Downunder in der Fisch-Theke

Australiens Lieblingsfisch soll auch den Deutschen schmecken
Er mag zum Beispiel Garnelen, die Australier mögen ihn: Der Barramundi gilt als der beliebteste Speisefisch des Kontinents, denn sein nach dem Kochen weißes Fleisch ist Kennern zufolge fest und doch saftig, sein Aroma süßlich und butterig. Hierzulande liegt der „Flussfisch mit den großen Flossen“ – das bedeutet sein Name in der Sprache der australischen Ureinwohner – noch selten in Seafood-Theken. Auf der fish international vom 12. bis 14. Februar in der Messe Bremen aber können Händler, Köche und Gastronomen den zur Familie der Barsche gehörenden Fisch aus der Nähe begutachten: Das polnische Unternehmen Global Fish will ihn auch in Deutschland vertreiben und präsentiert ihn darum auf der bundesweit einzigen Fachmesse für Fisch und Meeresfrüchte.

Global Fish erzeugt den Barramundi in einer Kreislaufanlage. „Wir freuen uns, dass das Unternehmen die fish international nutzt, um sein Produkt in Deutschland einzuführen“, sagt Messeorganisatorin Sabine Wedell. Aquakultur bilden ihr zufolge diesmal einen Schwerpunkt der Messe. Das gilt auch für ihre Zertifizierung – darüber informieren Facheinrichtungen wie der noch junge Aquaculture Stewardship Council (ASC).

Besonderes Augenmerk gilt heimischer Süßwasserzucht. Natürlich sehen Besucher auf der Messe auch Karpfen, Forellen oder Saiblinge deutscher Erzeuger. Die Norddeutsche Fischhandelsgesellschaft mbH stellt außerdem Zander vor, die in Kreislaufanlagen gezogen werden. Aber auch wilder Zander aus Russland ist im Angebot, präsentiert von fish & more. Derzeit leisten die Friedrichshafener mit ihren russischen Partnern die Vorarbeiten, um ihre Fangmethoden nach dem Standard für Wildfischerei des Marine Stewardship Council (MSC) zertifizieren zu lassen. „Beispielsweise haben wir schon die Maschengrößen unserer Netze vergrößert, sodass Jungfische in den See zurückfallen“, erklärt Firmenchef Jürg Knoll, der unter seinem zweiten Label „followfish“ ausschließlich Fisch mit MSC- oder Bio-Siegel vertreibt. „Wir hoffen, die Zertifizierung unserer eigenen Produktion bis Ende 2012 erreicht zu haben“, so Knoll.

Neben Süßwasserfischen zeigt die Messe die große Vielfalt, die die Meere der Welt hervorbringen. Präsentiert wird zudem, was Feinkostproduzenten oder Räuchereien daraus zu zaubern verstehen. Das belgische Unternehmen Ouwehand Visverwerking B.V. etwa bringt Heringshappen mit exotischer Note nach Bremen mit, zum Beispiel in Ananas-Chili-Sauce. Diverse Händler aus dem In- und Ausland präsentieren Tiger-Prawns und andere Garnelen. Das dänische Unternehmen Uhrenholt kommt mit Bio-Garnelen, die in Indonesien gezüchtet werden. Shrimps sind auch ein großes Thema auf dem tunesischen Gemeinschaftsstand. Seit langem beliebt bei den Genießern sind Garnelen in Knoblauch – der Erfinder dieser Zubereitung, die Werner Lauenroth Fischfeinkost GmbH, ist natürlich auf der fish international präsent. Die confierten – also in aromatisierten Ölen langsam gegarten – Garnelen von „Die Räucherei“ fanden schon auf der fish international 2010 Liebhaber. Eine Spezialität des Hauses ist kalt gegarter Thunfisch, außerdem bringen die Niedersachsen Lachsmedaillons mit Frischkäsefüllungen verschiedener Geschmacksrichtungen mit.

Dafür, dass sich Frischware und andere Delikatessen appetitlich feilbieten lassen, sorgen die Thekenkonzepte, die auf der Messe zu sehen sind – wie in früheren Jahren will der Bremerhavener Ladenbauspezialist Erich Schich das Fachpublikum mit neuen, rationellen Lösungen überraschen. Bei der Frage der Präsentation nicht unwichtig: Händler müssen ab Januar 2012 neuen Kennzeichnungspflichten bei Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse nachkommen, etwa was die Rückverfolgbarkeit ihrer Waren, Auftauhinweise oder die Angabe wissenschaftlicher Namen betrifft. Der Fachverband „Der Fischfachhandel“ im Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. bietet dazu an seinem Stand auf der Messe vielfältige Informationen an. Die Kennzeichnungsvorschriften stehen außerdem auf dem Vortragsprogarmm der Jahrestagung des Fachverbandes am ersten Messetag, dem 12. Februar.

Die fish international findet statt vom 12. bis 14. Februar in den Hallen 4 und 5, mehr Informationen gibt es unter
www.fishinternational.com

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