Curry-Debatte: Inder haben sich bereits kulinarisch am Rest der Welt gerächt. Viele Inder und indischstämmige Menschen haben Bansals Argument zugestimmt, dass die Verwendung eines Wortes zur Definition aller Speisen aus einem so vielfältigen und komplexen Land wie Indien einen Beigeschmack von Rassismus und Ignoranz hat.
Chaheti Bansal, ein indisch-amerikanischer Food-Blogger, rief in einem inzwischen viralen Video dazu auf, das Wort „Curry“ zu streichen, weil es ein Begriff sei, der von „weißen Leuten erfunden wurde, die sich nicht die Mühe machen konnten, die tatsächlichen Namen unserer Gerichte zu lernen“. Sofort teilte sich das Internet in ein Pro-Curry- und ein Anti-Curry-Lager.
Viele Inder und indischstämmige Menschen haben Bansals Argument zugestimmt, dass die Verwendung eines Wortes zur Definition aller Speisen aus einem so vielfältigen und komplexen Land wie Indien einen Beigeschmack von Rassismus und Ignoranz hat. Das Wort sei von den Briten erfunden worden Die Tatsache, dass die Inder es immer noch verwenden, zeige, dass es ein koloniales Überbleibsel sei. Dann gibt es diejenigen – vor allem Briten -, die sich darüber aufregen, dass das Wort „Curry“ eine geliebte britisch-indische kulinarische Tradition beschreibt und dass das indische Englisch sich das Wort aus Bequemlichkeit angeeignet hat, um eine Vielzahl von indischen Gerichten (oft mit Soße) zu beschreiben. Ganz zu schweigen davon, dass der Begriff auf das tamilische Wort „kari“ zurückgeht, mit dem bestimmte Arten von pikanten Zubereitungen bezeichnet werden.
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Nichts von alledem ist völlig falsch. Doch das Argument „Curry ist ein schlechtes Wort, weil es eine koloniale Erfindung ist“ ist so altbacken wie das Chicken Tikka Masala von letzter Woche. Vermutlich gibt es Leute, die das Wort als vage Beschreibung für alles verwenden, was auch nur im Entferntesten mit indischen Aromen zu tun hat (wonach genau schmeckt eigentlich Currywurst?) oder, schlimmer noch, als rassistische Beleidigung. All das wäre nicht akzeptabel und sollte, wann immer möglich, bekämpft werden. Aber die Mehrheit benutzt es nicht im rassistischen Sinne. Und Ihre Meinung?
Zusammenfassung
Sollte das rassistische Wort Curry verboten werden?: Viele Inder und indischstämmige Menschen haben Bansals Argument zugestimmt, dass die Verwendung eines Wortes zur Definition aller Speisen aus einem so vielfältigen und komplexen Land wie Indien einen Beigeschmack von Rassismus und Ignoranz hat
Ich habe mehrer Jahre in Singapore gelebt und war beruflich unzählige Male in Indien, Malaysia, Thailand & anderen Südostasiatischen Staaten. Zudem in Pakistan oder Bangladesch.
In all diesen Ländern fand ich auf Restaurantkarten und Food Courts …. ja , Curries angeschrieben. Auch meine Indischen Kollegen, egal ob aus Bangalore oder Dheli, benutzen die Bezeichnung Curry im täglichen Sprachgebrauch.
Wenn wir Europäer und andere Westler nun also in unserer unglaublichen Arroganz des sozialen Gewissens gerade jetzt das Gefühl verspüren, dass dies rassistisch und ignorant ist, glaube ich kaum, das Indien und Spdostasien nachzieht. Denn sehr viel mehr Menschen, die dort leben, denken nicht im Traum daran, das Wort für eine Vielzahl von Gerichten abzuschaffen.
Europa ist selbst zusammen mit US bevölkerungstechnisch eine absolute Minderheit, doch wir meinen immer noch, dass wir international genutzte Begriffe nach unserem Empfinden ändern oder abschaffen können. Wir sind ja die moralische Instanz….