Nanotechnologie in Lebensmitteln

Pralinen, die mit winzigen Titandioxidteilchen beschichtet und viel länger haltbar sind, Milch, die sich – Nano sei Dank – rot färbt, wenn sie sauer wird oder Bier, das mit Nanotechnologie und trotz Reinheitsgebot viel länger haltbar wird – dies ist nur ein kleine Auswahl von Lebensmitteln, die Verbraucher vielleicht zukünftig einkaufen können.

Nanotechnologie beschäftigt sich mit Stoffen und Stoffveränderungen in einem Größenbereich von einem Milliardstel Meter. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, Strukturen, Techniken und Systeme zu entwickeln, die völlig neue Eigenschaften und Funktionen aufweisen.
Die Industrie investiert Milliarden in die Entwicklung dieser Technologie, die außer in Lebensmitteln auch in Kosmetika, Verpackungen, Textilien und vielen weiteren Dingen eingesetzt werden soll oder schon eingesetzt wird.

Über ihre Wirkungen weiß man schon eine Menge, über mögliche Nebenwirkungen noch ziemlich wenig. In Lebensmitteln kommen Nanomaterialien als Hilfs- und Zusatzstoffe schon jetzt zum Einsatz. Rieselhilfen bei Kochsalzen und Verdickungsmittel für Ketschup werden bereits genutzt. Gekennzeichnet werden muss bisher nichts.

Und was sagen die Verbraucher dazu? Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat in 2006 eine Verbraucherkonferenz durchgeführt, die sich über mehrere Veranstaltungen erstreckte.

Nach eingehender Information durch Experten und engagierten Debatten haben die beteiligten Verbraucher nun ihre Forderungen vorgestellt: eine verständliche Kennzeichnung, klare Definitionen und Standards sowie deutlich mehr Forschung zu potenziellen Risiken, bevor die Nanotechnik verstärkt in verbrauchernahen Produkten eingesetzt wird.

Wie auch bei anderen Hochtechnologien stellt sich der Einsatz einer weitgehend unbekannten Technik bei Lebensmitteln für die Verbraucher wieder als der größte Knackpunkt heraus. Um auf die Akzeptanz der Konsumenten hoffen zu können, liegt also eine Menge Überzeugungsarbeit vor solchen Unternehmen, die die Nanotechnik nutzen wollen.
(aid, Britta Klein)

Weitere Informationen:
www.bfr.bund.de
www.ulu.de
www.bmbf.de

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