Hungarika zum Genießen, Mitnehmen & Erinnern

Zsolnay-Keramik

Vilmos Zsolnay entwickelte seine Steingutmanufaktur ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer Keramikfabrik von europäischem Rang. Das Familienunternehmen erwarb sich vor allem durch seine Experimentierfreudigkeit sowie seine schönen Gebrauchs- und Ziergegenstände einen Namen. Weltruhm brachte ihm seine einzigartige metallisch schillernde Eosinglasur. Zusammen mit dem ungarischen Jugendstilarchitekten Ödön Lechner spezialisierte sich das Unternehmen als zweites großes Betätigungsfeld auf Baukeramik, von der es in Pécs zahllose Beispiele gibt. Zu den Schönsten zählen die Budapester Post, das Rathaus von Kecskemét sowie der Zsolnay-Gedenkbrunnen in Pécs, wo man auch das Manufakturmuseum besuchen kann. Zsolnay-Keramik zählt bis heute zu den begehrtesten Sammlerstücken europäischer Keramik, insbesondere die grünlich schillernden Zierfiguren ( www.zsolnay.hu ).

Pick Salami

Auch wenn die Salami ursprünglich aus Italien stammt, so hat sie doch durch das Szegeder Unternehmen Weltruhm erlangt. Márk Pick gründete 1869 seine Wurstfabrik nicht zufällig im Zentrum der ungarischen Schweinezucht in Südungarn. Heute zählt die Pick Salami wahrscheinlich zu den bekanntesten ungarischen Produkten, einzigartig im Geschmack durch ihre besondere Würze und Räuchermethode. Es gibt sie in verschiedenen Varianten, weich und hart, mit und ohne Paprika. Die „klassische“ Pick Salami, die so genannte „Wintersalami“, ist von mittelharter Konsistenz und ohne Paprika ( www.pick.hu ).

Paprika

Sie wird oft das „rote Gold“ Ungarns genannt und ist aus der ungarischen Küche nicht mehr wegzudenken. Ursprünglich nicht im Karpatenbecken beheimatet, gelangte die Paprika entweder aus Spanien, wahrscheinlicher aber aus Kleinasien nach Ungarn, worauf auch der Name „türkischer Pfeffer“ schließen lässt. Zunächst wurde die Pflanze nur in Klostergärten als Medizin gezüchtet. Erst als Napoleon als Strafe für die aufständischen Magyaren deren gesamte Pfeffervorräte vernichten ließ, fand die Paprika als Ersatzwürze Einzug in den Alltag und begann ihren Siegeszug in die heimischen Kochtöpfe. Zentren des Paprikaanbaus in Ungarn sind bis heute die Städte Szeged und Kalocsa in der Südlichen Tiefebene, deren besondere Böden zusammen mit dem Klima die herrlichen Aromen hervorbringen. Auch die Trocknungs- und Mahlmethoden bestimmen den Geschmack mit. Es gibt den gemahlenen Paprika heute in verschiedenen handelsüblichen Varianten von mild-süß bis extra scharf.

Schafsmilchkäse aus Pálpuszta

Er ist nichts für empfindliche Nasen, aber dafür umso mehr für Kennergaumen. Der pikante Weichkäse wird im Salzbad gereift und mit Pilzkulturen geimpft, was ihm den typischen rötlichen, essbaren Belag verleiht. Der Schnitt zeigt eine gelblich-weiße Farbe. Gereift lässt er sich auch hervorragend streichen.

Ungarische Stickereien

Die Kunst des Stickens zählt zu den uralten, noch auf die Hirten zurückgehenden Handwerksbrauchtümern Ungarns. Sie wird auf Stoff oder Leinen mit Fäden oder Metall ausgeführt und unterscheidet sich regional in Mustern und Farben. Stickereien zieren Gebrauchsgegenstände und Festtagstrachten, Tücher, Schürzen, Tischtücher und Pantoffeln. Die schönsten Ausprägungen findet man in Hollókő, Buzsák, Kalocsa, Mezőkövesd und Sárköz.

