Domenik Alex

Über Jahre hat er sein Können bei den besten Sterneköchen Deutschlands unter Beweis gestellt. Vor einem Jahr hat Domenik Alex dann den familieneigenen Gasthof im oberfränkischen Gössersdorf übernommen. Mit modernen Interpretationen fränkischer Klassiker hat sich das „Alex“ mittlerweile einen festen Platz am in der hiesigen Gourmet-Szene erobert.

Domenik Alex und Madlen Häckel haben sich in Oberfranken den Traum vom eigenen Restaurant erfüllt.

Die Kartoffel mit weißem Käs’ – sie ist insbesondere in Oberfranken ein überaus beliebter Klassiker. Für gewöhnlich besteht dieses Gericht aus Pellkartoffeln und einer ordentlichen Portion Quark. Im Gössersdorfer Restaurant „Alex“ kombiniert Küchenchef Domenik Alex konfierte Bamberger Hörnchen – unter Vakuum gegart und dann leicht kross gebraten – Kartoffelchips, aromatisch gewürzte Quarkcreme, eingelegte rote Zwiebeln mit Blättern und Blüten, je nach Saison von Kapuzinerkresse, Borretsch, Ringelblumen, Kornblumen und Vogelmiere sowie einer Vinaigrette aus Quarkmolke und grünem Kräuteröl. Für Auge und Gaumen ein Fest.

Vor über einem Jahr – Corona hatte nicht zuletzt die Gastroszene immer noch im Würgegriff – da rieben sich einige ungläubig die Augen, als Domenik Alex den Gasthof der Eltern in dem malerischen, ca. 120 Einwohner zählenden Dorf Gössersdorf im oberfränkischen Landkreis Kronach übernahm. Ausgerechnet mitten in der Pandemiezeit kehrte der heute 32-jährige Küchenmeister, nachdem er zehn Jahre lang in hoch dekorierten Sternerestaurants wie dem „Le Noir“ in Saarbrücken, dem Gourmet-Schlosshotel Friedrichsruhe in Zweiflingen oder im „Victor’s Fine Dining“ im saarländischen Schloss Berg gekocht hatte, zurück in seine nordbayerische Heimat, um sich hier, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der Hotelfachfrau Madlen Häckel, den Traum vom eigenen Restaurant zu erfüllen. Ein zumindest mutiges Unterfangen. Den seit 1886 in Familienbesitz befindlichen Gasthof krempelte das leidenschaftliche Gastronomenpaar während des Lockdowns komplett um. Jetzt trifft hier urig-fränkische Gemütlichkeit auf klare Linien und geschmackvolle Reduktion auf das Wesentliche. Kein Schnickschnack, nichts Überflüssiges. Das gilt für das, was der Gast auf dem Teller hat, ebenso wie für das Ambiente. Blank geschrubbte Eichentische werden mit edlem Porzellan einer kleinen Manufaktur aus Limoges eingedeckt. Viel Geld investierte Domenik Alex in die großzügige Küche. Herzstück ist hier ein massiver Herd mit Holzbefeuerung. „Den haben schon meine Großeltern in den 1960er Jahren installiert. Braten, die aus der holzbefeuerten Röhre kommen, schmecken einfach ganz anders, als wenn man sie in einem modernen Ofen zubereitet“, schwärmt Domenik Alex.

Von Mittwoch bis Samstag serviert er sein Sechs-Gänge-Menü: eine gelungene Symbiose traditioneller Speisen in neuer, kreativer Machart. Die „Kartoffel mit weißem Käs’“ ist ein typisches Gericht auf der Karte im „Alex“, das für das kulinarische Konzept von Domenik Alex steht: Eine Küche, die ihre oberfränkischen Wurzeln nicht vergisst, die der Küchenchef aber pur und modern interpretiert.

Eingestimmt wird der Gast mit einer Auswahl an Aperos. Gemüsegänge in Art einer fränkischen Haute Cuisine haben für Alex den gleichen Stellenwert wie Fisch- oder Fleischgerichte – auch eine Besonderheit im eher fleischlastigen Oberfranken. Auf den Teller kommen hier innovative Varianten fränkischer Gerichte wie marinierter Rotkohl mit Birne, Pumpernickel und Walnuss oder Variationen von Schwarzwurzel mit Nussbutterschaum und konfiertem Eigelb. Die Entenbrust wird von Topinambur und Honigkuchen, der im Holzofen traditionell gegarte Schweinebauch von Kürbis begleitet. Fischfreunde entdecken mit geflämmter Forelle, eingelegtem Gemüse und Senfkornvinaigrette oder auch mit Steinbuttfilet, Schwarzwurzel und Beurre Blanc bislang ungeahnte Geschmackswelten. Sonntagmittags gibt es die traditionellen, im Holzofen geschmorten Bräten, dazu von Hand gemachte Klöße. „Meine Küche findet zwischen den wundervollen Familienrezepten meiner Eltern und Großeltern und modernen, kosmopolitischen Einflüssen seinen Platz“, erläutert der junge Patron dem Gourmet Report.

Die Zutaten, die Alex verarbeitet, kommen grundsätzlich daher, wo sie am besten sind: manches von handverlesenen Anbietern aus der Region, einiges sogar aus eigenem (Bio-)Anbau. Produkte wie den bretonischen Steinbutt bezieht Domenik Alex direkt aus ursprünglichen Fanggebieten; die Barbarie Ente stammt aus Freilandhaltung aus der Bresse-Region.

Domenik Alex

Idyllisch liegt der pittoreske Gasthof inmitten des kleinen Frankenwald-Dörfchens. Neben dem Restaurant betreiben Madlen Häckel und Domenik Alex auch ein kleines Hotel. Acht Zimmer stehen den Gästen zu Verfügung. „Vor allem Wanderurlauber, aber auch zunehmend Geschäftsreisende wissen das entspannte und ruhige Ambiente in unserem Haus zu schätzen“, so Madlen Häckel im Gourmet Report Gespräch.

Der Frankenwald

Blühende Kräuterwiesen, wildromantische Flusstäler, dicht bewaldete Hänge und Hochplateaus mit herrlichen Aussichten: Auf einer Fläche von etwa 1.200 Quadratkilometern erstreckt sich der Frankenwald zwischen den drei Städten Kronach, Kulmbach und Hof. Als Bayerns erste “Qualitätsregion Wanderbares Deutschland” besticht die „grüne Krone Bayerns“ durch authentische Ursprünglichkeit abseits des Massentourismus. Die Region im Norden Bayerns begeistert Erholungssuchende, Wanderfreunde, Radfahrer und Genussurlauber gleichermaßen. Der Gasthof „Alex“ in Gössersdorf, zwischen den Landkreisen Kronach und Kulmbach gelegen, ist ein idealer Ausgangspunkt z.B. für eine Wanderung entlang einer der „FrankenwaldSteigla“ aber auch für eine Fülle kultureller Ziele wie die Festspiele im nahegelegenen Bayreuth.

https://www.gasthofalex.de/restaurant.htm

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Domenik Alex

Zusammenfassung

Domenik Alex: Vor über einem Jahr rieben sich einige ungläubig die Augen, als Domenik Alex den Gasthof der Eltern in dem malerischen 120 Einwohner zählenden Dorf Gössersdorf im oberfränkischen Landkreis Kronach zusammen mit seiner Lebensgefährtin Madlen Häckel übernahm.

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