Emotionale Intelligenz hilft beim Sex

Zwillingsstudie unterstreicht Bedeutung sozialer Kompetenzen

Einer Studie britischer Wissenschaftler
zufolge hat das sexuelle Lustempfinden auch etwas mit der emotionalen
Intelligenz zu tun. Das Forscherteam um Tim Spector vom King’s College
http://www.kcl.ac.uk hatte mehr als 2.000 weibliche Zwillinge untersucht
und dabei entdeckt, dass jene, die mit ihren und anderen Emotionen
besser umgehen konnten, mehr Orgasmen hatten. Das Studienergebnis wurde
im Fachmagazin Journal of Sexual Medicine publiziert.

Alle der insgesamt 2.035 Teilnehmerinnen hatten umfangreiche Fragebogen
über ihr Sexualleben und ihre sexuellen Gewohnheiten ausgefüllt. Zudem
wurde auch ihre emotionale Intelligenz ermittelt. Unter der emotionalen
Intelligenz versteht man die Fähigkeit eines Menschen, seine Stimmungen,
Gefühle und Bedürfnisse zu akzeptieren und zu verstehen und deren
Wirkung auf andere einzuschätzen. Außerdem zählt das Vermögen, Kontakte
zu knüpfen und tragfähige Beziehungen aufzubauen, gutes
Beziehungsmanagement und Netzwerkpflege zu betreiben, ebenfalls dazu.

Auch Empathie – die Fähigkeit, emotionale Befindlichkeiten anderer
Menschen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren – sowie
Selbstmotivation und Selbststeuerung werden unter diesem Begriff
zusammengefaßt. Die Forscher konnten einen deutlichen Zusammenhang
zwischen der Orgasmusfrequenz – sowohl bei der Selbstbefriedigung als
auch beim Geschlechtsverkehr – und der emotionalen Intelligenz
herstellen.

„Das Ergebnis zeigt deutlich, dass hohe emotionale Intelligenz in sehr
vielen Lebensbereichen von Vorteil ist. Das reicht sogar bis ins
Schlafzimmer“, so Tim Spector, Direktor des Twin Research Department
http://www.twinsuk.ac.uk . Bis zu einem Drittel aller Frauen haben
Probleme, während des Geschlechtsverkehrs einen Orgasmus zu bekommen.
„Emotionale Intelligenz scheint einen direkten Effekt auf das
Sexualleben zu haben, da sie offensichtlich eine bessere Kommunikation
eigener sexueller Erwartungen und der Wünsche des Partners ermöglicht“,
so Studienleitautorin Andrea Burri. Es gibt sogar eine mögliche
Verbindung zwischen Phantasien während dem Sex oder der Kontrolle über
das Geschehen beim Sex.

Psychotheraputin Paula Hall sieht in hoher emotionalen Intelligenz auch
die Fähigkeit mit allfälligen Problemen gut fertig zu werden. „Viele
Frauen und Männer haben irgendwann in ihrem Leben solche Probleme. Sehr
oft entstehen sie bei Müdigkeit, oder Stress oder bei
Beziehungsproblemen“, so die Expertin. Es gehe nicht darum, bessere
Sextechniken zu kennen oder das richtige Umfeld zu haben. „Wenn jemand
seine eigenen Emotionen erkennt, die wichtigen Belange bestimmt und sie
auch kommuniziert, ist es sehr wahrscheinlich, dass er auch
Schwierigkeiten lösen kann.“ Wolfgang Weitlaner

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