Nährwertinfos gehören auf die Verpackung

Eine generelle Pflicht der Hersteller, Zucker-, Fett- oder Salzgehalt eines Produkts auf der Verpackung anzugeben, gibt es gegenwärtig nicht. Die Folge ist, dass viele Produkte derzeit keine Nährwertkennzeichnung aufweisen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat den Vorstoß der Bundesregierung zu einer verbesserten Kennzeichnung des Nährwertgehalts bei Lebensmitteln begrüßt. “Es ist richtig, dass die Bundesregierung eine solche verbindliche Kennzeichnung auf EU-Ebene durchsetzen will”, sagte vzbv-Chefin Dr. Edda Müller zu den heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Eckpunkten zur Prävention von Fehlernährung und Übergewicht.

Die Kennzeichnung des Nährwertgehalts bei Lebensmitteln weist aus Sicht des vzbv derzeit erhebliche Defizite auf. Eine generelle Pflicht der Hersteller, Zucker-, Fett- oder Salzgehalt eines Produkts auf der Verpackung anzugeben, gibt es gegenwärtig nicht. Die Folge ist, dass viele Produkte derzeit keine Nährwertkennzeichnung aufweisen.

“Big eight” sollen auf die Verpackung

Von einer künftigen europäischen Regelung erwartet der vzbv eine Kennzeichnungspflicht für die sogenannten “big eight” bei jedem Lebensmittel. Diese acht Nahrungsbestandteile sind aus ernährungswissenschaftlicher Sicht der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung. Dazu gehören Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß, Fett, gesättigte Fettsäuren, Kalorien, Salz, Ballaststoffen.

Zudem setzt sich der vzbv dafür ein, dass die Verbraucher direkt auf der Vorderseite der Verpackung erkennen können, ob ein Produkt zu viel Zucker, Salz oder Fett enthält. Hier sollte ein Symbol auf einen Blick Klarheit für die Verbraucher schaffen und ihnen ermöglichen, sich für die weniger süße oder weniger fette Variante zu entscheiden.

Doch nicht nur die Kennzeichnung, auch das Angebot vieler Lebensmittelhersteller stößt auf Kritik der Verbraucherorganisation. Beispielsweise gebe es nach wie vor zu viele XXL-Angebote bei Snacks, Soft Drinks oder bei Fast Food. Darüber hinaus sind diese Produkte oftmals viel zu kalorienreich und enthalten zu viel Zucker, Fett oder Salz. “Bundesverbraucherminister Seehofer sollte die führenden Hersteller deshalb zu einem “Runden Tisch Lebensmittel” ins Ministerium einladen und in die Pflicht nehmen”, sagte Edda Müller.

Der vzbv zeigte sich verwundert, dass die vom Kabinett beschlossenen Eckpunkte für den Aktionsplan Gesunde Ernährung mit keiner Silbe auf das seit Ende der letzten Legislaturperiode in den Schubladen ruhende “Präventionsgesetz” eingehe. “Prävention”, so Müller, “braucht klare Ziele, Strukturen und Finanzierungsverantwortung.”

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