Ist Japan gut, um mit Kindern zu reisen?

Nach Fernost, mit einem oder gar mehreren Kindern? In Japan kein Problem, denn kaum ein Reiseziel ist so sicher und kindergerecht, wie das ostasiatische Inselreich. Der Autor war selber bereits zweimal mit Kindern, die begeistert waren, in Japan.

Udon – beliebt auch bei Kindern und meist sehr preiswert

Egal ob Nintendo, Manga oder Samurai-Krieger, Ninjas oder Anime: Japanische Kultur ist auch für mitteleuropäische Kinder oft ein Begriff. Mein Sohn fand die japanischen Getränkeautomaten besonders spannend! Insgesamt war Japan kein besonders teures Reiseland, aber ein sehr spannendes für die ganze Familie!

Zehn gute Gründe, diese Reise anzugehen:

1. Sauber und sicher

Japan ist nicht nur eine der sichersten Reiseziele der Welt – Japans Kriminalitätsrate ist nahezu nicht existent – sondern auch ausnehmend gut organisiert: Züge und öffentliche Verkehrsmittel sind pünktlich und gut gewartet und natürlich auch auf Kinder eingestellt. Und sollte doch einmal ein Virus zuschlagen, gehört das japanische Gesundheitswesen zu den besten der Welt.

2. Verpflegung

Japan gilt in Sachen Restaurants als teures Pflaster. In der Tat kann man hochpreisig und exquisit essen – oder aber ins so genannte Family Restaurant gehen. Der Name ist Programm, denn dort wird solide Hausmannskost serviert wird: Nudelgerichte, milder Curry-Eintopf, Yaki-Tori Hühnerspießchen und Gyoza-Teigtäschchen und jede Menge anderer japanischer Gerichte, die zwar nichts mit der gehobenen Kaiseki-Küche zu tun haben, dafür aber sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen garantiert gut ankommen und preislich im unteren Bereich liegen. Etwas teurer, aber meist deutlicher preiswerter und qualitativ viel hochwertiger als in Deutschland, sind Kaiten Sushi Restaurants. Auf denen läuft das Sushi am Fliessband am Gast vorbei, der sich dann bedient. Kindler lieben es. Man findet besonders gute Kaiten Sushi Bars einfach: Da wo viele anstehen, ist es gut. Und das Anstehen lohnt sich.
In den meisten Restaurants sind Displays im Schaufenster, wo man erkennen kann was es gibt. Und die Preise stehen daneben. Man kann der Kellnerin einfach das Gericht zeigen.

3. Japanisch Übernachtungen

Wer mit Familie in den so genannten Minshuku-Herbergen oder traditionellen japanischen Hotels unterkommt, hat kaum Mehrkosten, denn geschlafen wird auf Futons auf dem Boden, der mit (Reisstroh-)Tatami-Matten belegt ist. Der Preis richtet sich nach der Zimmerzahl, ein oder zwei Kinder fallen da nicht mehr ins Gewicht. Außerdem lieben Kinder diese ungewohnte Art zu schlafen, erinnert sie doch irgendwie an eine Pyjama-Party.
Es gibt aber auch in westlichen Ketten oft ganz vernünftige Preise für Familienzimmer (siehe auch unseren Ratgeber Hotels günstiger buchen).

4. Kultur zum Anfassen

Japan ist das Land der Feste! Die „Matsuris“ sind Mischung aus Jahrmarkt und traditionellen Vorführungen und zeigen Japan von der lebendigen, lauten Seite. Auch junge Besucher kleiden sich hier oft traditionell japanisch. Und dass sich viele der Attraktionen an Kinder richten, versteht sich von selbst. Farbenfrohe Umzüge und die Vorführungen der Taiko-Trommelgruppen sind für Kinder genauso faszinierend wie für Erwachsene.

5. Museen der Weltklasse

Pädagogik wird in Japan großgeschrieben. Kein Wunder, dass das Land viele spektakuläre Museen zählt, die auch Kinder restlos begeistern. Besonders interaktiv und spannend sind beispielsweise das interaktive Tokyoter National Science Museum (www.kahaku.go.jp/english/) und das National Museum of Emerging Science and Innovation (www.miraikan.jst.go.jp/en/). Absolut sehenswert ist auch das teamlab Planets in Tokyo (https://planets.teamlab.art/tokyo/), ein Museum für digitale Kunst, das mit außergewöhnlichen, interaktiven Lichtinstallationen lockt.
Exotische Museen

