Gault Millau Saarland

903 Restaurants ausgezeichnet, darunter 14 im Saarland

Insgesamt bewertet der alljährlich wegen seiner strengen Urteile und deren zuweilen sarkastischer Begründung von den Köchen gefürchtete, von den Feinschmeckern mit Spannung erwartete Gault Millau in seiner neuen Ausgabe 1115 Restaurants. Die 30 Tester, die stets anonym auftreten und dieses Jahr 287 600 € Spesen machten, verliehen 903 Luxuslokalen und Landgasthöfen, Bistros und Hotelrestaurants die begehrten Kochmützen. Dazu mussten die Köche mindestens 13 von 20 Punkten erreichen, was einem Michelin-Stern nahe kommt. Das schafften auch 14 im Saarland.
An deren Spitze imponierten „Herdzauberer Bau mit der genialen Kombination von Angelbarsch mit Stampfkartoffeln, französischer Blutwurst und Paprika/Oliven-Vinaigrette oder die gebratene Gänseleber mit Pfeffer in dreierlei Schärfegraden“, und über Erforts „hohe Kochkunst“ schwärmen die Kritiker: „Sollten Sie eingeladen sein, wünschen Sie sich das gebackene Ei mit Imperial-Kaviar und Kartoffelschaum – superb! Und zu zweit ist der im Salzteig gebackene Steinbutt mit Bouillabaisse- Gemüsesud ein Festmahl.“

Dem Duo folgen mit 17 Punkten Josef Hubertus von der „Hostellerie Hubertus“ in Tholey („wunderbar die Brust und der Schlegel von der Taube in würziger Trüffelsauce, als Beilagen Spinat mit Pinienkernen, Taubenleber-Ravioli und ein besonders zartes Kartoffelplätzchen“), Alexander Kunz vom „Restaurant Kunz“ in St. Wendel („knusprig angebratene Gänsestopfleber, mit einer Prise Meersalz bestreut und trefflich ergänzt mit gedünsteten Spalten vom Weinbergpfirsich in Honig/Portwein-Sud“) und Wolfgang Quack vom „Weismüller – Restaurant Quack“ („Lammfilet auf orientalische Art mit süß-scharfer Kruste aus Rosinen, Feigen und Sardellen, dazu trefflich passend Hirse, gemischt mit Ratatouille und einem Jus mit ausgeprägtem Rosmaringout“).

Auch 99 Küchenchefs in den neuen Bundesländern erkochten mindestens eine Kochmütze. An ihrer Spitze stehen mit der Note 17/20 – neben dem Newcomer Schnurr – wie bisher Marcello Fabbri vom Restaurant „Anna Amalia“ in Weimar, Oliver Heilmeyer vom „17fuffzig“ in Burg (Spreewald) und Stefan Hermann vom „Caroussel“ in Dresden. Ihnen folgen mit je 16/20 Thomas Abel vom „La Cheminée“ in Ilmenau und Detlef Schlegel vom „Stadtpfeiffer“ in Leipzig, die diese Note erstmals erhielten, sowie Claus Alboth von „Alboth’s Restaurant im Kaisersaal“ in Erfurt, Rene Bobzin von den „Rothen Forellen“ in Ilsenburg am Harz, Peter Knobloch vom „Meeresblick“ in Göhren auf Rügen, Carmen Krüger von „Carmens Restaurant“ in Eichwalde bei Berlin und Mario Pattis vom „Pattis“ in Dresden.

Da auch die Welt der Gourmandise im ständigen Wandel ist und die Plätze im Gourmetparadies immer wieder neu gerührt und erkocht werden, servierte der Gault Millau im Vergleich zur Vorjahrsausgabe 151 langweilig gewordene Restaurants ab und nahm 101 inspirierte Küchen neu auf. 180 Köche wurden höher als im letzten Guide bewertet, 128 niedriger. 45 Küchenchefs verloren die Kochmütze.

Außer dem Koch, dem Aufsteiger und der Entdeckung des Jahres kürte der Guide noch sechs weitere Würdenträger: als „Oberkellner des Jahres“ Gerhard Retter vom „Lorenz Adlon“ in Berlin, als „Sommelier des Jahres“ Stefan Weise vom „Vendôme“ in Bergisch Gladbach-Bensberg, als „Restaurateur des Jahres“ Karin Kaiser von der „Klostermühle“ in Ehrenkirchen bei Freiburg, als „Kochschule des Jahres“ die „Gusto Geschmackswerkstatt“ des außerordentlich kreativen Frank Buchholz vom „Buchholz“ in Mainz, als „Barkeeper des Jahres“ Ewald Stromer vom „Raffael’s“ im Kempinski Hotel Falkenstein in Königstein/Taunus sowie als „Hotelier des Jahres“ Christine und Michael Clausing vom „Zur Bleiche“ in Burg/Spreewald, weil Wellness in ihrem Haus „keine Mode, sondern Gesamtkunstwerk“ ist.

Außerdem testete der im Münchner Christian Verlag erscheinende Reiseführer für Genießer (892 Seiten, 30 €) wieder Kreuzfahrtschiffe, die für ihre gute Küche werben: die deutsche Luxusyacht „MS Europa“, die alle Küchenstile der Welt bietende „MS Westerdam“ der Holland-America-Linie und die vom Hollywood-Starkoch Wolfgang Puck beehrte japanische „MS Crystal Symphony“. Ferner beschreibt und klassifiziert er 420 Hotels.

Die 10 besten Restaurants des Gault Millau im Saarland

1. Schloss Berg in Perl-Nennig,
Gäste-Haus Klaus Erfort in Saarbrücken (beide 18 Punkte),
3. Weismüller-Restaurant Quack in Saarbrücken,
Restaurant Kunz in St. Wendel,
Hostellerie Hubertus in Tholey (alle 17 Punkte),
6. Zum blauen Fuchs in Obertal,
Villa Fayence in Wallerfangen (beide 16 Punkte),
8. Hostellerie Bacher in Neunkirchen,
Kuntze’s Handelshof in Saarbrücken (beide 15 Punkte).

www.gault-millau.de

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