naturkostfachgeschäft ist. Auf Grund der noch knappen Saatgut-Menge
ist “Oxhella” in diesem Jahr nur im Rhein-Main-Gebiet in
ausgewählten Naturkost-Fachgeschäften und bei wenigen
Direktvermarktern in Nord- und Süddeutschland zu erhalten.

Hanne
Brasch, Geschäftsführerin des Bio-Großhandels Phönix in Rosbach,
freut sich: “Diese Spezialität ergänzt unser Gemüse-Angebot optimal.
Sie wurde ganz konsequent unter ökologischen Gesichtspunkten
gezüchtet und grenzt sich somit hervorragend ab gegen die
Hybridsorten aus dem Labor, die inzwischen im Gemüsemarkt
dominieren.” “Neben der Möhre “Oxhella” sind inzwischen zehn
weitere Sorten aus biologisch-dynamischer Züchtung im
Naturkostfachhandel erhältlich”, so Gebhard Rossmanith,
Geschäftsführer der Bingenheimer Saatgut AG. Liebhaber haben bereits
gefunden die Möhren “Milan”, “Robila” und “Rodelika”, Paprika
“Pantos”, Kopfsalat “Briweri”, Weißkohl “Dottenfelder Dauer”, Spinat
“Verdil”, Eissalat “Laibacher Eis”, Kürbis “Red Kuri” und die
unverwechselbare Rote Bete “Robuschka”.

“Der ökologische Landbau
braucht eine eigenständige Züchtung, um unabhängig von der
Entwicklung auf dem konventionellen Saatgutmarkt zu werden. Mit der
Sortenvermarktung kann das wichtige Thema Züchtung bis zum Endkunden
kommuniziert werden und so das Bewusstsein für die größtenteils
durch Spenden finanzierte, on-farm praktizierte
biologisch-dynamische Züchtung wachsen,” betont Michael Fleck von
der Geschäftsführung des gemeinnützigen Vereins Kultursaat.

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