Umsätze im Gastgewerbe brechen ein

Quartalszahlen 2009

Umsätze im Gastgewerbe brechen ein

DEHOGA fordert sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe und hofft auf Unterstützung der Länderkammer am 15. Mai 2009

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, setzten Hotellerie und Gastronomie von Januar bis März nominal 4,8 Prozent weniger um als im Vorjahreszeitraum. In jeweiligen Preisen schlug ein Minus von 6,9 Prozent zu Buche. Das sind die schlechtesten Zahlen seit 2003.
“Unsere Hoteliers und Gastronomen blicken mit großer Sorge auf die nächsten Monate. 100.000 Arbeitsplätze sind in Gefahr”, sagt Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), und bekräftigt die wichtigste Branchenforderung nach Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes.

“Wenn nicht jetzt, wann dann erfolgt die längst überfällige Gleichbehandlung des Gastgewerbes mit dem Lebensmittelhandel und -handwerk sowie mit unseren europäischen Kollegen”, fragt Fischer.
Das schaffe Arbeitsplätze und sorge für Investitionen in Deutschland. “Wir können unsere Betriebe nicht ins Ausland verlagern. Umso wichtiger sind für uns Chancengleichheit
und fairer Wettbewerb hier vor Ort.”

Die Zahl der Gästeübernachtungen im ersten Quartal 2009 lag mit 63,1 Millionen um fünf Prozent unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Das schlägt sich in den Umsätzen der Hotellerie nieder.
Hier gingen die Umsätze nominal um 5,9 Prozent (real 7,9 Prozent) zurück. Auch die Restaurants, Cafés und Bistros spüren die Folgen der Wirtschaftskrise. Hier brachen die Umsätze um nominal 4,7 Prozent, real um 6,8 Prozent ein. “Hoteliers und Gastronomen, die stark vom Firmengeschäft abhängig sind, erleiden überdurchschnittliche Verluste”, berichtet
Fischer.

Frankreich setzt in der Krise auf den reduzierten Mehrwertsteuersatz. Dort
gelten ab 1. Juli 2009 5,5 statt 19,6 Prozent Mehrwertsteuer für die Gastronomie. “Auch Deutschland muss endlich seinen Widerstand aufgeben und dem französischen Beispiel folgen. Wir fordern keine Privilegierung und keine Subvention, sondern Gleichbehandlung”, stellt der DEHOGA-Präsident
klar.

Mit Spannung blickt die Branche vor diesem Hintergrund auf das Ergebnis der Gespräche im Bundesrat am 15. Mai 2009. Dort wird der Antrag Bayerns behandelt, der eine schnellstmögliche Senkung der Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe fordert. “Am Freitag heißt es für die Regierungen der Bundesländer Farbe zu bekennen”, betont Fischer. “Dann wird sich zeigen, wer sich für die Tourismuswirtschaft einsetzt. Wer für das Tourismusland Deutschland ist, ist pro sieben Prozent.”

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