Goldener Herbst in Massachusetts

Der Herbst ist die schönste Reisezeit in Massachusetts. Von Mitte September bis Mitte Oktober leuchten die farbenfrohen Laubwälder im Indianersommer, in den Sümpfen Cape Cods werden die Kronsbeeren geerntet, zu Thanksgiving und Halloween werden die hübschen neuenglischen Wohnhäuser liebevoll mit Blumen, Kürbisgesichtern und Strohhexen geschmückt. Dann lohnt sich eine Fahrt durch eines der ältesten Siedlungsgebiete der USA besonders.

Bester Ausgangsort einer solchen Reise ist sicherlich Boston, die Hauptstadt des Neuenglandstaates, die mit viel Geschichte aufwartet. Bei einem Bummel über den Freedom Trail folgen Besucher den Spuren der Puritaner und Rebellen des Revolutionskrieges. Ein Spaziergang durch Beacon Hill, das Wohnviertel der vornehmen Bostoner Bürger, ist um diese Jahreszeit besonders schön. Ein Abstecher zum Louisbourg Square belohnt mit schönen Fotomotiven, wenn sich die Laubbäume im Park herbstlich färben. Im neuen State House können Besucher den riesigen Kabeljau im Parlamentssaal besichtigen, der auf die Bedeutung des Fischfangs hinweist, die dieser Erwerbszweig für die Entwicklung der frühen Kolonien hatte.

Fisch lässt sich in Boston auch heute noch hervorragend genießen – in einem der zahlreichen Restaurants am Quincy Market, oder – ein Geheimtipp – in Jimmy’s Harborside Restaurant in der Hafenregion. Oder probieren Sie die Austern im ältesten Restaurant der USA, im Union Oyster House, unweit der Faneuil Hall.

Nur wenige Kilometer außerhalb Bostons befinden sich einige Attraktionen, die im Indianersommer besonders beeindrucken: Der Campus der wohl berühmtesten Universität der Vereinigten Staaten: Harvard. Dort kann man zwischen jahrhundertealten Laubbäumen das Lebensgefühl der Elitestudenten dieser ehrwürdigen Bildungseinrichtung nachempfinden. Nur wenige Kilometer südlich der Innenstadt befindet sich das Wohnhaus zweier amerikanischer Präsidenten: John Adams und John Quincy Adams, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Geschicke des jungen Staates lenkten. Sie lebten in einem idyllisch gelegenen Wohnhaus, das von einem Park mit altem Baumbestand umgeben ist. Besonders sehenswert ist die Bibliothek der beiden Präsidenten.

Ein Abstecher in die Küstenregionen des Bundesstaates führt nach Plymouth, wo eine Nachbildung der “Mayflower” sehr plastisch zeigt, wie beengt die Verhältnisse an Bord des Schiffes waren, mit dem die Pilgerväter den Atlantik überquerten. Nicht weit vom Ortszentrum wurde das erste Dorf der englischen Siedler detailgetreu rekonstruiert, und man kann sich zurückversetzen in die Zeit, als die Umgebung des Plymouth Rock noch undurchdringliches Waldgebiet war, in dem zahlreiche Gefahren auf die ersten Siedler lauerten. In den ausgezeichneten Fischrestaurants am Hafen von Plymouth kann ein ereignisreicher Tag seinen krönenden Abschluss finden.

Cape Cod bietet genügend Sehenswürdigkeiten für einen mehrtägigen Aufenthalt. Die zahlreichen kleinen Fischerorte entlang der Küste beeindrucken durch die vielen Kapitänshäuser, die von der Seefahrervergangenheit der Bevölkerung erzählen, und man benötigt Zeit, um auch mal in den Galerien und Antiquitätenläden stöbern zu können. Besonders schön sind die Orte Chatham und Sandwich. Gleichzeitig ist die ellbogenförmig in den Atlantik hinausreichende Halbinsel ein Paradies für Naturfreunde mit ihren kilometerlangen Sandstränden und Dünenlandschaften am äußersten Ende bei Provincetown. Martha’s Vineyard und Nantucket sind Inseln südlich von Cape Cod, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Besonders erholsam ist eine Fahrradtour durch die kleinen Küstenorte auf Martha’s Vineyard.

Wer lieber die typisch neuenglischen Dörfer mit ihren schneeweißen Kirchtürmen sehen will, sollte ins Landesinnere fahren. Nur wenige Kilometer westlich von Boston befindet sich das Dörfchen Concord, das gleich mit mehreren dieser Kirchen aufwarten kann. Außerdem lebten dort die größten amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: Ralph Waldo Emerson und Nathaniel Hawthorne. Nördlich von Boston befindet sich die Kleinstadt Salem, die einmal Zentrum des Welthandels war, der von Neuengland seinen Anfang nahm. Von hier brachen die großen Segelschiffe in alle Ecken der Erde auf, um Spezereien, wertvolle Tuche, Porzellan und andere Waren ins Land zu bringen. Im Peabody Museum und in der Hafenregion lebt diese Zeit wieder auf. Eher makaber war dagegen die Episode der Hexenverfolgung, die Salem im 17. Jahrhundert heimsuchte, und an die ein Museum in der Stadt erinnert.

Im Westen des Bundesstaates warten weitere Attraktionen, die im Herbst besonders schön sind: Sturbridge Village, ein Museumsdorf, in dem die Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts rekonstruiert wird, der Mohawk Trail, der durch die bunten Wälder nach Westen führt, Williamstown, eine idyllische Collegestadt im Westen von Massachusetts, das Shaker Village, Dorf einer Kommune, die eine neuartige Form des Zusammenlebens von Mann und Frau praktizierte, Tanglewood, Sommersitz des Boston Symphony Orchestra …

Reisevorschläge für Indian Summer Reisen nach Neuengland finden Sie unter:
www.travelworldonline.de/newenglandtour.html

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