Gault Millau Mecklenburg-Vorpommern – Tillmann Hahn Zweiter

Nr. 1 in Mecklenburg-Vorpommern: Peter Knobloch mit Flusskrebsroulade im Karottenmantel

Spitzenreiter des Landes blieb mit 16 Punkten Peter Knobloch vom „Meeresblick“ in Göhren auf Rügen, der seine Küche als „neue Verführung zum natürlichen Genuss“ anpreist. Sie bietet Flusskrebsroulade im Karottenmantel auf knallgrünem Selleriepüree und nachhaltigem Krustentierschaum oder saftiges Steinbuttfilet mit Tagliatelle und intensivem Wiesenkräuterpesto. „Bei allem Sinn für eine gelungene Optik stehen bei Knobloch immer die Produkte und die unverfälschten Aromen, die er bis auf die Dezimalstelle herauskitzelt, im Vordergrund, schwärmen die Tester. „Dieser Respekt vor der Natur, gepaart mit einem leidenschaftlichen Hang zur Perfektion, macht seine Leistung so unverwechselbar.“

Ihm folgen mit je 15 Punkten Stefan Frank, der „seine (zuletzt auf Rügen, davor im Gutshaus Stolpe) bewiesenen Kochkünste“ nun im neueröffneten „Le Croy“ in Greifswald „bei zartem Eisbein mit Hummer auf Erbspüree und Morcheln oder Cordon bleu von der Poularde (gefüllt mit Trüffeln und Gänsestopfleber) auf fruchtiger Spätburgundersauce auch optisch überzeugend darbietet“; Tillmann Hahn vom „Friedrich Franz“ in Heiligendamm, der mit einer „überraschend große Speisenauswahl und gewagter Schweinskopfsülze als Partner eines eleganten, schmelzigen Gugelhupfs von Gänsestopfleber in Portweingelee mit gelben Pfirsichen erstaunt“; Ronny Siewert, „bisher Sous-Chef des großen Helmut Thieltges, entpuppt sich im ,Chezann’ in Rostock als Glücksgriff, beispielsweise beim lauwarmen Zitruslachs auf köstlichem mit Orangenöl verfeinerten Fenchelcarpaccio“.

Mindestens eine Kochmütze erkochten sich weitere 68 Küchenchefs in den anderen neuen Bundesländern. An ihrer Spitze stehen mit 17 Punkten – neben dem Newcomer Schnurr – wie bisher Marcello Fabbri vom Restaurant „Anna Amalia“ in Weimar, Oliver Heilmeyer vom „17fuffzig“ in Burg (Spreewald) und Stefan Hermann vom „Caroussel“ in Dresden. Ihnen folgen mit 16 Punkten außer Knobloch Thomas Abel vom „La Cheminée“ in Ilmenau und Detlef Schlegel vom „Stadtpfeiffer“ in Leipzig, die diese Note erstmals erhielten, sowie Claus Alboth von „Alboth’s Restaurant im Kaisersaal“ in Erfurt, Rene Bobzin von den „Rothen Forellen“ in Ilsenburg am Harz, Carmen Krüger von „Carmens Restaurant“ in Eichwalde bei Berlin und Mario Pattis vom „Pattis“ in Dresden.

Da auch die Welt der Gourmandise im ständigen Wandel ist und die Plätze im Gourmetparadies immer wieder neu gerührt und erkocht werden, servierte der Gault Millau im Vergleich zur Vorjahrsausgabe 151 langweilig gewordene Restaurants ab und nahm 101 inspirierte Küchen neu auf. 180 Köche wurden höher als im letzten Guide bewertet, 128 niedriger. 45 Küchenchefs verloren die Kochmütze. In Mecklenburg- Vorpommern kamen 6 raus und 4 rein, 7 wurden höher und 11 niedriger bewertet. 7 Küchenchefs verloren die begehrte Kochmütze.

Außer dem Koch, dem Aufsteiger und der Entdeckung des Jahres kürte der Guide noch sechs weitere Würdenträger: als „Oberkellner des Jahres“ Gerhard Retter vom „Lorenz Adlon“ in Berlin, als „Sommelier des Jahres“ Stefan Weise vom „Vendôme“ in Bergisch Gladbach-Bensberg, als „Restaurateur des Jahres“ Karin Kaiser von der „Klostermühle“ in Ehrenkirchen bei Freiburg, als „Kochschule des Jahres“ die „Gusto Geschmackswerkstatt“ des außerordentlich kreativen Frank Buchholz vom „Buchholz“ in Mainz, als „Barkeeper des Jahres“ Ewald Stromer vom „Raffael’s“ im Kempinski Hotel Falkenstein in Königstein/Taunus sowie als „Hotelier des Jahres“ Christine und Michael Clausing vom „Zur Bleiche“ in Burg/Spreewald, weil Wellness in ihrem Haus „keine Mode, sondern Gesamtkunstwerk“ ist.

Außerdem testete der im Münchner Christian Verlag erscheinende Reiseführer für Genießer (892 Seiten, 30 €) wieder Kreuzfahrtschiffe, die für ihre gute Küche werben: die deutsche Luxusyacht „MS Europa“, die alle Küchenstile der Welt bietende „MS Westerdam“ der Holland-America-Linie und die vom Hollywood- Starkoch Wolfgang Puck beehrte japanische „MS Crystal Symphony“. Ferner beschreibt und klassifiziert er 420 Hotels.

Die besten Restaurants des Gault Millau in Mecklenburg-Vorpommern

1. Meeresblick in Göhren/Rügen (16 Punkte),
2. Le Croy** in Greifswald,
Friedrich Franz in Heiligendamm,
Chezann* in Rostock (alle 15 Punkte)
5. Seehotel Ahlbecker Hof* in Ahlbeck/Usedom,
Solthus am See* in Baabe/Rügen,
Meersalz in Binz/Rügen,
Frédéric in Göhren-Lebbin,
Lisette in Groß Nemerow,
Schlossrestaurant** in Groß Schwansee,
Kurhaus-Restaurant in Heiligendamm,
Bernstein* und Käpt’n N in Heringsdorf/Usedom,
Ich weiß ein Haus am See in Krakow am See,
Gutshaus Stolpe in Stolpe,
Kleines Meer in Waren,
Meerlust in Zingst (alle 14 Punkte).

*Aufsteiger

**Neueröffnung

www.gault-millau.de

Benutzer-Bewertung
0 (0 Stimmen)

2 Antworten auf „Gault Millau Mecklenburg-Vorpommern – Tillmann Hahn Zweiter“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.