Weight Watchers-Studie zum Ernährungswissen: Frauen und gebildete Schichten liegen vorn
Was wissen die Deutschen über Ernährung? Wie die Frauenzeitschrift FÜR SIE in ihrer aktuellen Ausgabe (7/09; EVT: 17. März) berichtet, ergab ein im Auftrag von Weight Watchers entwickelter Ernährungs-IQ-Test einige überraschende Ergebnisse. Zwar zeigten sich vor allem Menschen mittleren Alters relativ gut informiert, dennoch scheinen manche Ernährungsmythen offenbar weit verbreitet. So hielten 70 Prozent der rund 70.000 Test-Teilnehmer Kartoffeln fälschlicherweise für Dickmacher, 60 Prozent glaubten, dass Traubenfruchtzucker oder Honig gesünder seien als Zucker.
Am Auffälligsten war indes die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. „Theoretisch ist das Wissen recht gut“, konstatiert Dr. Simone Mickelat, die den Test mitentwickelte. „Aber mit der praktischen Umsetzung hapert es. Verbraucher sind oft überfordert, ihr Wissen umzusetzen.“ Dies liege nicht zuletzt an den oft verwirrenden Lebensmittelkennzeichnungen, die vereinfacht werden müssten.
Unterschiede zeigten sich auch bei den Geschlechtern. „Wir haben herausgefunden, dass Frauen ein wenig ernährungsschlauer sind als Männer“, berichtet Ernährungswissenschaftlerin Mickelat. Während Frauen mehr über gesundes Essen lesen würden, interessierten sich Männer nur bei Bedarf für das Thema. Zudem sei Ernährungswissen auch eine Frage des Bildungsgrades. „Die einkommensstärkeren und gebildeteren Schichten liegen in diesem Punkt eindeutig weiter vorn.“
Dass junge Menschen bei dem Test grundsätzlich eher schlecht abschnitten, sei auf die altersübliche Snackkultur zurückzuführen. Ein Grund, warum Simone Mickelat für Ernährung als Schulfach plädiert. „Es würde Grundlagen schaffen, etwa, dass man seinen täglichen Energiebedarf kennt.“