Händewaschen ist eine der effektivsten und einfachsten Maßnahmen, um sich vor Krankheitserregern zu schützen. In Zeiten von Erkältungswellen, Grippesaisons und der Verbreitung von Infektionskrankheiten kommt der richtigen Händehygiene eine zentrale Bedeutung zu.
Händewaschen Mythen
Trotz umfassender Aufklärung halten sich viele Mythen und Irrtümer hartnäckig. Dieser Artikel klärt über die wichtigsten Fakten zum Händewaschen auf und gibt praktische, alltagstaugliche Empfehlungen für eine wirksame Hygiene.
Mythos 1: Antibakterielle Seife bietet einen besseren Schutz
Fakt: Für gesunde Menschen im Alltag bietet eine gewöhnliche Seife ausreichenden Schutz. Antibakterielle Seifen enthalten oft Zusätze wie Triclosan, die keinen nachweisbaren zusätzlichen Nutzen bei der Entfernung von Viren oder Bakterien im privaten Bereich haben. Sie können die Haut jedoch austrocknen, reizen und bei übermäßigem Gebrauch sogar zur Entwicklung von Resistenzen beitragen.
Empfehlung: Verwenden Sie normale Seife oder ein pH-hautneutrales Waschstück. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im gründlichen Einseifen für mindestens 20 bis 30 Sekunden. Achten Sie dabei besonders auf die oft vergessenen Stellen: Fingerkuppen, Daumen, Zwischenräume der Finger und Handrücken. Ein sinnvoller Zeitpunkt ist immer nach dem Nachhausekommen und vor der Zubereitung von Mahlzeiten.
Mythos 2: Heißes Wasser tötet Keime ab
Fakt: Die Wassertemperatur spielt für die Entfernung von Keimen keine entscheidende Rolle. Keime werden primär durch die mechanische Wirkung des Einseifens und Abspülens entfernt, nicht durch Hitze. Zu heißes Wasser (über 40°C) schadet der Haut: Es löst den natürlichen Fettfilm, trocknet die Haut aus und macht sie rissig. Geschädigte Hautbarrieren bieten Erregern ein leichteres Eindringtor.
Empfehlung: Waschen Sie Ihre Hände mit lauwarmem Wasser. Dies ist schonend für die Haut und unterstützt den Hygieneeffekt gleichermaßen. Nach dem Waschen die Hände sorgfältig abtrocknen, da Feuchtigkeit die Vermehrung von Mikroorganismen begünstigt.
Mythos 3: Händedesinfektion ersetzt das Händewaschen
Fakt: Händedesinfektionsmittel sind eine ergänzende, aber kein vollständiger Ersatz für das Händewaschen mit Wasser und Seife. Desinfektionsmittel wirken zuverlässig gegen viele Erreger, entfernen jedoch keinen sichtbaren Schmutz, Fett oder chemische Substanzen.
Empfehlung: Im normalen Haushalt ist gründliches Händewaschen mit Seife vollkommen ausreichend. Setzen Sie Händedesinfektionsmittel gezielt ein, wenn unterwegs keine Waschmöglichkeit besteht (z.B. nach der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln) oder bei einem erhöhten Infektionsrisiko, etwa bei der Pflege erkrankter Personen.
Mythos 4: Papierhandtücher sind besser als Lufttrockner
Fakt: Studien deuten darauf hin, dass Papierhandtücher in öffentlichen Waschräumen hygienische Vorteile bieten. Sie trocknen die Hände schnell und gründlich ab und nehmen dabei restliche Keime von den Händen auf. Jet-Lufttrockner können hingegen aufgrund ihres starken Luftstroms potenziell Keime in der Umgebungsluft verteilen.
Empfehlung: In öffentlichen Toiletten sollten Sie, wenn verfügbar, Einmal-Papierhandtücher bevorzugen. Im eigenen Haushalt ist ein sauberes, persönliches Textilhandtuch die beste Wahl. Wechseln Sie Handtücher regelmäßig, besonders wenn mehrere Personen im Haushalt leben, und hängen Sie sie zum Trocknen aus.
Mythos 5: Händewaschen ist nur nach dem Toilettengang nötig
Fakt: Die Toilette ist nur eine von vielen potenziellen Kontaktstellen mit Krankheitserregern. Richtige Händehygiene bedeutet, sich in zahlreichen Alltagssituationen die Hände zu waschen, um die Übertragung von Keimen zu unterbrechen.
Empfehlung – Wann Sie sich unbedingt die Hände waschen sollten:
- Vor: dem Kochen und Essen, der Medikamenteneinnahme, dem Kontakt mit Kranken oder der Behandlung von Wunden.
- Nach: dem Nachhausekommen, dem Toilettengang, dem Naseputzen, Husten oder Niesen, dem Kontakt mit Tieren oder Tierfutter, dem Einkaufen, der Müllentsorgung, dem Kontakt mit Oberflächen an öffentlichen Orten (z.B. Haltegriffen).
Fazit: Effektiver Schutz durch richtige Technik und Routine
Der beste Schutz vor Infektionen durch Händehygiene beruht nicht auf speziellen Produkten, sondern auf der Konsequenz und der richtigen Technik. Integrieren Sie das 20- bis 30-sekündige Händewaschen mit normaler Seife und lauwarmem Wasser als feste Routine in Ihren Tagesablauf – insbesondere bei den oben genannten Anlässen. Diese einfache Maßnahme ist ein unverzichtbarer Pfeiler der persönlichen und öffentlichen Gesundheit. – mit Infos der Debeka http://www.debeka.de/
Händewaschen Mythen
Zusammenfassung
Händewaschen ist eine der effektivsten und einfachsten Maßnahmen, um sich vor Krankheitserregern zu schützen. In Zeiten von Erkältungswellen, Grippesaisons und der Verbreitung von Infektionskrankheiten kommt der richtigen Händehygiene eine zentrale Bedeutung zu.
