Der Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen schreibt interessantes über Wasser und den Menschen in Welt online: Wer kann Wasser schon das Wasser reichen?
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De facto kann man zu viel trinken. Bei gesunder Niere macht das zum Glück der Körper mit sich aus, jede unnötige Pulle wird ausgepullert. Bei zusätzlicher Belastung sieht es schon anders aus. So starb dieses Jahr eine Marathonläuferin an Überwässerung, weil sie an der Zwischenstation meinte, 18 Becher Wasser trinken zu müssen – die Blutverdünnung brachte die Elektrik am Herzen durcheinander. Und so war sie wohl die Erste, die sich zu Lande mit Wasser zu Tode gesoffen hat.
Während es einst das Markenzeichen von Models war, ständig in Begleitung einer Mineralwasserflasche aufzutauchen, deren Taille im Verhältnis zu ihrer geradezu fettleibig wirkte, ist Wasserflaschen-Umhertragen inzwischen Massenphänomen geworden. Jesus wurde noch bewundert, Wasser in Wein zu verwandeln. Heute müsste er das Wunder umdrehen. Bordeaux zu Evian. Merlot zu Volvic. San Pellegrino aus Pinot Grigio. Seinen Durst zu stillen ist eine Kunst – für Feinschmecker und Feintrinker. Und weil nichts, aber auch gar nichts dem Wasser das Wasser reichen kann, wird neuerdings das Wassertrinken zur Kunst erhoben. Dabei gelten die gleichen Mechanismen wie in jeder Modebranche: je exotischer, desto wirksamer, der Prophet und die Quelle gelten nichts im eigenen Lande.
Lesen Sie den kompletten, recht interessanten Bericht in WELT ONLINE:
www.welt.de/die-welt/vermischtes/article4285332/Das-Fluessigkeitshaushaltsloch.html