Natellas Reisetagebuch – Tag 38, 39, 40, 41

Guatemala hardcore Märchenland

Guatemala

Es ist ein wunderschönes Land, ich würde sagen es ist wie in einem Märchen hier! Die Natur ist einfach gewaltig. So viele Vogeln, die einfach ununterbrochen singen. Herrlich! Auf den ersten Blick vergleichbar mit der Schweiz, nur hundertfach größer. In den Bergen auf der 3000 Meter Höhe, leben hier die Jaguare. Ja nicht die Autos, die echten Raubkatzen Jaguare. Unfassbar. Die Flora und Fauna sind einfach unglaublich. Aber es ist ein hardcore Märchen, wie in den Büchern bei Gebrüder Grimm. Denn hier herrschen harte Überlebensregeln bedingt durch Straßen, Naturgewalt und Armut. Vielleicht konnte ich in diesen drei Tagen nicht genug Eindrücke sammeln, gut möglich. Aber es ist das, was ich gesehen und erlebt habe. Also rein subjektive Meinung über dieses Land von mir. Ohne politisch zu werden, muss ich aber noch dazu sagen, es ist ein freies demokratisches Land, weil es uns nicht verboten wurde die Drohne bei den Filmaufnahmen einzusetzen. Was mit Sicherheit anders wird in Nicaragua. Wir wurden schon gewarnt, dass es an der Grenze Honduras – Nicaragua passieren kann, dass die Kameras und Drohnen, konfisziert werden können, wenn die nach dem Durchsuchen (Ja die dürfen uns durchsuchen) in den Taschen entdeckt werden.

Alle machen was sie wollen und Jeder macht mit!

Wir sind in einem urigen Hotel in Chichicastenango Guatemala angekommen. Auf fast 2000 Meter Höhe kleine Stadt, wo Straßenverkehr sich nur mit einer Regel regelt: Alle machen was sie wollen und jeder macht mit. 

Als ich im Hotel Maya Inn auf meinem Bett schweißgebadet saß, habe ich nur gedacht, Oh Gott, war ich das gerade, die durch das Markt mitten im Zentrum des Chichicastenango mit der Geschwindigkeit 80 km/h gerast bin und keinen Unfall gebaut habe, weil ich nicht umgekippt bin und keinen Fußgänger verletzt oder überfahren habe!? Denn, wenn du nicht im „Fluss“ bist, wirst du überfahren von den LKW’s und Bussen. 

In Guatemala gilt: aggressives Fahren, rettet dein Leben. Defensives fahren tötet dich. Gruselig. Aber traurige Wahrheit. Es sterben viele Menschen hier an Unfällen. Ich verstehe es nicht, wie diese stolze, und sehr freundliche Menschen im Straßenverkehr zur Biesten werden…Besonders gefährlich sind die Busfahrer. 

Mit ihren gelben US-Schulbussen sind die viel zu schnell für diese Größe des Fahrzeugs unterwegs und ohne jeglichen Abstand zu den anderen Straßenverkehr Teilnehmern. Ein Einheimischer erzählte uns aber warum die so sind: Die haben ein interner Wettbewerb untereinander, wer schneller oder zuerst da ist, holt die Menschen von der Bushaltestelle ab und verdient somit mehr. Denn der zweite hat keine Passagiere mehr, die auf ihn warten.

Quetzales

Der Grenzübergang von Mexico zur Guatemala hat 3 Stunden gedauert, die Grenze selbst ist ein immer offenes Tor von beiden Seiten. Was bedeuten kann, dass die Beziehung beider Länder gut ist. Die neue Währung kommt auf uns zu. Guatemaltekischer Quetzal, wie der Nationalvogel Quetzal, paradiesische Gestalt in knallgrün und scharlachrot mit den langen prachtvollen Schwanzfedern, die als Kopfschmuck bei präkolumbianischen Kulturen bei Fürsten und Priester geliebt waren. 

Die Wechsler an der Grenze haben uns einen „Freundschaftswechselkurs„ angeboten so dass, wir uns erst mal entschieden haben, ohne Geld zu bleiben. Wir versuchen es bei der offiziellen Bank in der Stadt. Wir sind hier auf der Durchreise, nur 4 Tage und 3 Nächte nicht wie in Mexiko, daher brauchen wenig Quetzals. Aber schöner Name für die Währung, finde ich.

Panamerikana
Die Straßenverhältnisse sind jedoch kritisch in Guatemala, laut unserem Track, sind wir Mitten im nirgendwo in den Bergen auf einer Straße gelandet. Beziehungsweise es war mal eine Straße und dann kam anscheinend Wasser von dem Berg runter, weil es vermutlich stark geregnet hat und die Straße wurde weggeschwemmt. Nun standen wir da und staunten! In dem Asphalt wuchs schon ein Baum, so lange ist das schon her gewesen. Und die Menschen akzeptierten anscheinend, dass keine Straße mehr da ist, und sind mit ihren Fahrzeugen, samt Mopeds durch diesen Fluss, einfach durchgefahren.