Herend-Porzellan

Seit 1842 fertigt die Manufaktur in Mittelungarn hochwertiges Porzellan, das bereits 1845 auf der Wiener Industrieausstellung erstmals außerhalb Ungarns zu sehen war und seither einen Siegeszug rund um die Welt angetreten hat. Das „weiße Gold“ von Herend erhält aufgrund eines besonderen Brennvorgangs sein typisches schneeweißes, durchscheinendes und glänzendes Aussehen. Jedes Stück wird von Hand geformt und bemalt. Die bekanntesten Muster sind das farbenfrohe Chinesische Dekor mit Schmetterlingen und Blütenzweigen sowie das nach Königin Viktoria benannte Tafelservice-Dekor. Berühmt ist Herend auch für seine Flechtwerke und die Herend-Rosen. Waren es früher Königshäuser und Adelige, die sich mit Herend umgaben, so gibt es heute zahlreiche private Sammler dieses herrlichen Porzellans, das zwar nicht ganz billig ist, aber zeitlosen Wert besitzt. Bei einem Besuch direkt in der Manufaktur kann man übrigens unter fachkundiger Anleitung sein eigenes „Meisterstück“ anfertigen und mit nach Hause nehmen ( www.herend.com ).

Unicum

Scheinbar pechschwarz und gallebitter – und doch bei Kennern ein echter Geheimtipp für alle Fälle. Was den Deutschen ihr Jägermeister, das ist den Ungarn ihr Unicum. Zu seiner Herstellung werden frische Früchte in Obstschnaps gebettet, mit verschiedenen Kräutern versetzt und als Genussmittel mit Heilwirkung verkauft. Wobei die Heilkraft oft augenzwinkernd als gute Ausrede dient. Unicum ist jedenfalls ein naturreines Destillat, das seit über 200 Jahren nach einem geheimen Rezept entsteht. Der herbe Geschmack ist für Bitter-Fans Genuss pur, für andere vielleicht eher gewöhnungsbedürftig. Probieren lohnt sich aber – und sei es nur als köstliche „Medizin“ ( www.zwack.hu ).

Barack Pálinka – Marillenschnaps

Schnaps wird überall gleich gebrannt. Gut. Die Einzigartigkeit des Barack liegt jedoch in den Früchten. Sie stammen aus einer der wärmsten Regionen Ungarns und erhalten ihren besonderen Geschmack durch den dortigen Sandboden. Der Sand ist ein schlechter Wärmespeicher, strahlt am Tag viel Wärme auf die Früchte ab und kühlt nachts stark ab. Diese Mischung aus Sand, Sonne und Nachtkälte geben den Marillen aus Kecskemét ihr unvergleichliches Aroma. „Destillat der Sonne“ nennen die Einheimischen ihren Marillenbrand. Wer ihn einmal gekostet hat, weiß wovon die Rede ist. Je nach Witterung im Frühling werden jährlich zwischen 1.000 und 10.000 Tonnen Marillen geerntet, die in einem besonders schonendem Verfahren destilliert werden, um den vollen Geschmack der Früchte zu erhalten. Der echte Marillenschnaps ist klar, mit weiß bis leicht gelblicher Färbung.

Die Béres-Tropfen

Die längst weltberühmte Erfindung des Wissenschaftlers aus Kisvárda, Dr. József Béres, ist in Ungarn seit Jahrzehnten der Inbegriff für Gesundheit. Erfunden wurden sie in den 1970er Jahren und haben seither von Ungarn aus einen Siegeszug um die Welt angetreten. Die einzigartige Mischung aus Spurenelementen und Mineralien, die von Kennern in aller Welt schon lange zur Vorbeugung und Bekämpfung verschiedenster Erkrankungen angewandt wird, wurde im Januar 2000 auch offiziell als Medikament anerkannt. Hergestellt werden die Béres-Tropfen heute von der Béres Pharma AG in Szolnok. Sie stärken nachweislich das Immunsystem und wirken gegen Entzündungen sowie Viruserkrankungen – und zeigen nahezu keine Nebenwirkungen. Sie werden in der Medizin sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch angewandt. Rezeptfrei erhältlich in Apotheken ( www.beres.hu ).

Sonnenblumenhonig aus Mezőföld

Dieser geschmacklich einzigartige Honig entsteht durch die Tätigkeit von Millionen Bienen, die hier am Rande der endlosen Sonnenblumenfelder Mitteltransdanubiens in unzähligen Stöcken gehalten werden. Sein milder Geschmack macht ihn sowohl als Süßstoff als auch als Brotaufstrich zur echten Delikatesse, sein hoher Anteil an Spurenelementen und Vitaminen gilt seit Jahrhunderten als wirkungsvolle volkstümliche Arznei.

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