Azofarbstoffe in Backzutaten

Azofarbstoffe in Backzutaten: Farbenspiel mit Schattenseiten
VKI: Backzutaten enthalten oft mehrfach künstliche Farbstoffe, die Hyperaktivität
fördern können.

Ob mit farbigem Streusel, schillernden Perlen oder knallig bunter Schrift – besonders
Kindern schmecken Kuchen und Kekse damit noch viel besser. Doch die bunten
Backzutaten haben auch ihre Schattenseiten: Bei 16 Backzutaten fand der Verein für
Konsumenteninformation problematische Farbstoffe, die Unverträglichkeitsreaktionen
wie Hautausschläge auslösen können und unter Verdacht stehen, Hyperaktivität bei
Kindern zu begünstigen. Mehr noch: In den meisten dieser Produkte wurde nicht nur
ein, sondern gleich ein Mix an problematischen Farbstoffen gefunden – Produkte, die
in ihrer Aufmachung speziell darauf ausgerichtet sind, Kindern zu gefallen. Jeweils
vier problematische Farbstoffe enthielten Kotányi Streuzucker bunt, Schwartau
Gebäck Schmuck und Schwartau Zucker Streusel. Jeweils drei Farbstoffe wurden in
RUF Bunte Zuckerstreusel, RUF Streu-Dekor, Schwartau Prinzessinnen Glasur,
Schwartau Zuckerschrift und Schwartau Prinzessinnen Schrift kombiniert.

Laut einer 2007 veröffentlichten Studie der britischen Lebensmittelbehörde FSA (Food
Standards Agency) können die künstlichen Azofarbstoffe Tartrazin (E 102), Gelborange S
(E110), Azorubin (E 122), Cochenillerot A (E 124) und Allurarot AC (E129) sowie der
Farbstoff Chinolingelb (E 104) Hyperaktivität begünstigen. Die britische Lebensmittelbehörde
rät daher Eltern hyperaktiver Kinder, Lebensmittel mit diesen Zusatzstoffen zu meiden. Bei
DM, Hofer, Lidl, Penny, Basic, Maran und Biosupermarket wurden keine Backzutaten mit
derartigen Farbstoffen angeboten. Bei Billa, Gourmet-Spar, Interspar, Merkur und Zielpunkt
wurden die Tester hingegen fündig. Acht der 16 Produkte stammen von Schwartau, drei von
RUF, zwei von Haas und je eines von Dr. Oetker, Kotányi und Stolze. Nahezu alle
Backzutaten sind mehrfach mit problematischen Farbstoffen versetzt. Die am häufigsten
verwendeten Farbstoffe sind Chinolingelb und Cochenillerot.

Doch nicht nur Süßes wie Kekse, Pudding oder Sirup kann gefärbt sein – auch in
gesalzenem Knabbergebäck, aromatisiertem Schmelzkäse oder Senf können sich
problematische Farbstoffe befinden. „Sicherheit gibt nur der genaue Blick auf die
Zutatenliste, denn dort sind die verwendeten Farbstoffe auszuweisen. Ab Juli 2010 wird das
etwas leichter fallen, denn dann müssen Lebensmittel, die diese Farbstoffe enthalten, mit
dem Zusatz ,kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen’ gekennzeichnet
sein“, erläutert VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. „Wem das alles zu bunt wird,
hält es beim Essen und Trinken am einfachsten damit: Allzu Buntes besser meiden.“

Alle Ergebnisse der Erhebung sowie weitere Beiträge zu diesem Thema gibt es kostenlos
auf www.konsument.at

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