So wie das ausgesehen hat, müssten wir einen Fluss überqueren, um auf die andere Straßenseite zu gelangen. 

Wir haben überlegt und uns auf die andere Route entschieden, das Problem war nicht nass zu werden, sondern zu stinken. Ja das war nicht nur Wasser, sondern auch Abwasser aus der Kanalisation mit in drin. Das Abenteuer Mittelamerika geht weiter!

Ananas wächst in der Erde! 

Erstaunlich, aber bis jetzt dachte ich, dass, die Ananas wie Kokos und Bananen auf den Palmen wachsen. Nein, Die wachsen wie Kartoffel in der Erde und wenn die reif werden, werden die rausgezogen. Die sind hier eher heller und milder im Geschmack, als wir die in Europa kennen. Dieser intensiver Ananas Geschmack ist kaum zu schmecken. Naja, ich kenne alle meine Stärken, Schwächen sind auf jeden Fall Botanik und Zoologie. Ich habe in der Schule und später, mich gar nicht dafür interessiert.

Ich war besessen von Geschichte und Kunst, Malerei und Architektur. Jetzt jedoch bleibe ich auf dem Instagram Account von @mustash_farmer stundenlang hängen und schaue mir an, wie er seine Tierchen (sogenannte Nutztiere) liebevoll streichelt und pflegt! Faszinierend! Selbst Truthahne setzen sich auf seinen Schoß und wollen gekrault werden. Die Ganze Flora und Fauna, fasziniert mich gerade so sehr, dass ich ernsthaft überlege, aufs Land zu ziehen und sich selbst zu versorgen und mir auch Tiere zu adoptieren. Am besten natürlich die ganzen armen Hunde aus Marokko, Spanien oder hier aus Mittelamerika. Es sind so viele, die ganz abgemagert, allein, durch die Gegend laufen. Auf der Suche nach Nahrung. Mein Herz blutet!

Antigua Guatemala

Die Kolonialstadt Antigua in Guatemala gelegen am Fuß zweier Vulkane ist die schönste Stadt, die ich bis jetzt in Zentralamerika gesehen habe. 

Bunte Häuser, fröhliche Menschen, lateinamerikanische Musik an jeder Ecke und gutes Wetter – das ist für mich Mittelamerika! Es war vor dem 1773 die Hauptstadt von Guatemala. das Hotel Camino Real, wunderschönen Sackgassen und großartige präkoloniale Küche an die Kultur der Europäer angepasst. Die Stadt wurde nach einem Erdbeben fast komplett zerstört. Trotzdem trägt diese Stadt, diese fast Majestätischer, Hauptstadt – Stolz. Es finden zum Beispiel immer noch die Trauungen in den Ruinen das damalige Rathaus statt. Liebevoll mit Blumen, Teppichen, wunderschönen Stühlen und die andere Hochzeits- Einrichtung verschönert! Zauberhafte Hochzeitskulisse! 

SPA Besuch mit Massage, um die rheumaähnlichen Schmerzen in den Händen vom Kuppeln in den Kurvigen Straßen des Lago de Atitlan (Vulkansee Atitlan) zu lindern. Denn das war sehr fortgeschrittenes Fahren! 

Rasttag Antigua Guatemala

Einer der wenigen freien Tage, wo wir nicht acht Stunden auf dem Moped sitzen, sondern die Möglichkeit haben zu entspannen, auszuschlafen und zurückblicken und reflektieren. Ich freue mich immer riesig auf diesen Tag, es ist wie ein Preis zu gewinnen nach einem Wettbewerb, so fühlt sich das an! Diese Vorfreude und was man alles machen wird an dem Tag! Wäsche waschen, Emails checken, Filmmaterial sichtigen, sortieren, abspeichern und an den Schnittmann und Drehbuchautor weiterleiten, sonst noch Haare machen, SPA besuchen, Shoppen und anderen schönen Dingen. Aber, das Internet ist in den Hotels hier so schwach, dass es nie dazu kommt, zu arbeiten, daher bleibt viel nicht erledigt und es sammelt sich ein Berg von Wichtigen Erledigungen. Es bleibt dir nichts übrig, als Manjana – auf nächsten Rasttag zu verschieben. Das ist auch in dem Mittelamerika der Lebensstil. Für uns Workaholiker in Deutschland, die vom Burn-out zu Burn-out jagen oder gejagt werden ist das sehr stressig. Ja mich stresst es, wenn ich die Sachen nicht sofort erledigen kann. 

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