Deutsches Leitungswasser mit Arzneimittel-Rückständen belastet

Das Leitungswasser in Berlin, Dortmund und Essen
ist zum Teil besonders hoch mit Arzneimittelrückständen belastet.
Dies ergab ein Test der Zeitschrift DER FEINSCHMECKER aus dem
Hamburger JAHRESZEITEN VERLAG, der in der aktuellen September-Ausgabe
(ab 9.8.2006 am Kiosk, EUR 6) veröffentlicht wird.

In elf deutschen
Städten hatten Mitarbeiter des Magazins Leitungswasser aus
öffentlichen Gebäuden und Privatwohnungen in Laborflaschen gefüllt
und zur chemischen Analyse ins renommierte Institut von Prof. Dr.
Walter Jäger nach Tübingen geschickt. Jäger gilt als einer der
erfahrensten Wasseranalytiker Deutschlands.

Untersucht wurden die
Stichproben auf Schwermetalle, Pestizide und verschiedene
Arneimittelrückstände. Ergebnis: Überraschend hohe Werte an
Röntgenkontrastmitteln und Anti-Epilepsie-Medikamenten fanden sich im
Leitungswasser aus dem Berliner Reichstag sowie aus Essener und
Dortmunder Wohnungen.

Im Wasser aus dem Reichstag fanden sich 0,39 Milligramm pro Liter
Kupfer, Rückstände eines Antiepileptikums in Höhe von 76
Nanogramm/Liter (=Milliardstel Gramm) und zusammen 203 Nanogramm
Röntgenkontrastmittel. Die höchsten Werte an Pharma-Rückständen
fanden sich im Essener Leitungswasser: Dort wurden 718
Nanogramm/Liter Röntgenkontrastmittel gefunden.

Damit liegen die
Werte siebenmal höher als der “pragmatisch gesundheitliche
Orientierungswert”, den die Trinwasserkommission des
Bundesgesundheitsministeriums 2003 angegeben hat (100
Nanogramm/Liter).

Mediziner sehen in den gefundenen Werten allerdings
noch keine Gefährdung für die Gesundheit.

Von Medikamentenrückständen
unbelastet sind nach den Testergebnissen des FEINSCHMECKER die
Leitungswässer aus Westerland/Sylt, Hamburg, Dresden, Leipzig, Köln,
Frankfurt, Stuttgart und München. Außerdem im Wasser-Special: Stille
Mineralwässer im Geschmackstest

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