Wie soll das Besteck liegen?

Gute Märchen überdauern die Zeiten. Schlechte manchmal auch, wie die teils wirren Etikette-Tipps zur „Bestecksprache“ im Restaurant zeigen. Was da alles an Lege-Regeln für Messer und Gabel auf den Tisch kommt, ist nicht nur realitätsfern, sondern oft auch schlicht falsch. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Etikette-Trainer-International (E-T-I) sehen sich deshalb aufgefordert zu erklären, was heute in der „Bestecksprache“ noch zeitgemäß ist und was in die Mottenkiste veralteter Tischsitten gehört. Wie also sieht die angemessene Kommunikation mit dem Besteck aus, damit das Servicepersonal im Restaurant mit einem Blick versteht, was der Gast will? In der heutigen Zeit gibt es in Deutschland nur noch drei Varianten:

1. Wer mit dem Essen noch nicht fertig ist, aber eine Pause machen oder einen Schluck trinken will, legt Messer und Gabel (gekreuzt) auf dem Teller ab, und zwar dort, wo Platz dafür ist. Die Gabelzinken zeigen dabei nach oben. Diese „Legeform“ sagt: „Ich bin noch nicht fertig.“ Will man allerdings auf diese Weise bekunden: „Bitte noch etwas nachlegen“, so wird meist genau die vorgesehene Fläche für das Fleisch oder den Fisch mit Messer und Gabel verdeckt. Der Gast (oder die Servicekraft) wäre also beim Nachlegen gezwungen, das Besteck anders zu platzieren, damit die nachgereichten Speisen Platz hätten.

2. Darum sollten beim Signal „Bitte nachlegen“ Messer und Gabel ziemlich weit oben auf dem so genannten Tellerspiegel abgelegt werden – etwa in Form eines Daches. Die Griffe liegen auf dem Seitenrand des Tellers, die Spitzen des Bestecks laufen am oberen Tellerrand zusammen, die Gabel weist mit den Zinken nach oben. Bei dieser Handhabung ist genügend Platz auf dem Teller für zum Beispiel ein zweites Stück Chateaubriand oder für eine weitere Portion bei einem Festessen.

3. Hat der Gast das Essen (den Gang) beendet, legt er das Besteck seitlich und parallel auf den Teller, ca. bei 16:25 Uhr. Die Griffe liegen rechts unten, die Spitzen in der Mitte des Tellers. Auch hier weisen die Gabelzinken nach oben, die Schneide des Messers ist immer nach innen gerichtet.

Zum Schluss noch eine weitere Empfehlung: Das Besteck sollte nach dem ersten Gebrauch immer vollständig auf dem Teller bleiben. Liegen die Griffe auf der Tischdecke auf, kann das Tuch durch herab laufende Soße verschmutzt werden. Und wer will schon fettige Finger haben?

E-T-I Etikette-Trainer-International
www.etikette-trainer.de

Ein weiterer Tipp: Die richtige Handhabung von Besteck lernen z.B. Kinder recht einfach mit dem CHROMA type 301 Besteck – Design by F.A. Porsche. Hier symbolisiert eine Perle, wo das Besteck anzufassen ist. Beim Ablegen auf dem Tisch schwebt die Messerklinge und berührt nicht das Tischtuch –> www.kochmesesser.de/besteck.html

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