Große Ring VDP Mosel-Saar-Ruwer

1908 – 2008
Der Große Ring aus 100-jähriger glanzvoller Tradition hoher Qualität verpflichtet


Der Große Ring VDP Mosel-Saar-Ruwer feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Wieder locken seine 31 Mitglieder mit den Edelsten der Rieslinge – gewachsen auf 400 ha Anbaufläche von Serrig bis Winningen –  ein nationales und internationales Publikum zu Präsentation und Versteigerung an die Ufer der Mosel nach Trier: in der Vereinschronik zur 25. Riesling-Präsentation und zur 121. Prädikatsweinversteigerung. Die Schiller’schen Worte  kommen dem kundigen Besucher in den Sinn:
                                         „Wer zählt die Völker, nennt die Namen,
                                           die gastlich hier zusammenkamen?“
 
Die Präsentation findet am 4. Juni 2008 an historischer Stätte, in der Reichsabtei St. Maxim zu Trier statt: 11-13 Uhr für Fachpublikum, 13-18 Uhr für Weinfreunde Bei dieser Veranstaltung präsentieren die Spitzenwinzer von Mosel, Saar und Ruwer zusammen mit ihren Kollegen des VDP-Pfalz, der ebenfalls dieses Jahr auf ein 100-jähriges Bestehen zurückblickt, ausgewählte Rieslinge des Jahrgangs 2007 und ältere Kreszenzen. Zu den Weinen werden köstliche Kleinigkeiten gereicht, zubereitet von der Küche des Hotels Deutscher Hof, Trier.

Ihrem internationalen Ansehen verpflichtet stellen 24 Güter des Großen Ringes bereits am 28. Mai 2008 in der Deutsch-Schwedischen Handelskammer zu Stockholm auf Einladung des Deutschen Botschafters Wolfgang Trautwein und des Präsidenten des Großen Ringes Eberhard von Kunow den Jahrgang 2007 und ältere Jahrgänge vor. Es ist die 3. Präsentation in Stockholm.

Am 11. Juni 2008 folgt die 21. Trade Tasting auf Einladung der Deutschen Botschaft und des Präsidenten Eberhard von Kunow in der Deutschen Botschaft zu London. 23 Güter des Großen Ringes präsentieren zusammen mit 6 Gütern des VDP Nahe auch hier den Jahrgang 2007 und ältere Jahrgänge.

Am 26. September 2008 findet ab 13 Uhr die 121. Prädikatsweinversteigerung in der Europahalle zu Trier statt, Vorprobe: 9-11 Uhr.

Die Geschichte des Großen Ringes führt uns in das Jahr 1908 zurück. Damals gelang es dem Trierer Oberbürgermeister Albert von Bruchhausen, der zugleich Direktor der Vereinigten Hospitien war, die drei Erzeuger-Consortien (Mosel, des Weiteren Saar und Ruwer sowie geistliche Güter) mit 56 Mitgliedern zum Trierer Verein von Weingutsbesitzern der Mosel, Saar und Ruwer e.V., dem Vorgänger des Großen Ringes, zusammenzufassen. Der Verein gehörte zum „Verbund  Deutscher Naturwein-Versteigerer“ (Vereinsanliegen: besserer Absatz und Qualitätsstreben), dem Vorläufer des heutigen renommierten „Verbandes deutscher Prädikatsweinversteigerer“ (VDP). Aus Heft 17 des Verbandes Deutscher Naturwein-Versteigerer (Trier, 1912), so aus den dort wiedergegebenen „Ergebnissen der Naturweinversteigerungen“ der Jahrgänge 1897, 1899, 1900, 1904, 1905, 1906, 1907, 1908, 1909 und 1910 folgt sogar, dass der „Trierer Verein von Weingutsbesitzern der Mosel, Saar und Ruwer zu Trier“ zumindest seit dem Jahrgang 1897 Weine seiner Mitglieder zur Versteigerung gebracht hatte. Unter den damaligen „Versteiglassern“ sind zahlreiche Güter genannt, die nach wie vor Rang und Namen haben, auch heute noch zum Großen Ring gehören. Im Zuge des gewachsenen weltweiten Ansehens und der globalen Nachfrage hat allerdings der Verein seine Aktivitäten längst ausgedehnt. Außer den Versteigerungen werden nämlich Jahrgangs-Präsentationen und Verkostungen in In- und Ausland veranstaltet. Des Weiteren nehmen zusammen mit dem Bundesverband die Güter des Großen Ringes teil an der alljährlichen Weinbörse in Mainz (seit 1974) und an der GutsWein in Berlin, auch an internationalen Messen, wie an der Vinexpo in Bordeaux und – 2008 – in Asien sowie an der Vinitaly in Verona.
 
