UM – das unbegleitete Kind fliegt alleine

Wir reisen viel und auch unser 8jähriger Sohn fliegt des öfteren alleine. Er ist dann ein UM – ein unacompanied minor (UM), ein alleinfliegendes, unbegleitetes Kind, auf dass die Fluggesellschaft aufpasst, bzw. aufpassen sollte. Ein Service der Fluggesellschaften.
Wenn man das Kind bei der Fluggesellschaft abgibt, füllt man ein Begleitdokument aus, das ungefähr so aussieht: http://www.airberlin.com/umnr.pdf .
Jetzt wird das Kind am Check-in in Empfang genommen; an deutschen Flughäfen dürfen die Eltern das Kind meist bis zum Flugzeug-Einstieg begleiten. Im Flugzeug sitzt das Kind in der Nähe der Stewardessen, damit die mal ein Auge darauf werfen können. Bei einem Umstieg übernimmt ein Mitarbeiter der Fluglinie das Kind, betreut es  auf dem Flughafen und bringt es zum Anschlußflug. Am Zielort übernimmt ein weiterer Mitarbeiter das Kind, erledigt mit dem Kind die Einreiseformalitäten und holt das Gepäck vom Band. Danach übergibt er das Kind den Eltern, nachdem er die Personalien geprüft hat. Das Kind darf nur demjenigen übergeben werden, der auf dem Begleitdokument aufgeführt ist.

Je nach Fluggesellschaft wird ein Betreuungsgeld berechnet. Bei der Lufthansa kostet z.B. ein Interkontinentalflug 80 Euro Betreuung zzgl. 40 Euro für den Umstieg in Euro, also 120 Euro für eine Strecke, 240 Euro hin- und zurück. Das ist ein stolzer Preis.
Bei der Finnair kostet es gar nichts, aber man kann nicht alle Tarife buchen, sondern nur relativ teure. Bei vielen Airlines ist der Service komplett kostenlos. Dazu gehören Turkish Airlines, Emirates, Qatar und Etihad.

Unser Sohn fliegt ausgesprochen gerne als UM, da er dann unbeaufsichtigt von den Eltern ist, sich sein Kinoprogramm an Bord selber aussucht und Cola mit Eis bestellen kann! Das ist der Preis, den die Eltern eingehen müssen, wenn Junior alleine fliegt.

Heute kam unser Sohn mit Turkish Airlines in Mailand an. Der Mitarbeiter kam mit unserem Sohn raus, er wollte anders als sonst keinen Ausweis oder Pass sehen, eine Unterschrift auf einem Schmierzettel reichte ihm zur Übergabe. Auch habe ich und nicht die in den Dokumenten aufgeführte Mutter unterschrieben. Alles egal.
Ausserdem hat unser Sohn auf dem Flug seine Mütze verloren.

Wie es in der Theorie laufen sollte, schreibt Turkish Airlines hier: http://www.turkishairlines.com/de-de/reiseauskunft/minors-mothers-to-be-incad/infants-and-child-passengers
Es ist erschreckend, wie die „Beste Airline Europas“ (Eigenwerbung) so versagen kann und so fahrlässig handelt!

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