Wir essen zu wenig Fisch

• Frauen essen im Mittel nur 105 g Fisch und Fischerzeugnisse, Krusten- und Schalentiere pro Woche, Männer 133 g und damit deutlich weniger Fisch als empfohlen.
• Bei Jugendlichen ist die Zufuhrmenge mit im Mittel 42 g Fisch und Fischerzeugnisse, Krusten- und Schalentiere pro Woche viel zu niedrig.
• Da fettreicher Meeresfisch die wichtigste Lebensmittelquelle für die biologisch aktiven Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA darstellt, ist dem Arbeitskreis Omega-3 zufolge darüber keine ausreichende Versorgung sichergestellt.

Der Ende 2012 veröffentlichte 12. Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) belegt, dass in Deutschland zwar insgesamt mehr, aber immer noch viel zu wenig Fisch gegessen wird. Mit wöchentlich 105 g Fisch, Fischerzeugnissen, Krusten- und Schalentieren unterschreiten Frauen im Mittel deutlich die empfohlene Wochenmenge von 150 g bis 220 g Fisch (80 g bis 150 g fettarmer Seefisch plus 70 g fettreicher Seefisch). Bei Männern liegt der Konsum mit 133 g pro Woche ebenfalls darunter. Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren essen sogar nur 35 g (junge Frauen) bzw. knapp 50 g (junge Männer) Fisch, Fischerzeugnisse, Krusten- und Schalentiere wöchentlich. Leider wird im DGE Ernährungsbericht weder ausgewiesen, wie hoch der Anteil an Fisch in der Lebensmittelgruppe Fisch, Fischerzeugnisse, Krusten- und Schalentiere war, noch wird eine Unterscheidung zwischen Meeres- und Süßwasserfisch bzw. fettarmem und fettreichem Seefisch getroffen. Da aber alle
Bevölkerungsgruppen von diesen Lebensmitteln zu wenig essen und nur fettreicher Meeresfisch maßgebliche Mengen an den biologisch aktiven Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) enthält, geht der Arbeitskreis Omega-3 von einer unzureichenden Versorgung der Bevölkerung aus.

Übereinstimmend mit internationalen Fachgesellschaften empfiehlt der Arbeitskreis Omega-3, täglich mehr als 0,3 g EPA/DHA (= 300 mg) durch wöchentlich ein bis zwei Mahlzeiten aus fettreichem Meeresfisch wie Thunfisch, Lachs, Hering, Makrele oder Sardine zu sich zu nehmen. EPA/DHA schützen bekanntlich das Herz-Kreislauf-System, tragen maßgeblich zur Entwicklung des Gehirns und der Sehfähigkeit sowie der Gesunderhaltung der Augen bei und fördern die geistige Leistungsfähigkeit. Die Zufuhr von alpha-Linolensäure, der Omega-3-Fettsäure aus pflanzlichen Ölen wie Lein-, Walnuss- und Rapsöl, spielt nur eine untergeordnete Rolle, weil sie im Körper zu einem sehr geringen Teil (unter 5 Prozent) in die biologisch aktive Form EPA umgewandelt wird.

Der Gourmet Report ist ratlos: Wo soll der ganze Fisch denn herkommen?

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