Was Versteigerungsmengen betrifft, so änderte sich manches im Laufe der Zeit. Die Gesamternte des Moselgebietes (einschließlich Luxemburg) betrug 1910 28.726 Fuder, beim Verein kamen damals immerhin 1.277,50 Fuder zum Ausgebot. Nahezu die gesamte Ernte der Mitglieder wurde ehemals versteigert, während heute die Versteigerungsmengen beim Großen Ring Bruchteile der Gesamternte ausmachen. Die Versteigerungen fanden daher früher zweimal (Frühjahr und Herbst) statt, oft über mehrere Tage, wie beim 1910er beim Katholischen Bürgerverein zu Trier vom 16.04. bis 03.05.1911. Heute veranstaltet der Große Ring eine Versteigerung pro Jahr.   
Die Versteigerung findet wie eh und je nach bewährter deutscher Tradition „nass“ statt, so dass während der Versteigerung der Wein des jeweils ausgebotenen Loses von allen Teilnehmern verkostet werden kann; anders in Frankreich, wo die Weine „trocken“ versteigert werden, so die Hospice-Weine anlässlich der „Trois Glorieuses“ zu Beaune (Burgund).

In Laufe seiner langen Geschichte haben den Verein bis heute auch in seiner Führung Konstanz und Kontinuität ausgezeichnet. In 100 Jahren zählte der Verein nur fünf Vorsitzende:
1908 – 1935 Albert von Bruchhausen, Trier
1935 – 1963 Alfons Claessens, Wawern
1963 – 1984 Werner Tyrell, Trier-Eitelsbach
1984 – 2004 Wilhelm Haag, Brauneberg
seit 2004 Eberhard von Kunow, Oberemmel
 
Der Große Ring und sein Vorgänger erzielten bei den Versteigerungen aufgrund stetig hoher Qualität alljährlich hervorragende Preise. Bei der ersten Nachkriegsversteigerung im Jahre 1949 – also in einer wirtschaftlich nicht einfach gelagerten, geldknappen Zeit – wurde für 1 Fuder 1945er „Dhronhofberger feinste Auslese“ ein Preis von 8.800,- DM pro Fuder erlöst. Außergewöhnlich fesselnd verliefen die Versteigerungen auf die großen Jahrgänge 1953 und  1959. Als sensationell wurde damals der Preis von 57.110,00 DM für ein 59er Moselfuder aufgenommen. Spätere Versteigerungen überraschten oft mit neuen Erlösrekorden.

Warum überdauern ein Jahrhundert lang nicht nur in guten, sondern auch in wirtschaftlich schwierigen nationalen und internationalen Zeiten Ansehen und Erfolg der Präsentationen und der Versteigerungen? Wer Jahrzehnte lang die Entwicklung des Großen Ringes und seiner Winzer verfolgt, ihre Rieslinge verkostet und das Ohr am internationalen Publikum hat, erklärt sich leicht den Erfolg. Der Große Ring bürgt für Qualität. Seine Auktionen  erzielen aufgrund nationaler und internationaler Nachfrage herausragende, sich jedes Jahr überbietende Ergebnisse.

Den Winzern des Großen Ringes gelingt es alljährlich – selbst in witterungsbedingt nicht einfachen Jahren –, erlesene Rieslinge zu bereiten. Ihren feinen, fruchtigen und blumigen Kreszenzen verleiht die Rieslingsäure mit unnachahmlicher Rasse Tiefe und Spannung, zusammen mit edler Frucht Saftigkeit, mit ausgewogenem Extrakt in den höheren Prädikaten eine zarte Cremigkeit, des Weiteren nicht selten die höchste aromatische Qualitätsstufe bei rest- und edelsüßen Weißweinen: zauberhafter Schmelz. Nicht nur eine würzig aromatische Mineralität sondern zugleich eine filigrane Struktur vervollkommnen die Rieslinge, die in einem Gott-begnadetem Schiefer-Terroir wachsen. Last but not least fällt Jahr für Jahr die große aromatische und strukturelle Vielfalt der Rieslinge aus dem Anbaugebiet der Spitzenwinzer von Saar, Ruwer und Mosel auf.

Fachpublikum und Weinfreunde erwarten auch im Jubiläumsjahr die Präsentation und die Versteigerung mit viel Spannung. Der Jahrgang 2007 lässt die Neugier noch steigern. Denn wie meint Altpräsident Wilhelm Haag zum 2007er: „ein klassischer Riesling-Jahrgang.“

http://www.vdp-grosserring.de/

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