6. Viele Themenparks

Japan ist voller (nicht immer günstigen) Themenparks, in denen Familien tagelang staunend umherspazieren können. Von den Universal Studios (https://www.usj.co.jp/web/en/us) samt Super Nintendo World bis zu Sanrio Puroland (https://www.puroland.jp/lang/en/), der Heimat von Hello Kitty oder Kidzania (https://kidzania.com/en), ein ganzes Universum, in dem Kinder verschiedene Berufe ausprobieren können. Im Edo Wonderland (http://edowonderland.net/en/) wiederum gibt es einen Einblick in den japanischen Alltag zu Zeiten der Samurai. Für Anime-Fans wiederum ist der Ghibli Park (https://ghibli-park.jp/en/) nahe Nagoya ein absolutes Muss.


7. Auf den Spuren der Samurai und Ninja

Eine Samurai-Burg besichtigen, in die Schlafgemächer des Shoguns blicken und vielleicht sogar eine echte Samurai-Uniform ausprobieren? In Japan sind die Spuren der mittelalterlichen Krieger allgegenwärtig. Vom Schwertmacher bis zu den Wohnhäusern der Samurai in Shiroishi oder Kakunodate oder den Burgen von Osaka und Matsumoto bietet Japan zahllose Sehenswürdigkeiten aus der Welt der Samurai.

8. Spielen, Spielen, Spielen

Von Pokémon und Nintendo bis Anime und Manga: Vieles was heute ganz selbstverständlich in den Kinderzimmern zuhause ist, stimmt ursprünglich aus Japan. In Japan lassen sich nicht nur ihre Spuren verfolgen, die oft weit in die Vergangenheit reichen, sondern in den zahlreichen Spielecentern auch die allerneuesten Entwicklungen ausprobieren, oft lange bevor sie den europäischen Markt erreichen. Besonders gut lassen sich solche Trends in Electric Town (Akihabara) in Tokyo und in Den Den Town in Osaka aufspüren.

9. Technikland Japan

Getränkeautomaten, die mit den Kunden sprechen, hochmoderne Toiletten und Parkhäuser, in denen die Autos automatisch weggefahren werden: Der japanische Alltag in Großstädten ist von viel Technik geprägt, der auch Kinder fasziniert. Besonders beeindruckend sind freilich die Fahrten mit dem blitzschnellen Shinkansen-Zug, der Familien auf der Reise immer wieder in kürzester Zeit zum nächsten spannenden Ort bringt. Auf dem Land ist dann wieder viel weniger Technik, als man vermutet. Oft geht es einfach bäuerlich zu.

10. Natur pur

Affen bestaunen, durch die japanischen Alpen trekken, den Balztanz der Kraniche erleben und das alles vielleicht im Schatten eines perfekt konischen Vulkans: Japan hat nicht nur 34 Nationalparks, sie sind auch allesamt modern erschlossen und damit oft auch für Familien begehbar.

Viele Informationen zu Familienreisen in Japan gibt es beim Fremdenverkehrsamt:  www.japan.travel/de/de/story/japan-reise-mit-kindern/

Japan mit Kindern ist sehr empfehlenswert! Mittlerweile sprechen auch viel mehr Japaner Englisch bzw. lassen vom Smartphone übersetzen. Wir kamen fast immer gut durch. Auskünfte von Frauen waren in der Regel korrekter als von Männern. Männer schickten uns gerne auch mal in die falsche Richtung. (Sie können nicht zugeben, nicht Bescheid zu wissen). Manch eine Dame hat uns bei komplizierten Zielen bis zur Tür gebracht.

Noch ein paar Tipps: Wenn Sie die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, folgen Sie Google Maps sklavisch. Wenn Google sagt, „setzen Sie sich in der U-Bahn in Wagen 5 -7“, tun sie es! Da wird plötzlich abgekoppelt und sie sind sonst ganz woanders! Und planen Sie die Fahrt vom Flughafen mit der Bahn zum Hotel vorab! Das ist nicht so leicht, aber machbar! (Taxifahrt kostet gerne 300 €!)
Ansonsten: Ein tolles Abenteuer ohne großes Risiko, weil man Ihnen fast immer helfen wird! Finanziell bleibt auch alles im Rahmen! (USA fanden wir teurer). Der Flug wird das teuerste Teil der Reise sein. Gucken Sie sich auch die Preise ab anderen europäischen Flughäfen an und buchen Sie möglichst frühzeitig!

Viele Links: Japan im Gourmet Report

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